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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Baum. Seine Axt mit ihren vielen Kerben lag auf seiner Brust, und mit einer Hand hielt er sie fest umklammert.
    Wulfgar wiederum traf andere Vorkehrungen. Er suchte abgebrochene Äste und Zweige zusammen und spitzte ihre Enden an. Um ihnen größtmöglichen Vorteil zu sichern, verteilte er sie im Umkreis an strategisch wichtigen Stellen. So würde er an diesem Standort bestens gerüstet sein, denn diese tödlichen Spitzen würden seine Angreifer erst einmal aufhalten. Andere Stöcke versteckte er so listig, daß die Orks von ihnen durchbohrt werden würden, wenn sie darauf traten, bevor sie ihn überhaupt erreicht hatten.
    Regis, der von allen am unruhigsten war, beobachtete seine Freunde bei ihren unterschiedlichen Vorbereitungen. Er fand, daß er sich eigentlich gar nicht auf einen solchen Kampf vorbereiten und lediglich versuchen konnte, sich so gut wie möglich herauszuhalten, um seine Freunde bei ihren Bemühungen nicht zu behindern. Vielleicht würde sich die Gelegenheit zu einem Überraschungsangriff ergeben, aber im Augenblick zog er eine derartige Möglichkeit nicht in Betracht. Mut stellte sich bei dem Halbling immer nur spontan ein und war bestimmt nicht etwas, was ihn zu planvollem Vorgehen trieb.
    Trotz aller Aktivitäten und Vorbereitungen, die sie in ihrer nervösen Spannung ablenkten, empfanden sie fast so etwas wie Erleichterung, als sich nicht einmal eine Stunde später ihre Befürchtungen bewahrheiteten. Drizzt flüsterte ihnen vom Baum aus zu, daß er auf dem Gelände unterhalb des Wäldchens Bewegungen wahrgenommen habe. »Wieviele?« rief Bruenor nach oben.
    »Vier gegen einen von uns, vielleicht mehr«, antwortete Drizzt.
    Der Zwerg wandte sich an Wulfgar. »Bist du bereit, Junge?«
    Wulfgar schlug auf seinen Hammer. »Nur vier gegen einen?« fragte er lachend. Bruenor gefiel die Zuversicht des jungen Kriegers, aber er wußte auch, daß das Verhältnis wohl nicht ganz stimmte, da sich Regis wahrscheinlich aus einem offenen Kampf heraushalten würde.
    »Sollen wir sie herkommen lassen, oder nehmen wir sie draußen auf dem Feld auseinander?« fragte Bruenor Drizzt. »Sie sollen lieber kommen«, antwortete der Dunkelelf. »Sie glauben wohl, die Überraschung sei auf ihrer Seite, denn sie nähern sich heimlich und verstohlen.«
    »Und eine umgekehrte Überraschung ist besser als der erste Schlag aus weiter Ferne«, grinste Bruenor. »Gib dein Bestes mit deinem Bogen, Elf. Wir warten auf dich!«
    Wulfgar stellte sich das Feuer vor, das in den blauvioletten Augen des Dunkelelfen brannte; es war ein tödlicher Glanz, der Drizzts äußerliche Ruhe vor einer Schlacht Lügen strafte. Der Barbar schöpfte Trost daraus, denn der Kampfgeist des Dunkelelfen war noch ausgeprägter als seiner, und niemals hatte er erlebt, daß sein Freund mit den schwirrenden Krummsäbeln von einem Feind besiegt worden war. Noch einmal schlug er auf seinen Hammer und kauerte sich in ein Loch neben den Wurzeln eines Baums.
    Bruenor schlich sich zwischen zwei kräftige Pferde und setzte seine Füße in jeweils einen Steigbügel der Tiere, während Regis ihr Bettzeug ausstopfte, um den Anschein zu erwecken, sie würden dort schlafen, und sich unter die niedrig hängenden Zweige eines Baums verzog.
    Die Orks, die offensichtlich mit einem leichten Sieg rechneten, näherten sich von allen Seiten ihrem Lager. Drizzt lächelte voller Zuversicht, als er Lücken in ihrem Kreis sah, offene Flanken, wo eine abgesprengte Gruppe keine schnelle Unterstützung erwarten konnte. Die ganze Gruppe würde gleichzeitig den Rand des Wäldchens erreichen, und Wulfgar, der dort am nächsten stand, würde mit größter Wahrscheinlichkeit den Angriff eröffnen.
    Die Orks schlichen sich herein, und eine Gruppe steuerte auf die Pferde zu, während eine andere es auf das Bettzeug abgesehen hatte. Vier kamen an Wulfgar vorbei, der jedoch noch einen Augenblick wartete, damit die anderen bis zu den Pferden gelangten, so daß Bruenor zuschlagen konnte. Dann war die Zeit der Heimlichtuerei vorbei.
    Wulfgar sprang aus seinem Versteck hervor. Aegisfang, seinen magischen Kriegshammer, hatte er bereits in Bewegung gesetzt. »Tempus«, rief er seinen Kriegsgott an, und vo n seinem ersten Schlag wurden zwei Orks zu Boden geschleudert. Mit der Absicht, einen möglichen Fluchtweg abzuschneiden, rannte die andere Gruppe zu den Pferden, um sie loszubinden und aus dem Lager zu bringen.
    Aber sie wurden von einem wütend fauchenden Zwerg und seiner schwirrenden Axt

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