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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Bungo wissen, dessen Selbstvertrauen jetzt übersprudelte. Er beugte sich bedrohlich dicht zu Wulfgar hinunter.
    »Ich bin gekommen, um zu lernen«, erwiderte Wulfgar. »Zu lernen, indem ich den härtesten Kämpfer von Tiefwasser beobachte. Um zu sehen, wie Bungo auftritt und seine Angelegenheiten in die eigene Hand nimmt.«
    Bungo richtete sich auf und sah auf seine Freunde, die sich voller Unruhe so dicht nach vorn gebeugt hatten, daß sie fast über den Tisch fielen. Bungo ließ das zahnlose Grinsen aufblitzen, das er immer zeigte, bevor er einen Gegner fertigmachte, und die Grobiane spannten sich an. Aber dann überraschte ihr Meister sie, denn er schlug Wulfgar hart auf die Schulter — es war der Schlag eines Freundes.
    Nicht zu überhörende Laute des Unmuts drangen aus allen Richtungen der Taverne zu ihnen herüber, als Bungo einen Stuhl heranzog, um mit dem eindrucksvollen Fremden etwas zu trinken.
    »Verschwindet!« brüllte der Kerl seine Kumpane an. Ihre Gesichter verzerrten sich vor Enttäuschung und Verwirrung, aber sie wagten nicht, ungehorsam zu sein. Der Mann hinter Wulfgar schubste ihn noch einmal, bevor er mit den anderen zur Theke zurückging.
    * * *
    »Ein kluger Schritt«, sagte Deudermont zu Drizzt.
    »Für beide«, erwiderte der Dunkelelf, der sich an der Theke entspannte.
    »Habt ihr in der Stadt noch etwas zu erledigen?« fragte der Kapitän.
    Drizzt schüttelte den Kopf. »Nein. Bring uns sofort zum Schiff«, bat er. »Ich befürchte, daß Tiefwasser uns nur Schwierigkeiten bringt.«
    * * *
    Eine Million Sterne füllten den Himmel in dieser wolkenlosen Nacht. Sie reichten von der samtenen Himmelskuppel hinunter und vereinigten sich mit den fernen Lichtern von Tiefwasser. Wulfgar fand Drizzt auf dem Deck. Er saß da und genoß das beruhigende Brausen der See.
    »Ich würde gerne zurückkehren«, sagte Wulfgar und folgte dem Blick seines Freundes auf die ferne Stadt.
    »Um mit einem betrunkenen Grobian und seinen erbärmlichen Freunden eine Rechnung zu begleichen«, setzte Drizzt den Gedanken fort.
    Wulfgar lachte, brach aber jäh ab, als Drizzt sich zu ihm umdrehte.
    »Zu welchem Zweck?« fragte Drizzt. »Würdest du denn seine Stelle als Meister in der Meerjungfrau einnehmen wollen?«
    »Das ist ein Leben, um das ich ihn nicht beneide«, erwiderte Wulfgar, dessen Kichern diesmal nervös klang.
    »Dann überlaß es Bungo«, sagte Drizzt und wandte sich wieder der glitzernden Stadt zu.
    Wieder verschwand Wulfgars Lächeln.
    Sekunden und auch Minuten verstrichen, und das einzige Geräusch kam von den Wellen, die gegen den Bug der Seekobold schlugen. Unwillkürlich holte Drizzt Blaues Licht hervor. Der kunstvoll gearbeitete Krummsäbel wurde in seiner Hand lebendig. Die Klinge funkelte im Sternenlicht, wie es ihrem Namen und ihrer Verzauberung entsprach.
    »Die Waffe paßt gut zu dir«, fand Wulfgar.
    »Ein hervorragender Gefährte«, stimmte Drizzt zu und betrachtete die komplizierten Muster näher, die in die gebogene Klinge eingegraben waren. Er erinnerte sich an den anderen magischen Krummsäbel, den er einst besessen hatte. Jene Klinge hatte er in der Höhle eines Drachen gefunden, den er einst mit Wulfgar erschlagen hatte. Auch sie war ein hervorragender Gefährte gewesen. Mit der Magie des Eises geschmiedet, war der Krummsäbel ein Fluch für die Kreaturen des Feuers und machte seinen Träger gegen deren Flammen ers und machte seinen Träger gegen deren Flammen unempfindlich. Er hatte Drizzt gut gedient und ihn auch vor dem sicheren und schmerzhaften Tod durch das Feuer eines Dämons bewahrt.
    Drizzt warf Wulfgar einen Blick zu. »Ich dachte gerade an unseren ersten Drachen«, erklärte er auf den fragenden Blick des Barbaren. »Du und ich allein in der Eishöhle gegen den Eisigen Tod. Er war ein beachtlicher Gegner.«
    »Er hätte uns beinahe erwischt«, fügte Wulfgar hinzu, »wäre da nicht der glückliche Umstand gewesen, daß dieser große Eiszapfen genau über seinem Rücken hing.«
    »Glück?« fragte Drizzt. »Vielleicht. Aber ich wage zu behaupten, daß Glück in vielen Fällen einfach der Vorteil ist, den ein wahrer Krieger gewinnt, wenn er richtig handelt.«
    Wulfgar nahm das Kompliment entgegen; er war es gewesen, der den Eiszapfen von der Decke gelöst und den Drachen getötet hatte.
    »Eine Schande, daß ich den Krummsäbel aus der Höhle des Drachen nicht mehr habe. Er würde gut zu Blaues Licht passen«, sagte Drizzt.
    »Das stimmt«, erwiderte Wulfgar und lächelte, als

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