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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hoch und hüpfte den Hang hinunter auf die Zwergenhöhlen zu.
    Wulfgar sah ihr nach. Obwohl er auf sie wütend war, mußte er sie bewundern, wie sie sich in den Hüften wiegte und anmutig tänzelte. Er wollte nicht über den Grund seines Zorns auf Catti-brie nachdenken.
    Denn er wußte, wenn er sich erst darüber Gedanken machte, würde er wie immer herausfinden, daß sie mit ihren Bemerkungen den wahren Punkt getroffen hatte.
    Drizzt Do'Urden wachte gleichmütig zwei Tage über seinen bewußtlosen Freund. Wenn er auch noch so besorgt um Bruenor und neugierig auf den außergewöhnlichen Kriegshammer war, so hielt er doch einen respektvollen Abstand zu der geheimen Schmiede ein. In der Morgendämmerung des dritten Tages rührte sich Bruenor schließlich. Drizzt zog sich lautlos zurück; er nahm einen Weg, von dem er wußte, daß der Zwerg ihn hinuntergehen würde. Bald fand er eine kleine Lichtung und schlug eilig ein Lager auf.
    Das Sonnenlicht erreichte Bruenor zuerst nur wie durch einen Schleier, und er brauchte einige Minuten, um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden.
    Dann fiel sein Blick auf den glänzenden und prächtigen Kriegshammer.
    Schnell sah er sich nach Spuren von Diamantstaub um, aber nichts war auf den Boden gefallen. Und das steigerte seine Vorfreude nur noch. Wieder zitterte er, als er die herrliche Waffe hochhob, sie in den Händen drehte und ihr vollkommenes Gleichgewicht und ihre unglaubliche Kraft spürte. Er vergaß zu atmen, als er die Symbole der drei Götter in dem Mithril sah und darin den Diamantstaub, der sich durch Zauberkraft in ihre tief eingemeißelten Linien gelegt hatte. Unter dem Bann seiner Arbeit, die offensichtlich vollkommen war, verstand Bruenor auf einmal, warum sein Vater von einer Leere gesprochen hatte. Bruenor wußte, daß er niemals wieder diesen Grad an Kunstfertigkeit erreichen würde, und er fragte sich, ob er mit diesem Wissen überhaupt jemals wieder seinen Schmiedehammer heben konnte.
    Während er versuchte, seine gemischten Gefühle unter Kontrolle zu bringen, legte er den silbernen Hammer und den Meißel in das goldene Kästchen zurück und verstaute die Schriftrolle in dem Behälter, obwohl auf dem Pergament wieder nichts zu sehen war und die magischen Runen für immer verschwunden waren. Er stellte fest, daß er seit einigen Tagen nichts mehr gegessen und sich noch nicht völlig von dem Kräfteverlust durch den Zauber erholt hatte. Er verstaute so viele Dinge in seinem Tornister, wie er tragen konnte, hob den riesigen Kriegshammer auf die Schulter und machte sich auf den Heimweg.
    Der herzhafte Duft von gebratenem Wildkaninchen empfing ihn, als er auf Drizzt Do'Urdens Lager stieß.
    »Du bist also von deiner Reise zurück«, begrüßte Bruenor seinen Freund.
    Drizzt sah dem Zwerg aufmerksam in die Augen, da er seine brennende Neugierde auf den Kriegshammer nicht zeigen wollte. »Auf deine Bitte hin, ehrbarer Zwerg«, erwiderte er und verneigte sich tief. »Sicherlich hast du unzählige Leute nach mir suchen lassen, um sicherzustellen, daß ich zurückkehren würde.«
    Bruenor stimmte in diesem Punkt zu, obwohl er nur geistesabwesend »Ich brauche dich« als Erklärung vorbrachte. Der Anblick des Wildbratens zeigte ihm deutlich sein derzeit dringlichstes Bedürfnis.
    Drizzt lächelte wissend. Er hatte bereits gegessen und dieses Kaninchen nur für Bruenor gefangen und gebraten. »Setzt du dich zu mir?« fragte er.
    Noch bevor er diese Einladung ganz ausgesprochen hatte, griff Bruenor gierig nach dem Kaninchen. Doch dann hielt er jäh inne und beäugte den Dunkelelfen mißtrauisch.
    »Seit wann bist du denn da?« fragte der Zwerg nervös.
    »Schon seit heute morgen«, log Drizzt, der den Wunsch des Zwerges achtete, bei seiner besonderen Zeremonie ungestört zu sein. Bruenor lächelte erfreut über die Antwort und machte sich über das Kaninchen her, während Drizzt ein weiteres auf den Bratspieß steckte.
    Der Dunkelelf wartete, bis Bruenor ins Essen versunken war, dann langte er blitzschnell nach dem Kriegshammer. Bevor Bruenor reagieren konnte, hatte Drizzt die Waffe bereits aufgehoben.
    »Zu groß für einen Zwerg«, bemerkte Drizzt beiläufig. »Und zu schwer für meine schlanken Arme.« Er sah Bruenor an, der mit verschränkten Armen dastand und ungeduldig mit dem Fuß aufstampfte. »Für wen dann?«
    »Du hast wirklich eine Begabung, deine Nase in Dinge zu stecken, die dich nichts angehen, Elf«, entgegnete der Zwerg mürrisch.
    Drizzt lachte statt einer

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