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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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unauffällig in dem Zimmer um. Da der Flur schon kahl gewesen war und die Jacken an uralten und unansehnlichen Kleiderhaken an der Wand hingen, überraschte es nicht, dass auch das Zimmer leer und heruntergekommen wirkte. Es gab kein einziges Möbelstück, das nicht mindestens zwanzig Jahre auf dem Buckel hatte. Technische Geräte wie Fernseher oder Videorecorder waren nirgends zu entdecken. Außerdem war es kalt – Die Heizung war offensichtlich nicht eingeschaltet.
    Frau Siebert kehrte mit einem alten Hocker zurück, auf dem sie Platz nahm. »Was wollen Sie wissen?«
    »Am besten erzählen Sie uns zunächst einmal ganz allgemein von Ihrem Bruder«, schlug Stellfeldt vor.
    Als Wünnenberg seinen Notizblock aus der Tasche holte und das Gespräch zu protokollieren begann, polterte Herr Runge gleich wieder los.
    »Was soll das? Werden wir jetzt verhört? Dann rufe ich sofort meinen Anwalt an.«
    »Natürlich müssen wir ein Protokoll über das Gespräch verfassen.« Stellfeldt schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Frau Siebert zu, die dem Wortwechsel mit versteinerter Miene gefolgt war. »Wussten Sie, dass Ihr Bruder jeden Freitagabend zum Stammtisch in den Stadtpark ging?«
    »Das hat er früher immer gemacht, aber wie er das in letzter Zeit hielt, weiß ich nicht. Ich habe Peter seit einem guten halben Jahr nicht mehr gesehen.« Sie blickte angestrengt auf ihre Hände.
    »Was ist zwischen Ihnen und ihrem Bruder vorgefallen, dass Sie so lange keinen Kontakt mehr hatten?«
    »Das geht Sie gar nichts an, das kümmert nur die Familie«, mischte sich Herrn Runge wieder in das Gespräch.
    »Herr Runge, wir untersuchen den Mord an Ihrem Schwager«, erwiderte Stellfeldt scharf, dem es nun langsam reichte.
    »Wir haben uns gestritten«, lenkte die Frau ein. »Es ging um nichts Bestimmtes.«
    Stellfeldt ließ das so stehen. Eine bessere Antwort würde er ja doch nicht bekommen. Er musste später im Gespräch mit ihrem anderen Bruder versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen. Vorausgesetzt, der kooperierte besser als die beiden hier.
    »Wissen Sie, ob Herr Siebert ein Testament gemacht hat?«, wechselte Stellfeld das Thema.
    »Nein, keine Ahnung.«
    »Dann würde mich noch interessieren, wo Sie beide in der Nacht von Freitag auf Samstag waren.«
    »Das ist ja wohl die Höhe. Was fällt Ihnen eigentlich ein!«, brüllte Herr Runge los.
    Die Frau flüsterte leise: »Hier zu Hause. Wir waren beide zu Hause.«
    Stellfeldt, dem es endgültig reichte, erhob sich und sagte knapp: »Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben. Bitte kommen Sie morgen Vormittag um elf Uhr zur Fortsetzung der Vernehmung ins Präsidium.«
    »Das können Sie nicht machen, das ist die reinste Schikane«, ließ Runge seinem Zorn nun freien Lauf.
    »Wir können Ihnen auch eine Vorladung vom Staatsanwalt schicken lassen, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Ich werde meinen Anwalt mitbringen.«
    »Vielleicht überlegen Sie sich bis morgen, was Sie eigentlich zu verbergen versuchen. Indem Sie ein solches Theater machen, halten Sie unsere ganzen Ermittlungen auf und machen sich selbst verdächtig. Wir haben Ihnen nur ganz allgemeine Routinefragen gestellt, wie jedem anderen auch«, verabschiedete sich Stellfeldt.
     
    * * *
     
    Hackenholt war noch nie zuvor im Fürther Stadtpark gewesen. Schon nach wenigen Metern in die Grünanlage konnte er in einiger Entfernung Bierbänke und -tische unter großen Platanen erkennen. Zwischen den kahlen Bäumen hingen Girlanden mit bunten Glühbirnen. Trotz der herbstlichen Temperaturen saßen ein paar Leute draußen und genossen die kaum noch wärmenden Sonnenstrahlen.
    Am Eingang fragten die Beamten eine Bedienung nach dem Pächter. Das Mädchen deutete auf einen kleinen, äußerst fülligen Mann mit Glatze, der an einem der hinteren Tisch saß und gerade zu Mittag aß. Sebastian Unger wusste sofort, von wem die Ermittler sprachen, als Hackenholt sich nach dem Männerstammtisch vom Freitagabend erkundigte.
    »Das ist eine Truppe, das kann ich Ihnen sagen«, gab der Wirt fröhlich Auskunft. »Da stimmt wenigstens noch der Umsatz.«
    »Kennen Sie die Herrschaften persönlich?«
    »Nein, keinen einzigen. Aber es ist eine ungewöhnliche Gruppe, die fällt jedem auf.«
    »Denken Sie bitte an letzten Freitagabend. In der Nacht auf Samstag, wann haben Sie da geschlossen?«
    »Pünktlich um halb eins. Die letzten drei Kunden, die ich abkassiert habe, waren Männer vom Stammtisch. Alle anderen Gäste waren schon weg.«
    »Sind

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