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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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befahren wollte. Dieses Schiff hatte die Segel eingerollt und sich zum Entern vorbereitet.
    Deudermont war entgeistert. »Sie haben auf uns gewartet«, sagte er zu Drizzt. Er wandte sich hilflos an den Dunkelelfen. »Sie haben auf uns gewartet. Aber wir haben doch gar keine besonders wertvolle Ladung!« Der Kapitän versuchte, den Grund für diese ungewöhnliche Wende der Ereignisse zu verstehen. »Warum sollten Piraten bei einem Angriff drei Schiffe gegen ein einziges einsetzen?«
    Drizzt kannte die Antwort.
    * * *
    Inzwischen war für Bruenor und Catti-brie die Reise bequemer geworden. Der Zwerg hielt die Zügel des feurigen Streitwagens jetzt locker in der Hand. Der Morgennebel hatte sich gelichtet. Sie fuhren die Schwertküste hinunter und amüsierten sich über die Schiffe, an denen sie vorüberzogen, und die erstaunten Gesichter der Seeleute, die gerade zum Himmel aufsahen.
    Schon bald überquerten sie die Mündung des Chionthar, der Zufahrt zu Baldurs Tor. Bruenor hielt einen Augenblick inne. Ihm war plötzlich etwas eingefallen. Und dann lenkte er den Streitwagen von der Küste weg.
    »Die Herrscherin hat aber gesagt, wir sollen an der Küste bleiben«, mahnte ihn Catti-brie, als sie die Kursänderung erkannte.
    Bruenor nahm Alustriels magisches Medaillon in die Hand, das er sich um den Hals gehängt hatte, und zuckte mit den Achseln. »Das hier sagt mir aber etwas anderes«, erwiderte er.
    * * *
    Eine zweite Ladung mit brennendem Pech schlug dicht neben der Seekobold im Wasser auf. Diesmal schon gefährlich nahe.
    »Wir können doch einfach vorbeifahren«, sagte Drizzt zu Deudermont, denn das dritte Schiff hatte immer noch nicht die Segel gesetzt.
    Der erfahrene Kapitän erkannte den Fehler in dieser Überlegung sofort. Das Schiff, das hinter der Insel hervorkam, sollte in erster Linie die Zufahrt zu der Durchfahrt blockieren. Die Seekobold konnte wirklich an dem Schiff vorbeifahren, aber Deudermont mußte dann sein Schiff von dem gefährlichen Riff fernhalten und zurück auf die offene See bringen. Und bis dahin wären sie auf alle Fälle in Schußweite des Katapults.
    Deudermont warf einen Blick über die Schulter. Das andere Piratenschiff, das noch weit entfernt im Osten war, fuhr mit vollen Segeln. Wenn die Seekobold von einer Pechkugel getroffen und an den Segeln Schäden davontragen würde, könnte es sie gewiß rasch einholen.
    Und dann wurde die Aufmerksamkeit des Kapitäns gleich wieder auf ein zweites Problem gelenkt. Ein Blitz schoß über das Deck der Seekobold, durchtrennte einige Seile und riß Teile des Großmasts ab. Unter der Last der vollen Segel neigte er sich ächzend. Wulfgar fand Halt und zog mit seiner ganzen Kraft in die andere Richtung.
    »Halte ihn fest!« feuerte Deudermont ihn an. »Halte uns aufrecht und stark!«
    »Sie haben einen Zauberer an Bord«, stellte Drizzt fest, der gesehen hatte, daß der Blitz von dem vorderen Schiff gekommen war.
    »Das habe ich befürchtet«, erwiderte Deudermont grimmig.
    Das siedende Feuer in Drizzts Augen sagte dem Kapitän, daß der Elf jetzt genau wußte, was er als erstes in diesem Kampf tun mußte. Trotz ihres offensichtlichen Nachteils hatte der Kapitän beinahe Mitleid mit dem Zauberer.
    Aber der Anblick von Drizzt beflügelte ihn zu einem ungeheuerlichen Plan, und ein verschlagenes Lächeln flog über sein Gesicht. »Bring uns direkt an sie heran«, befahl er dem Steuermann. »So dicht, daß wir auf sie spucken können!«
    »Aber Kapitän!« protestierte der Seemann. »Da sind wir doch gefährlich dicht am Riff!«
    »Genau das hoffen die Schufte doch«, gab Deudermont zurück. »Sollen sie ruhig denken, daß die Steine das Geschäft für sie erledigen!«
    Drizzt fühlte sich bei dem entschlossenen Tonfall des Kapitäns wohl. Der listige alte Seemann hatte etwas im Sinn.
    »Bereit?« rief Deudermont Wulfgar zu.
    Der Barbar nickte.
    »Wenn ich den Befehl gebe, dann zieh, Mann, als ob dein Leben davon abhängt«, erklärte Deudermont ihm.
    Neben dem Kapitän murmelte Drizzt vor sich hin: »Das ist auch der Fall.«
    * * *
    Von der Brücke seines Flaggschiffs, des schnellen Schiffs im Osten, beobachtete Pinochet, der Pirat, mit Sorge das Manöver der Seekobold. Er kannte Deudermonts Ruf gut genug, um zu wissen, daß der Kapitän nicht so unerfahren war, sein Schiff womöglich am hellichten Tag bei Ebbe auf ein Riff auflaufen zu lassen. Deudermont wollte offensichtlich kämpfen.
    Pinochet sah zu dem massiven Schiff hinüber und schätzte den

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