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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Abstand zwischen ihm und der Seekobold ein. Mit dem Katapult konnten noch zwei, vielleicht drei weitere Schüsse auf sie abgegeben werden, bevor sie im Schatten des dritten Pira tenschiffes fuhr. Pinochets Schiff lag noch weit zurück, und der Piratenkapitän fragte sich, wieviel Schäden Deudermont seinen Verbündeten beibringen würde, bevor er ihnen helfen konnte.
    Aber Pinochet verbannte den Gedanken, was ihn diese Mission wohl kosten würde, schnell wieder. Er tat dem Vorsteher der größten Diebesgilde von ganz Calimhafen einen persönlichen Gefallen. Wie hoch der Preis auch sein würde, Pascha Pooks Bezahlung würde ihn bestimmt aufwiegen!
    * * *
    Catti-brie beobachtete gespannt jedes neue Schiff, das in Sicht kam, während Bruenor, der darauf vertraute, daß das magische Medaillon ihn sicher zu dem Dunkelelfen führen würde, ihnen keine Beachtung schenkte. Der Zwerg zerrte an den Zügeln und versuchte, die feurigen Pferde zu noch höherer Schnelligkeit anzutreiben. Irgendwie — vielleicht war das eine weitere Eigenschaft des Medaillons — hatte Bruenor das Gefühl, daß Drizzt sich in Schwierigkeiten befand und Eile vonnöten war.
    Auf einmal schnellte ein dicker Finger des Zwergs nach vorn. »Dort! Da sind sie!« schrie er, als die Seekobold in Sicht kam.
    Catti-brie stellte seine Worte nicht in Frage. Sie überblickte schnell, welche dramatische Situation sich unter ihr abspielte.
    Eine weitere Pechladung flog durch die Luft und schlug in den hinteren Teil der Seekobold ein, erfaßte aber zu wenig von ihr, um ernsthaften Schaden anzurichten.
    Catti-brie und Bruenor beobachteten, daß das Katapult für den nächsten Schuß zurückgeschoben wurde. Sie beobachteten die ungeschlachte Mannschaft des Schiffes auf der Durchfahrt, die mit Schwertern in der Hand die Seekobold erwartete. Und sie beobachteten das dritte Piratenschiff, das von hinten heranstürmte, um die Falle zu schließen.
    Bruenor lenkte den Streitwagen nach Süden auf das massige Schiff zu. »Zuerst das Katapult!« schrie der Zwerg wutentbrannt.
    * * *
    Wie die meisten Kerle auf den beiden Piratenschiffen beobachtete Pinochet das feurige Gefährt, das am nördlichen Himmel einen Streifen nach unten zog, während der Kapitän und die Mannschaft der Seekobold zu sehr nach einem Ausweg aus ihrer verzweifelten Situation suchten, um sich um andere Ereignisse zu kümmern. Doch Drizzt schenkte dem Streitwagen einen zweiten Blick, als ihm ein glänzender Widerschein auffiel, der von einem einzigen Horn eines Helms stammen konnte, der über den Flammen sichtbar war, und eine Gestalt dahinter mit wallendem Haar, die ihm mehr als nur flüchtig bekannt schien.
    Aber vielleicht waren es nur eine Täuschung des Lichts und Drizzts unerschütterliche Hoffnungen. Der Streitwagen verschwand hinter einem glühenden Schleier, und Drizzt beließ es dabei, da er keine Zeit hatte, sich weitere Gedanken zu machen.
    Die Mannschaft der Seekobold stand auf dem Vordeck und feuerte mit Armbrüsten auf das Piratenschiff. Ihr Ziel war vor allem, den Zauberer von weiteren Angriffen abzulenken.
    Ein zweiter Blitz schlug ein, aber die Seekobold schaukelte heftig in den Brechern, die sich vom Riff herüberwälzten, und der Blitz des Zauberers hinterließ nur ein kleines Loch im Großsegel.
    Deudermont sah voller Hoffnung auf Wulfgar, der angespannt auf seinen Befehl wartete.
    Und dann fuhren sie in einem Abstand von kaum fünfzehn Metern neben dem Piratenschiff her und folgten offensichtlich einem tödlichen Kurs auf das Riff zu.
    »Zieh!« schrie Deudermont auf einmal, und Wulfgar zog. Je der Muskel in seinem großen Körper lief von dem Zustrom von Blut und Adrenalin rot an.
    Der Großmast ächzte aus Protest, Balken knirschten und knarrten, und die geblähten Segel schlugen zurück, als sich Wulfgar das Seil um die Schultern schlang und sich nach vorn warf. Die Seekobold drehte sich um die eigene Achse, ihr Bug hob sich über eine Welle und schoß auf das Piratenschiff zu. Deudermonts Männer, die Wulfgars Kraft bereits am Chionthar kennengelernt hatten, suchten Halt an der Reling und sahen ihm voller Hochachtung zu.
    Und die verblüfften Piraten, die nicht für möglich gehalten hatten, daß ein Schiff unter vollen Segeln eine so scharfe Wende vollziehen konnte, reagierten überhaupt nicht. Mit sprachlosem Erstaunen sahen sie zu, wie der Bug der Seekobold ihre Backbordseite rammte und die beiden Schiffe sich in tödlicher Umarmung ineinander verkeilten.
    »Zeigt es ihnen!«

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