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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Arbeiter, während sie, die Tiere unter den Arm geklemmt, den Hügel hinuntermarschierten. Er war mit einem Eimer und einigen Lappen ausgerüstet und putzte an einigen rötlichbraunen Stellen die unsichtbare Mauer.
    »Tieffliegende Vögel«, erklärte Harkle entschuldigend. »Aber keine Angst, Regweld arbeitet bereits an diesem Problem.« Kurz darauf verabschiedete er sich: »Jetzt geht unsere Zusammenkunft zu Ende, obwohl sicher noch viele Jahre vergehen, bevor ihr hier im Efeu-Herrenhaus in Vergessenheit geraten werdet! Die Straße führt euch direkt durch das Dorf Langsattel. Dort könnt ihr eure Vorräte ergänzen – es wurde alles arrangiert.«
    »Dir und deiner Familie gebührt mein innigster Dank«, verabschiedete sich Bruenor mit einer tiefen Verbeugung. »Langsattel ist mit Sicherheit ein strahlender Fleck auf einer düsteren Straße.« Die anderen stimmten lebhaft zu.
    »Dann lebt wohl, Gefährten der Halle«, seufzte Harkle. »Die Harpells erwarten, ein kleines Erinnerungsgeschenk zu sehen, wenn ihr Mithril-Halle schließlich gefunden habt und die uralten Schmiedefeuer wieder brennen!«
    »Es wird ein Königsschatz sein!« versicherte Bruenor ihm, bevor sie von dannen zogen.
    Noch vor Mittag hatten sie Langsattels Grenzen hinter sich gelassen. Ihre Reittiere trabten ohne Mühe mit ihren vollgestopften Satteltaschen vorwärts. »Nun, was ziehst du jetzt vor, Elf«, fragte Bruenor später am Tage, »die Speerstiche eines verrückten Soldaten oder die neugierige Nase eines Zauberers?«
    Drizzt kicherte abwehrend, während er über die Frage nachdachte. Langsattel war ganz anders gewesen als die Orte, die er bisher kennengelernt hatte, und doch auch wieder sehr ähnlich. In beiden Fällen erregte er aufgrund seiner Hautfarbe Aufmerksamkeit und wurde dementsprechend behandelt. Es war gar nicht so sehr die Feindseligkeit, der er normalerweise begegnete, sondern die unangenehme Erinnerung daran, daß er immer anders sein würde. Das störte ihn.
    Nur Wulfgar, der neben ihm ritt, hörte, was er zur Antwort
murmelte.
»Die Straße.«

Es gibt keine Ehre
    »Warum kommt ihr vor Anbruch der Morgendämmerung hierher?« fragte der Nachtwächter vom Nordtor den Abgesandten der Handelskarawane, die vor Luskans Mauer angehalten hatte. Jierdan, der wieder seinen Platz neben dem Nachtwächter eingenommen hatte, verfolgte das Gespräch mit besonderem Interesse, da er überzeugt war, daß die Karawane aus Zehn-Städte kam.
    »Wir würden nicht gegen die Bestimmungen der Stadt verstoßen, wenn unser Anliegen nicht so dringlich wäre«, antwortete der Sprecher. »Seit zwei Tagen haben wir keine Rast mehr eingelegt.« Ein anderer Mann, über dessen Schulter ein schlaffer Körper hing, kam aus dem Kreis der Wagen hervor. »Er wurde auf der Reise umgebracht«, erklärte der Sprecher. »Und eine andere Mitreisende wurde entführt. Catti-brie, die Tochter von Bruenor Heldenhammer!«
    »Ein Zwergenmädchen?« platzte Jierdan heraus, der zwar einen anderen Verdacht hatte, aber aus Angst, mit dieser Angelegenheit in Verbindung gebracht zu werden, seine Aufregung verschleierte.
    »Nein, kein Zwerg, ein Mensch«, klagte der Sprecher. »Die Schönste im ganzen Tal, vielleicht im ganzen Norden. Der Zwerg hat sie als Waisenkind aufgenommen und wie seine eigene Tochter aufgezogen.«
    »Orks?« fragte der Nachtwächter, den mögliche Gefahren auf der Straße eher interessierten als das Schicksal einer Frau. »Das war nicht das Werk von Orks«, antwortete der Sprecher. »Mit Verstohlenheit und List wurde Catti-brie uns geraubt und der Fahrer getötet. Wir haben die schreckliche Tat sogar erst am nächsten Morgen entdeckt.«
    Jierdan brauchte keine weiteren Informationen, nicht einmal eine nähere Beschreibung von Catti-brie, um sich darauf einen Reim zu machen. Ihre Verbindung zu Bruenor erklärte das Interesse, das Entreri an ihr hatte. Jierdan sah zum östlichen Horizont, der sich aufzuhellen begann. Er war begierig, von seinen Pflichten an der Mauer befreit zu werden, damit er Dendybar seine neuen Erkenntnisse berichten konnte. Den Zorn des Zauberers auf ihn, weil er die Spur des Dunkelelfen im Hafen viertel verloren hatte, würde er mit dieser kleinen Nachricht wohl beschwichtigen können.
    »Er hat sie nicht gefunden?« zischte Dendybar Sydney an.
    »Er ist lediglich auf eine kalte Fährte gestoßen«, erwiderte die junge Magierin. »Wenn sie noch im Hafenviertel sind, dann haben sie sich gut verkleidet.«
    Dendybar hielt inne, um über

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