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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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den nächsten Tag damit, sich zu erholen und die unzähligen Wunder des Efeu-Herrenhauses zu genießen. Drizzt wurde früh zu einem Treffen mit DelRoy weggerufen, während Harkle die anderen durch das große Haus führte. Sie gingen durch ein Dutzend Alchimistenküchen, Wahrsageräume, Meditationskammern und mehrere abgesicherte Räume, die eigens für das Beschwören von außerweltlichen Kreaturen bestimmt waren. Eine Statue von einem gewissen Matherly Harpell interessierte sie besonders, da die Statue den Zauberer selbst darstellte. Die mißglückte Zusammenstellung von Zauberzutaten hatte ihn buchstäblich versteinert zurückgelassen.
    Dann gab es noch Bidderdoo, den Familienhund, der früher Harkles zweiter Cousin gewesen war – auch die Folge einer falschen Mischung.
    Harkle hatte keine Geheimnisse vor seinen Gästen und erzählte ihnen die Geschichte seines Clans, verwies auf seine Leistungen, aber zeigte auch seine häufig verhängnisvollen und mißglückten Experimente. Und er erzählte ihnen von den Ländern um Langsattel, von den Uthgart-Barbaren, den Himmelsponys, die sie bereits kennengelernt hatten, und von anderen Stämmen, denen sie auf ihrem Weg möglicherweise noch begegneten.
    Bruenor war erfreut, daß sie während dieser Erholungspause auch noch einige kostbare Informationen erhielten. Sein Ziel ließ ihn nicht eine Minute in Ruhe, und selbst bei dieser notwendigen Reiseunterbrechung plagten ihn Gewissensbisse, da es ihn nicht weiter nach Mithril-Halle brachte.
    »Du mußt es mit deinem ganzen Herzen wollen«, schimpfte er sich dann immer wieder selber aus.
    Aber Harkle hatte ihm einen wichtigen Überblick über dieses Land verschafft, was seiner Sache in nächster Zukunft zweifellos von großer Hilfe sein würde, und er war sehr zufrieden, als er zum Abendessen im Fusseligen Bauernspieß Platz nahm. Dort gesellte sich Drizzt wieder zu ihnen. Er wirkte verdrossen und still und sagte nicht viel über seine Unterhaltung mit DelRoy.
    »Freu dich auf das Treffen, zu dem wir gleich gehen«, war seine Antwort auf Bruenors Fragen. »DelRoy ist sehr alt und klug. Er wird sich als unsere beste Hoffnung erweisen, jemals den Weg nach Mithril-Halle zu finden.« Bruenor freute sich wirklich auf das Treffen.
    Drizzt lehnte sich zurück und war während der ganzen Mahlzeit sehr schweigsam. Er dachte über die Geschichten und Beschreibungen von seiner Heimat nach, die er an DelRoy weitergegeben hatte, und erinnerte sich an die einzigartige Schönheit von Menzoberranzan.
    Und an die böswilligen Herzen, die sie verdorben hatten.
    Später führte Harkle Drizzt, Bruenor und Wulfgar zu dem alten Magier – Regis hatte sich wegen einer weiteren Party in der Taverne entschuldigt. Sie trafen DelRoy in einer kleinen, nur mit Kerzen beleuchteten, düsteren Kammer, und die flackernden Lichter steigerten noch das Geheimnisvolle im Gesicht des betagten Zauberers. Bruenor und Wulfgar kamen sofort zu der gleichen Meinung über DelRoy wie Drizzt, denn Jahrzehnte der Erfahrung und unzählige Abenteuer waren in den Gesichtszügen seiner ledernen, braunen Haut sichtbar eingegraben. Sein Körper war zwar zerbrechlich und schwach geworden, aber der Glanz in seinen hellen Augen verriet viel von seinem Seelenleben und ließ keinen Zweifel über seinen scharfen Verstand aufkommen.
    Auf dem runden Tisch breitete Bruenor seine Karte neben den Büchern und Schriftrollen aus, die DelRoy zusammengestellt hatte. Der alte Magier studierte sie kurze Zeit sorgfältig und verfolgte die Route, die die Gefährten nach Langsattel genommen hatten. »Welche Erinnerungen hast du an die uralten Hallen behalten, Zwerg?« fragte er. »Was weißt du noch von Orientierungspunkten oder benachbarten Völkern?«
    Bruenor schüttelte den Kopf. »Die Bilder in meinem Kopf zeigen die tiefen Hallen und Werkstätten, das widerhallende Hämmern, wenn das Eisen auf dem Amboß bearbeitet wird. Die Flucht meiner Sippe begann im Gebirge; mehr weiß ich nicht.« »Der Norden ist ein weites Land«, bemerkte Harkle. »Viele große Gebirgsketten können eine solche Festung beherbergen.«
    »Das ist ja auch der Grund, warum Mithril-Halle trotz seines sagenhaften Reichtums niemals gefunden wurde«, erwiderte DelRoy.
    »Und das ist auch unser Problem«, sagte Drizzt. »Wir müssen uns entscheiden, wo wir mit der Suche anfangen sollen.« »Aber ihr habt doch schon angefangen«, erwiderte DelRoy. »Es war eine gute Entscheidung, landeinwärts zu reisen. Die meisten Legenden

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