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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Schatten am Fluß. Am späten Nachmittag nahmen Drizzt und Bruenor eine Mahlzeit ein und besprachen ihren Weg. Wulfgar und Regis ließen sie fest schlafen, zumindest so lange, bis sie mit ihren Portionen fertig waren.
    »Hier am Fluß bleiben wir noch eine Nacht«, sagte Bruenor. »Dann geht es südöstlich über die offene Ebene weiter. So werden wir vom Wald verschont, und wir haben einen direkten Weg vor uns.«
    »Vielleicht sollten wir wirklich einige Tage nur nachts reisen«, schlug Drizzt vor. »Wir wissen nicht, ob uns Augen aus der Stadt der Hochsegel verfolgen.«
    »Einverstanden«, erwiderte Bruenor. »Aber laß uns aufbrechen. Ein weiter Weg liegt vor uns, und danach ein noch weiterer!«
    »Zu weit«, murmelte Regis, der faul ein Auge öffnete.
    Bruenor warf ihm einen wütenden Blick zu. Die Reise machte ihn nervös und auch, daß er seine Freunde auf eine gefährliche Straße führte, und da ihn dies Gefühl belastete, nahm er jede Klage über das Abenteuer persönlich.
    »Zum Laufen, meine ich«, erklärte Regis schnell. »In dieser Gegend gibt es einige Bauernhöfe, also müssen dort auch Pferde sein.«
    »In diesen Gegenden sind Pferde sehr teuer«, erwiderte Bruenor.
    »Vielleicht…« begann der Halbling listig, und seine Freunde konnten leicht erraten, was er dachte. Mit finsteren Blicken bekundeten sie ihr Mißfallen.
    »Die Felsspitzen liegen vor uns«, wandte Regis ein. »Pferde können Orks überholen, aber ohne sie werden wir bestimmt um jede Meile auf unserer Wanderung kämpfen müssen! Außer dem wäre es doch nur eine Leihgabe. Wir können die Tiere ja wieder abliefern, wenn wir sie nicht mehr brauchen.«
    Drizzt und Bruenor billigten zwar die vorgeschlagene Betrügerei des Halblings nicht, mußten aber seiner Logik zustimmen. An diesem Punkt ihrer Reise wären Pferde sicherlich von großem Nutzen. »Weck den Jungen«, knurrte Bruenor.
    »Und was ist mit meinem Vorschlag?« fragte Regis.
    »Wir entscheiden uns, wenn sich die Gelegenheit bietet!«
    Regis war zufriedengestellt und zuversichtlich, daß seine Freunde sich für die Pferde entscheiden würden. Er aß seine Portion und weckte Wulfgar.
    Kurz darauf waren sie wieder unterwegs, und wenig später sahen sie in der Ferne die Lichter einer kleinen Siedlung. »Bring uns dorthin«, sagte Bruenor zu Drizzt. »Vielleicht ist Knurrbauchs Plan einen Versuch wert.«
    Wulfgar, der die Unterhaltung im Lager verschlafen hatte, verstand nichts, widersprach aber auch nicht oder fragte den Zwerg, was er meinte. Nach der Katastrophe in dem Wirtshaus nahm er mit einer passiveren Rolle auf der Reise vorlieb und überließ den drei anderen die Entscheidung über die Richtung. Ohne Klagen wollte er den anderen folgen und seinen Hammer für alle Fälle bereithalten.
    Sie marschierten einige Meilen landeinwärts und stießen auf einige Bauernhöfe, die von einem stabilen Holzzaun umgeben wurden.
    »Hier sind Hunde«, bemerkte Drizzt, der sie bereits mit seinem außergewöhnlich guten Geruchsinn wahrgenommen hatte. »Dann geht Knurrbauch allein«, entschied Bruenor.
    Wulfgar verzog verwirrt das Gesicht, vor allem, weil ihm der Blick des Halblings verriet, daß dieser über den Vorschlag keineswegs begeistert war. »Das kann ich nicht zulassen«, erklärte der Barbar. »Wenn einer von uns Schutz braucht, dann ist es der Kleine. Ich werde mich nicht hier im Dunklen verstecken, während er sich ganz allein in Gefahr begibt!«
    »Er geht allein«, wiederholte Bruenor. »Wir sind nicht hier, um zu kämpfen, Junge. Knurrbauch wird uns Pferde besorgen.« Regis lächelte hilflos. Bruenor hatte ihm eine Falle gestellt, aus der er nicht mehr herauskam. Der Zwerg erlaubte ihm zwar, sich die Pferde anzueignen, so wie er vorgeschlagen hatte, aber mit seiner widerwilligen Zustimmung wurde ihm auch ein hohes Maß an Verantwortlichkeit und Mut übertragen. Auf diese Weise sprach sich der Zwerg von der Beteiligung an der Betrügerei frei.
    Wulfgar hielt stur an seinem Entschluß fest, bei dem Halbling zu bleiben, aber Regis wußte, daß der junge Krieger bei derart komplizierten Verhandlungen unabsichtlich Probleme heraufbeschwören würde. »Du bleibst bei den anderen«, erklärte er dem Barbaren. »Ich kann die Angelegenheit allein regeln.«
    Er bot seinen ganzen Mut auf, zog den Gürtel über seinen dicken Bauch und schritt auf die kleine Siedlung zu.
    Als er das Tor erreicht hatte, wurde er von dem bedrohlichen Knurren einiger Hunde begrüßt. Er überlegte umzukehren –

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