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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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des Verstorbenen gewesen war. Sie blickte dabei Berger fragend an. Hackenholt, der bemerkte, dass sie den neuen Kollegen ermutigen wollte, auch etwas zu dem Gespräch beizutragen, nickte ihm ebenfalls auffordernd zu. Der junge Beamte fasste das Gespräch mit den Eheleuten in kurzen Sätzen zusammen und brachte das Wesentliche auf den Punkt, ohne seinen Bericht unnötig auszuschmücken.
    Sodann berichtete Mur selbst: »Zu den heute Nacht sichergestellten Proben und Abstrichen kann ich nur sagen, dass wir alles per Kurier zum LKA geschickt haben. Im Treppenhaus haben wir unzählige Fingerabdrücke und vor allem Haare jeder Farbe und Länge gefunden. Ich fürchte allerdings, dass sie uns im Moment nicht viel weiterbringen.«
    »Schade«, bedauerte Hackenholt, »das klingt nicht sonderlich vielversprechend.«
    »Stimmt«, räumte Mur ein, »dafür habe ich aber etwas anderes für euch.«
    Gespannt richteten sich alle Blicke auf sie.
    »Das hier habe ich im Wohnzimmer gefunden. Es war fein säuberlich in eine kleine Schatulle gepackt.« Sie hielt ein Plastiktütchen mit kleinen olivgrünen Brocken in die Luft, das in einem Asservatenbeutel steckte.
    »Haschisch. Gut gemacht«, lobte Hackenholt halbherzig. Er hatte sich mehr von der Durchsuchung der Wohnung erhofft. »Ich befürchte, das bringt uns im Moment aber nicht wirklich auf eine heiße Spur. Wenn das alles war, schlage ich vor, dass wir jetzt erst einmal mit den Befragungen weitermachen.«
    Stellfeldt zog eine Liste aus seiner Tasche. »Bevor wir aufgebrochen sind, habe ich im Präsidium nachgeschaut, wer hier im Haus so alles amtlich gemeldet ist. Im Erdgeschoss wohnt eine gewisse Sophie Rhom, im ersten Stock eine Patricia Teck, die Familie Schwartz aus dem dritten Stock habt ihr zum Teil ja schon kennengelernt. Die Wohnung im vierten Stock ist unklar, auf dem Klingelschild steht Dauville, aber gemeldet ist niemand. Im Dachgeschoss wohnt eine Carina Jakobi und in der anderen Wohnung eine Susanne Rauch.«
    »Klingt nach einem Haus voller Frauen«, stellte Wünnenberg grinsend fest, »da könnte ich mir auch vorstellen einzuziehen.« Die Bemerkung brachte ihm einen bohrenden Blick von Mur ein. »Wie wollen wir uns die Leute untereinander aufteilen?«, fragte er daher betont sachlich.
    »Mir wäre es ganz recht, wenn ihr beide«, Hackenholt nickte Stellfeldt und Wünnenberg zu, »mit der Befragung der Hausbewohner beginnt. Christian und ich könnten dann schon mal versuchen, Peter Sieberts Freunde aufzuspüren, von denen uns die Eltern erzählt haben. Wir brauchen dringend mehr Informationen über den Toten und das, was er gestern Abend gemacht hat.«

Lila – 2
     
    Sie wachte auf dem Sofa im Wintergarten auf. Wäre es nicht bewölkt gewesen, hätte sie sehen können, dass die Sonne schon hoch am Himmel stand. So erblickte sie nur dunkle Regenwolken. Langsam dehnte und streckte sie sich. Ihr Nacken war völlig verspannt. Zunächst hatte sie geglaubt, dass sie wie so häufig in letzter Zeit überhaupt keinen Schlaf finden würde, war dann aber doch irgendwann im Morgengrauen eingenickt – worauf hin sie sofort wieder die alten Alpträume heimgesucht hatten.
    Jetzt stand sie auf und ging zur Toilette. Auf dem Rückweg stellte sie den Wasserkocher an und bereitete eine Teekanne vor. Während sie wartete, schaute sie aus dem Fenster. Trotz des trüben Wetters leuchteten draußen die Astern und Chrysanthemen in herbstlichen Farben.
    Der Wasserkocher schaltete sich mit einem leisen Klicken ab, das sie herumfahren ließ. Sie atmete tief durch und konzentrierte sich darauf, das Zittern ihrer Hände unter Kontrolle zu bringen. Dann brühte sie den Tee auf, nahm das Tablett mit in den Wintergarten und stellte es auf den dortigen Couchtisch. Essen mochte sie nichts.
    Seit dem Tod ihrer Schwester hatte sie häufig keinen Appetit und deshalb auch schon ziemlich abgenommen. Sie war früher schon keine kräftige Frau gewesen, aber jetzt wurde sie richtiggehend dürr. Auch ihr Gesicht hatte sich verändert: Die frohe Heiterkeit, die es einmal ausgestrahlt hatte, war einer alles verzehrenden Hagerkeit gewichen. Sie goss eine Tasse Tee ein und nippte vorsichtig daran, um sich nicht die Lippen zu verbrennen.

5
     
    Als Wünnenberg und Stellfeldt im Parterre klingelten, machte ihnen niemand auf.
    »Das fängt ja schon mal gut an«, murmelte Wünnenberg.
    Im ersten Stock hatten sie dagegen mehr Glück. Eine Frau um die fünfzig öffnete und fragte zurückhaltend: »Ja

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