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Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme

Titel: Die vergessenen Welten 03 - Die selbernen Ströme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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»Was sagst du dazu, Junge?« fragte ihn Bruenor. »Wie ist deine Meinung dazu?«
    Wulfgar beugte sich vor und legte die Ellbogen auf den Tisch. »Das alles ist nicht meine Suche und auch nicht mein Land«, erklärte er. »Aber ich folge dir zuversichtlich auf jedem Weg, den du wählst.«
    Er machte eine Pause. »Und ich freue mich über deine Freude und Aufregung«, fügte er dann leise hinzu.
    Bruenor gab sich mit dieser Erklärung zufrieden und wandte sich wieder an DelRoy und Harkle, um weitere Einzelheiten über den Weg, der vor ihnen lag, zu erfahren. Drizzt jedoch, der nicht überzeugt war, daß Wulfgars letzte Bemerkung aufrichtig gemeint war, ließ seinen Blick auf dem jungen Barbaren ruhen und bemerkte einen seltsamen Ausdruck in dessen Augen, während er Bruenor beobachtete. Kummer?
    Sie verbrachten noch zwei friedliche Tage im EfeuHerrenhaus, obwohl Drizzt ständig von neugierigen Harpells verfolgt wurde, die ihn um weitere Informationen über seine Rasse baten, die sie so selten sahen. Er nahm die Fragen höflich hin, da er sich ihrer guten Absichten sicher war, und antwortete so genau wie möglich. Als Harkle am fünften Morgen zu ihnen kam, um sie hinauszubegleiten, waren sie erholt und brannten darauf, ihre Suche fortzusetzen. Harkle versprach, sich um die Rücksendung der Pferde zu ihren rechtmäßigen Besitzern zu kümmern, denn das sei das mindeste, was er für die Fremden tun könne, die der Stadt soviel Interesse und Anregung gebracht hatten.
    Aber eigentlich hatten die Freunde aus dem Aufenthalt den größten Nutzen gezogen. DelRoy und Harkle hatten sie mit kostbaren Informationen versorgt, und, was vielleicht noch wichtiger war, ihnen neue Hoffnungen auf Erfolg bei ihrer Suche gegeben. Bruenor war an diesem letzten Morgen schon vor dem Morgengrauen aufgestanden. Er war ungeheuer aufgeregt über die Vorstellung, wieder unterwegs zu sein, vor allem, da er jetzt ein neues Ziel vor Augen hatte.
    Bei ihrem Aufbruch vom Herrenhaus verabschiedeten sie sich nach allen Seiten und warfen Blicke des Bedauerns über die Schulter, sogar Wulfgar, der doch bei der Ankunft eine so tiefe Abneigung gegen Zauberer gehabt hatte.
    Sie überquerten die Oberbrücke und verabschiedeten sich auch von Chardin, der aber zu sehr in seine Meditation über den Fluß vertieft war, um sie überhaupt wahrzunehmen. Bald darauf erfuhren sie auch noch, daß das Gebäude neben dem Miniaturstall eine Experimentierfarm war. »Sie wird das Antlitz der Welt verändern!« versicherte Harkle ihnen, während er sie noch kurz zur Besichtigung dorthin führte. Noch bevor sie eingetreten waren, verstand Drizzt die Bedeutung dieser Bemerkung, als er nämlich hohes Blöken und leises Piepsen hörte. Wie der Stall bestand die Farm aus einem Raum, aber ein Teil war nicht überdacht und im Grunde eine mit Wänden umgebene Weide. Kühe und Schafe in Katzengröße liefen herum, während Hühner, nicht größer als Feldmäuse, den winzigen Füßen dieser Tiere auswichen.
    »Das ist die erste Saison, und uns liegen noch keine Ergebnisse vor«, erklärte Harkle. »Aber wir rechnen mit hohen Erträgen in Anbetracht des geringen Aufwandes.«
    »Wirtschaftlichkeit«, lachte Regis. »Weniger Futter, weniger
Raum, und wenn ihr sie verzehren wollt, braucht ihr sie nur
wieder in ihre richtige Größe zu zaubern!«
»Ganz genau!« bestätigte ihm Harkle.
    Danach gingen sie zum Stall, wo Harkle hervorragende Reittiere, zwei Pferde und zwei Ponys, für sie ausgesucht hatte. Das seien Geschenke, erklärte er, und sie sollten zu rückgegeben werden, wenn es den Gefährten gerade paßte. »Das ist das mindeste, was wir tun können, um eine solch ehrenhafte Suche zu unterstützen«, sagte Harkle mit einer tiefen Verbeugung, um jeglichen Protest von Bruenor und Drizzt zu unterbinden.
    Die Straße schlängelte sich auf der anderen Hügelseite abwärts. Harkle stand mit verwirrtem Gesichtsausdruck einen Augenblick da und kratzte sich am Kinn. »Der sechste Pfahl«, sagte er zu sich, »aber links oder rechts?«
    Ein Mann, der auf einer Leiter arbeitete – eine weitere lustige Kuriosität, eine Leiter zu sehen, die sich über die angemalten Zaunlatten erhob und mitten in der Luft an der unsichtbaren Mauer lehnte –, kam ihnen zu Hilfe. »Schon wieder vergessen?« fragte er Harkle kichernd. Er zeigte in eine Richtung. »Sechster Pfahl zur Rechten!«
    Harkle tat seine Verlegenheit mit einem Schulterzucken ab und ging weiter.
    Die Gefährten beobachteten neugierig den

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