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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Löcher und Steine. Nachher fangen sie noch an zu lahmen.«
    »Dann wird es das beste für uns alle sein«, schlug Wulfgar vor, der sich dehnte und streckte, um den Schlaf aus den Gliedern zu vertreiben, »wenn wir aufbrechen, nachdem die Sonne ihren Höchststand erreicht hat. Wir haben sie dann im Rücken, was für Drizzt gut ist und können dann bis tief in die Nacht reiten.«
    »Gute Idee, Bursche«, lobt Bruenor ihn lachend. »In der Tat scheint der Mittag gerade vorbei zu sein. Auf die Pferde! Zeit zum Aufbruch!«
    »Du hättest diesen Vorschlag ruhig bis zum Abendessen für dich behalten können!« knurrte Regis Wulfgar an und begann widerwillig, seinem kleinen weißen Pony den Sattel aufzulegen. Wulfgar kam seinem Freund, der sich damit abmühte, zur Hilfe. »Aber dann hätten wir einen halben Reisetag verloren«, erklärte er.
    »Das wäre wirklich eine Schande«, gab Regis spitz zurück.
    Am vierten Tag nach ihrem Aufbruch aus Luskan erreichten die Gefährten die Felsspitzen, ein schmales, zerklüftetes Hügelgelände. Die Landschaft war von einer schroffen, ungezähmten Schönheit geprägt und vermittelte jedem Reisenden das überwältigende Gefühl, er sei der Entdecker dieser Wildnis, so daß man glaubte, als erster auf dieses Land zu blicken. Und wie es in der Wildnis nun einmal war, stellte sich mit der abenteuerlichen Aufregung auch das Gefühl von Gefahr ein. Sie hatten gerade das erste Tal der Hügelkette betreten, als Drizzt Spuren auffielen, die er sehr gut kannte: der Trampelpfad einer Orkbande.
    »Die Spuren sind nicht älter als einen Tag«, teilte er seinen
besorgten Gefährten mit.
»Wieviele?« fragte Bruenor.
    Drizzt zuckte die Achseln. »Mindestens ein Dutzend, vielleicht doppelt so viele.«
    »Wir bleiben auf dem eingeschlagenen Weg«, schlug der Zwerg vor. »Sie sind vor uns, und das ist besser, als wenn sie hinter uns wären.«
    Bei Sonnenuntergang, der die Hälfte ihres Tagespensums anzeigte, legten die Gefährten eine kurze Rast ein und ließen die Pferde auf einer kleinen Wiese grasen.
    Die Orkspur verlief immer noch vor ihnen, aber Wulfgar, der die Nachhut bildete, hatte die Augen nach hinten gerichtet. »Wir werden verfolgt«, erklärte er seinen Freunden, die ihn fragend ansahen. »Orks?« fragte Regis.
    Der Barbar schüttelte den Kopf. »So etwas habe ich noch nie erlebt. Meiner Einschätzung nach sind unsere Verfolger äußerst listig und umsichtig.«
    »Könnte es sein, daß sich die hiesigen Orks mit den Gepflogenheiten der Menschen besser auskennen als die Orks im Tal?« fragte Bruenor, obwohl er einen ganz anderen Verdacht hatte, und er brauchte Regis nicht anzusehen, um zu wissen, daß der seine Sorge teilte. Sie konnten von dem ersten jener Zeichen auf der Karte, die Regis als Ahnengräber gedeutet hatte, nicht weit entfernt sein.
    »Zurück auf die Pferde«, schlug Drizzt vor. »Ein scharfer Ritt könnte unsere Lage erheblich verbessern.«
    »Bis zum Mondaufgang«, stimmte Bruenor zu. »Wenn wir einen Platz gefunden haben, wo wir uns gegen einen Angriff gut verteidigen können, halten wir an. Ich habe das Gefühl, daß ein Kampf auf uns zukommt, noch bevor die Dämmerung einsetzt!« Während dieses Ritts, der sie fast durch die ganze Felsspitzen-Kette führte, stießen sie auf keine sichtbaren Zeichen einer Bedrohung. Sogar die Orkspur verlor sich nach Norden hin, und jetzt lag der Weg scheinbar frei vor ihnen. Dennoch war Wulfgar überzeugt, daß er hinter sich verschiedene Geräusche gehört und Bewegungen am Rande seines Blickfelds wahrgenommen hatte.
    Drizzt wäre am liebsten weitergeritten, bis sie die Felsspitzen ganz hinter sich gelassen hätten, aber in dem rauhen Gelände hatten die Pferde die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht. Er hielt in einem Tannenwäldchen auf einer kleinen Anhöhe an. Er hatte den Verdacht, den auch die anderen teilten, daß sie nicht nur aus einer Richtung von feindlichen Augen beobachtet wurden.
    Drizzt war bereits auf einen Baum geklettert, bevor die anderen nur von ihren Pferden gestiegen waren. Sie banden die Pferde dicht nebeneinander an und machten es sich bei ihnen bequem. Sogar Regis konnte keinen Schlaf finden. Er vertraute zwar Drizzts Augen, die in der Nacht hervorragend sehen konnten, aber in Erwartung bevorstehender Ereignisse war sein Blut bereits in Wallung geraten.
    Bruenor, der schon unzählige Gefechte ausgetragen hatte, fühlte sich in seinen kämpferischen Fähigkeiten sicher genug. Er lehnte sich gelassen gegen einen

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