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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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über Mithril-Halle stammen aus den Gebieten östlich von hier, die von der Küste weiter entfernt liegen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß euer Ziel zwischen Langsattel und der großen Wüste liegt, aber ob nord- oder südwärts, das kann ich nicht einmal vermuten. Bisher habt ihr es auf jeden Fall gut gemacht.«
    Drizzt nickte und sprach erst einmal nicht, da der alte Magier wieder Bruenors Karte studierte, strategische Punkte markierte und häufig in dem Stapel alter Bücher nachschlug, den er neben den Tisch gelegt hatte. Bruenor hielt sich bei DelRoy auf und wartete gespannt auf einen Rat oder eine aufschlußreiche Information. Zwerge sind ein sehr geduldiges Volk, eine Eigenschaft, die es ihnen ermöglicht hatte, mit ihrem großen handwerklichen Können die Arbeiten anderer Rassen in den Schatten zu stellen, und Bruenor versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben, weil er den Zauberer nicht bedrängen wollte.
    Einige Zeit später, als DelRoy beruhigt war, alle sachdienlichen Informationen herausgefunden zu haben, sprach er wieder. »Was wäre euer nächstes Ziel«, fragte er Bruenor, »wenn ihr hier keinen Ratschlag erhieltet?«
    Der Zwerg sah wieder auf seine Karte, während Drizzt über seine Schulter spähte, und fuhr mit einem dicken Finger eine Linie nach Osten nach. Als er eine bestimmte Stelle erreicht hatte, über die sie zuvor auf ihrer Reise gesprochen hatten, sah er Drizzt fragend an, und der nickte. »Die Zitadelle Adbar«, antwortete Bruenor und tippte mit dem Finger auf die Karte. »Die Zwergenfestung«, sagte DelRoy, der nicht allzu überrascht wirkte. »Eine gute Entscheidung. König Harbromm und seine Zwerge werden euch sicher sehr gut helfen können. Sie leben dort schon seit unzähligen Jahrhunderten. Adbar war zu der Zeit, als in Mithril-Halle die Zwerge die Hämmer im Takt zu ihrem Gesang schlugen, bestimmt schon alt.«
    »Dann ist die Zitadelle Adbar dein Vorschlag?« fragte Drizzt.
    »Es ist eure eigene Entscheidung, aber ein besseres Ziel könnte ich euch auch nicht anbieten«, erwiderte DelRoy. »Aber der Weg ist weit. Er dauert selbst dann, wenn alles gutgeht, viele Wochen. Und auf der Oststraße hinter Sundabar ist das unwahrscheinlich. Ihr könnt dort zwar noch zeitig vor den ersten Kälteeinbrüchen des Winters ankommen, trotzdem bezweifle ich, daß ihr in der Lage sein werdet, mit Harbromms Informationen eure Reise vor dem nächsten Frühling fortzusetzen. »Dann scheint die Wahl klar«, verkündete Bruenor. »Nach Adbar!«
    »Du solltest noch mehr wissen«, fuhr DelRoy fort. »Und das ist mein eigentlicher Rat: Verschließe dich nicht den Möglichkeiten, die sich auf der Straße auftun, wegen einer hoffnungsvollen Vision an ihrem Ende. Bisher ist euer Weg direkt verlaufen, zuerst von Eiswindtal nach Luskan, und dann von Luskan hierher nach Langsattel. Es gibt, abgesehen von Ungeheuern auf allen diesen Straßen, wenig, was einen Reiter zum Umkehren veranlassen könnte. Auf der Reise nach Adbar aber werdet ihr an Silbrigmond vorbeikommen, der Stadt der Weisheit und des Vermächtnisses, über die Lady Alustriel herrscht und wo sich das Gewölbe der Weisen befindet, eine Bibliothek, die so gut bestückt ist wie sonst keine im ganzen Norden. Einige Bewohner dieser Stadt können euch womöglich mehr Unterstützung bei eurer Suche geben, als ich es vermag, oder sogar König Harbromm.
    Und nach Silbrigmond werdet ihr nach Sundabar gelangen. Das ist auch eine uralte Zwergenfestung, in der Helm, ein berühmter Freund der Zwerge, herrscht. Seine Verbindungen zu deiner Rasse, Bruenor, lassen sich auf viele Generationen zurückverfolgen. Vielleicht hatte er auch Verbindungen zu deinen eigenen Vorfahren.«
    »Möglichkeiten!« bemerkte Harkle freudestrahlend.
    »Wir werden deinen klugen Rat befolgen, DelRoy«, versprach Drizzt.
    »Ja«, stimmte der Zwerg zu. Seine Stimmung hatte sich gehoben. »Als wir vom Tal aufgebrochen sind, hatte ich über Luskan hinaus keinen Plan. Ich bin davon ausgegangen, daß ich einer Straße voller Vermutungen folgen müßte, von denen sich die Hälfte und mehr als wertlos erweisen würde. Der Halbling war so klug, uns hierher zu führen, denn hier haben wir eine ganze Menge Hinweise gefunden! Und Hinweise führen zu weiteren Hinweisen!« Er sah auf die aufgeregte Gruppe um ihn herum, auf Drizzt, Harkle und DelRoy, und dann bemerkte er Wulfgar, der mit verschränkten Armen ruhig auf seinem Stuhl saß. Er beobachtete alles, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen.

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