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Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Titel: Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Spektakel inszenieren, wenn du gerade festgestellt hast, dass dir der Mann, den du für deinen besten Freund gehalten hast, völlig fremd geworden ist? Nein, sein Auftritt gerade eben zeigt ganz deutlich, dass er nach wie vor Sieberts bester Freund war. Es ist nur die Frage, was er über ihn weiß und warum er es uns nicht sagen will.«
    »Das sehe ich genauso«, seufzte der Hauptkommissar. Sie standen mittlerweile vor seinem Haus. »Ich zieh mich schnell um und komme in fünf Minuten nach, fahr schon vor und sag den anderen Bescheid, damit wir gleich mit der Besprechung anfangen können.«
     
    In seiner Wohnung bemerkte Hackenholt, dass sein Anrufbeantworter blinkte. Das kam nicht sonderlich häufig vor. Die Kollegen riefen ihn fast ausschließlich auf dem Handy an, und seine wenigen Bekannten mieden den Anrufbeantworter. Hackenholt selbst mochte ja auch nicht gerne Nachrichten hinterlassen, sondern probierte es lieber öfter. Als er den Play-Button drückte, erfüllte Sophie Rhoms Stimme den Raum. Hackenholt rief sie sofort zurück.
    »Das war ja klar, dass Sie anrufen, wenn ich gerade mit beiden Händen in der Erde buddle«, lachte Sophie, nachdem sie sich nach dem achten Klingelzeichen atemlos gemeldet hatte.
    »Was machen Sie denn?«, fragte er vedutzt.
    »Ich habe endlich angefangen, den Garten winterfest zu machen und war gerade dabei, die Rosenstöcke anzuhäufeln.« Ihre Stimme war kaum zu verstehen, die Hintergrundgeräusche waren zu laut.
    »Dann rufe ich völlig ungelegen an«, seufzte Hackenholt.
    »Nein, das wollte ich damit nicht sagen«, lachte Sophie. »Bleiben Sie einen Moment dran, ja?«
    Im Hintergrund hörte er eine Tür schlagen, bevor es in der Leitung merklich ruhiger wurde.
    »So ist es besser, ich bin jetzt im Haus. Draußen verstehe ich Sie so schlecht.«
    »Ich will Sie nicht aufhalten, ich bin selber gerade auf dem Sprung ins Büro. Ich kam nur durch Zufall noch einmal in meine Wohnung und habe Ihre Nachricht abgehört.«
    »Müssen Sie eigentlich jedes Wochenende arbeiten?«, fragte sie ihn betroffen.
    »Nein«, versuchte er abzuwiegeln, denn es war ihm unangenehm zuzugeben, dass es durchaus öfter vorkam. »Wir haben nur noch eine kurze Besprechung. Was haben Sie denn später noch so vor?«
    »Ich bin jetzt erst mal eine Weile im Garten beschäftigt. Und anschließend muss ich unbedingt zum Einkaufen fahren, ich habe nämlich fast nichts mehr im Haus. Aber danach habe ich nichts weiter geplant. Ich wäre bei dem schönen Wetter sonst nur einfach noch ein bisschen rausgegangen«, antwortete sie.
    »Einkaufen muss ich heute auch unbedingt, denn ich habe nicht nur fast nichts mehr im Haus, sondern eher überhaupt nichts mehr. Anschließend könnten wir aber zusammen spazieren gehen, wenn Sie Lust haben – und vielleicht auch einen Abstecher zu mir machen, damit Sie sich mal meine Küche anschauen. Dann könnten wir auch die Sache wegen meiner Geburtstagsfeier besprechen«, schlug Hackenholt vor.
    »Einverstanden.«
    »Wann darf ich Sie abholen?«
    »Ich denke, ich bin spätestens um drei fertig.«
    »Oh«, entfuhr es Hackenholt, der bis dahin garantiert nicht so weit wäre, vor allem, wenn er seine lange Einkaufsliste bedachte.
    Sophie lachte schallend. »So kurz ist Ihre Besprechung dann also doch nicht. Hab ich mir’s doch gedacht.«
    Hackenholt fand es reichlich unerfreulich, dass er so leicht durchschaut worden war.
    »Wie lange brauchen Sie denn?«, fragte ihn Sophie nachsichtig.
    »Na ja, also ich glaube nicht, dass ich vor halb drei aus dem Präsidium komme, vielleicht eher drei Uhr, und mit dem Einkaufen wird es sicher vier werden. Vielleicht eher halb fünf«, erwiderte er unsicher.
    »Na, dann könnten wir schon fast einen Mondscheinspaziergang machen«, lachte Sophie amüsiert. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Sie geben mir Ihren Einkaufszettel, und ich besorge Ihre Sachen. Dann sparen wir Zeit. Ich muss sowieso in ein paar Läden, da ist es egal, ob ich eine oder zwei Listen habe.«
    »Ich brauche aber ganz schön viel.«
    »Das macht nichts, schreiben Sie nur alles so genau wie möglich auf, damit ich nichts Falsches kaufe und dann faxen Sie mir den Zettel. Und sobald Sie mit Ihrer Besprechung fertig sind, kommen Sie auf direktem Weg zu mir, dann gehen wir raus.«
     
    Hackenholt seufzte. Einerseits war es ihm peinlich, Sophie seinen Einkaufszettel zu überlassen. Andererseits war Einkaufen für ihn eine lästige Qual. Am liebsten hätte er einfach nur den Kühlschrank

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