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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ihren Füßen ein Mord geschähe, fielen bei dem empörenden Anblick verschütteten Alkohols und einer zerbrochenen Theke mit unbezähmbarer Wut übereinander her.
    Nur wenige Anhänger des fetten Mannes ließen sich von dem allgemeinen Tumult abschrecken. Einer nach dem anderen stürzte sich auf Wulfgar. Er verteidigte sich gut, und keiner konnte ihn so lange aufhalten, daß die nachrückende V erstärkung ihn überwältigen konnte. Aber der Barbar wurde auch immer wieder getroffen, sobald er einen Schlag landete. Er nahm die Hiebe gleichmütig hin und ließ den Schmerz nicht an sich herankommen, weil er zu stolz war, und seine kämpferische Hartnäckigkeit es einfach nicht zuließ, daß er den Kampf verlor.
    Von seinem Zufluchtsort unter dem Tisch beobachtete Regis das Treiben und nippte an seinem Getränk. Inzwischen waren sogar die Barmädchen in die Schlägerei verwickelt, saßen auf den Schultern einiger unglückseliger Kämpfer und benutzten ihre Fingernägel, um die Gesichter der Männer mit komplizierten Mustern zu markieren. Regis stellte schnell fest, daß sich Jierdan als einziger im Lokal nicht an der Schlägerei beteiligte, wenn man von ihm und den bereits Bewußtlosen absah. Der Soldat saß ruhig auf seinem Stuhl. Die Schlägerei ließ ihn völlig kalt, und offensichtlich galt sein einziges Interesse Wulfgar, dessen Fähigkeiten er aufmerksam beobachtete und beurteilte. Auch diese Tatsache fand der Halbling beunruhigend, aber wieder blieb ihm keine Zeit, sich über das ungewöhnliche Verhalten des Soldaten Gedanken zu machen. Regis war von Anfang an klargewesen, daß er seinen großen Freund aus dieser Sache herausholen mußte, und jetzt hatte sein wachsamer Blick das Aufblitzen von Stahl erhascht, das er bereits erwartet hatte. Ein Grobian, der in der Reihe direkt hinter Wulfgars momentanem Gegner stand, hatte eine Klinge gezogen.
    »Verdammt!« fluchte Regis leise, setzte seinen Krug ab und zog seine Keule unter seinem Umhang hervor. Derartige Angelegenheiten ließen bei ihm stets einen schlechten Geschmack im Mund zurück.
    Wulfgar warf seine zwei Gegner zur Seite, und dadurch hatte der Mann mit dem Messer auf einmal freie Bahn. Er stürmte auf ihn los und hielt die Augen nach oben auf den großen Barbaren gerichtet. Folglich bemerkte er Regis gar nicht, als der mit erhobener Keule zwischen Wulfgars Beinen hervorgeschossen kam. Die Waffe krachte in das Knie des Mannes und zerschmetterte ihm die Kniescheibe. Mit der Klinge in der Hand stürzte er sich auf Wulfgar.
    Wulfgar trat im letzten Augenblick zur Seite und packte dabei die Hand seines Angreifers. Durch den Schwung verlor der das Gleichgewicht, stieß den Tisch um und knallte gegen die Wand. Wulfgar drückte einmal zu und brach dem Angreifer die Finger, in denen das Messer lag, während er mit der anderen Hand dessen Kopf umfaßte und ihn vom Boden hochhob. Der Barbar, erbost darüber, daß eine Waffe ins Spiel gebracht worden war, schlug den Kopf des Mannes durch die Holzbretter der Wand und ließ ihn dort baumeln. Die Füße hingen fast einen halben Meter über dem Boden.
    Eine gewaltige Leistung, die ihn jedoch Zeit gekostet hatte. Als er sich umdrehte, wurde er unter einem Hagel von Fausthieben und Fußtritten mehrerer Angreifer begraben.
    »Da ist sie wieder«, flüsterte Bruenor Drizzt zu, als er Raune zurückkehren sah. Aber die geschärften Sinne des Dunkelelfen hatten ihr Kommen schon lange zuvor wahrgenommen, bevor es dem Zwerg überhaupt aufgefallen war. Raune war höchstens eine halbe Stunde fort gewesen, aber den zwei Freunden war es in der Gasse, wo sie den Armbrustschützen und mit Sicherheit auch anderen Ganoven ohne Deckung ausgesetzt waren, viel länger vorgekommen.
    Raune schlenderte selbstsicher auf sie zu. »Hier ist die gewünschte Karte«, teilte sie Bruenor mit und hielt einen zusammengerollten Pergamentbogen hoch.
    »Ich möchte einen Blick darauf werfen«, verlangte der Zwerg und ging auf sie zu.
    Die Frau wich zurück und ließ die Pergamentrolle an ihre Seite sinken. »Der Preis ist höher«, erklärte sie mit Nachdruck. »Zehnmal höher als der, den du mir geboten hast.«
    Bruenors erboster Blick schreckte sie nicht ab. »Du hast keine andere Wahl«, zischte sie. »Du wirst keinen anderen finden, der dir diese Karte besorgen kann. Zahl den Preis und laß es auf sich beruhen!«
    »Einen Augenblick«, sagte Bruenor mit plötzlicher Ruhe. »Mein Freund hat ein Wörtchen mitzureden.« Er und Drizzt gingen einen Schritt

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