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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und Langsattel unvoreingenommen erleben konnte. Selbst der Musikzauberer hielt in seinem Spiel inne, um den Barbaren bei seinem seelenreinigenden Geschrei zu beobachten.
    Und als Wulfgar damit fertig war, lachte er. Es war kein belustigtes Kichern, sondern ein donnernder Lachanfall, der aus dem Bauch kam und aus seinem weitgeöffneten Mund sprudelte.
    »Bier!« rief Bruenor in den Edelstein hinein. Fast unmittelbar darauf glitt eine schwebende, blau leuchtende Platte von der Theke her und brachte ihnen so viel Starkbier, daß sie bis spät in die Nacht versorgt sein würden. Einige Minuten später waren alle Spuren der Anspannung von der Reise wie weggeschwemmt. Sie brachten Trinksprüche aus und leerten mit Begeisterung ihre Krüge.
    Nur Drizzt hielt sich zurück, nippte an seinem Bier und blieb vor seiner Umgebung auf der Hut. Er nahm hier zwar keine unmittelbare Gefahr wahr, wollte aber Herr der Lage sein, wenn die Zauberer ihn ausfragen würden, was unvermeidlich geschehen würde.
    Kurz darauf strömten die Harpells und ihre Freunde nach und nach in die Taverne. An diesem Abend waren die Gefährten die einzigen Neuankömmlinge in der Stadt, und alle Gäste rückten ihre Tische näher heran und tauschten Reisegeschichten und Trinksprüche auf ewige Freundschaft bei köstlichen Gerichten aus. Später saßen sie am warmen Kamin. Viele, allen voran Harkle, befaßten sich mit Drizzt und bekundeten ihr Interesse an den dunklen Städten seines Volkes, und er hatte wenig Vorbehalte, auf ihre Fragen einzugehen.
    Dann kamen auch Fragen zu ihrer Reise, die die Gefährten so weit geführt hatte. Eigentlich setzte Bruenor das Thema in Gang, als er auf seinen Tisch sprang und verkündete: »Mithril-Halle, die Heimat meiner Väter, wird wieder mir gehören!«
    Drizzt begann sich Sorgen zu machen. Den neugierigen Reaktionen der Anwesenden nach zu urteilen, war der Name von Bruenors uralter Heimat zumindest aus Legenden bekannt. Der Dunkelelf befürchtete von den Harpells keine böswilligen Schritte, aber er wollte einfach nicht, daß ihm und seinen Freunden Berichte über den Zweck ihres Abenteuers nachliefen oder ihnen sogar im weiteren Verlauf ihrer Reise vorausgingen. Auch andere konnten Interesse hegen, etwas über den Standort der uralten Zwergenfestung zu erfahren, über einen Ort, der in Geschichten als »die Minen, wo silberne Ströme fließen«, beschrieben wurde.
    Drizzt nahm Harkle zur Seite. »Die Nacht wird lang. Gibt es im Dorf wohl noch freie Zimmer?«
    »Unsinn«, schnaubte Harkle. »Ihr seid meine Gäste und bleibt
hier. Die Zimmer sind schon gerichtet.«
»Und der Preis für alles?«
    Harkle schob Drizzts Geldbeutel beiseite. »Die Bezahlung im Efeu-Herrenhaus besteht alles in allem in einer oder zwei guten Geschichten und darin, etwas Interessantes in unser Leb en zu bringen. Du hast mit deinen Freunden schon für ein Jahr und länger bezahlt!«
    »Wir danken euch«, erwiderte Drizzt. »Ich denke, für meine Gefährten wird es Zeit, schlafen zu gehen. Wir haben einen langen Ritt hinter uns und einen noch längeren vor uns.« »Was euren weiteren Weg anbelangt«, sagte Harkle, »habe ich ein Treffen mit DelRoy, dem Ältesten der Harpells in Langsattel, in die Wege geleitet. Er wird eher als jeder andere von uns in der Lage sein, euch bei eurer Reiseplanung zu helfen.« »Sehr gut«, mischte sich Regis ein, der sich zu ihnen gebeugt hatte, um die Unterhaltung mitzuhören.
    »Dieses Treffen kostet eine Kleinigkeit«, sagte Harkle zu Drizzt, »DelRoy wünscht eine private Unterredung mit dir. Seit vielen Jahren ist er auf der Suche nach Wissen über die Dunkelelfen, aber in dieser Frage stehen uns nur wenig Möglichkeiten zur Verfügung.«
    »Einverstanden«, erwiderte Drizzt. »Jetzt ist es für uns an der
Zeit, die Betten aufzusuchen.«
»Ich werde euch die Zimmer zeigen.«
»Wann werden wir DelRoy treffen?« fragte Regis.
»Morgen früh«, antwortete Harkle.
    Regis lachte, dann beugte er sich zur anderen Seite des Tisches hinüber. Dort saß Bruenor völlig regungslos, hielt in den schwieligen Händen seinen Krug und blinzelte nicht einmal mehr mit den Augen. Regis versetzte ihm einen kleinen Stoß, worauf er auf den Boden stürzte, ohne einen Laut des Protestes von sich zu geben. »Abends wäre besser«, bemerkte der Halbling und zeigte durch den Raum auf einen anderen Tisch. Darunter lag Wulfgar.
    Harkle sah Drizzt an. »Am Abend«, stimmte er zu. »Ich werde mit DelRoy reden.«
    Die vier Freunde verbrachten

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