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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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stolz.
    »Wieviel für vier?« fragte Bruenor, der das Geschäft schnell abwickeln und Weiterreisen wollte. Sali Dalib schien ihn nicht zu verstehen.
    »Der Preis?« fragte der Zwerg.
    »Der Preis?«
    »Er will ein Angebot«, bemerkte Catti-brie.
    Drizzt verstand es auch so. In Menzoberranzan, der Stadt der Dunkelelfen, bedienten sich die Händler der gleichen Methode. Indem der Käufer — insbesondere einer, der mit den Waren nicht vertraut war — ein Angebot unterbreitete, erhielten die Händler oft den mehrfachen Wert ihrer Waren. Und wenn das Angebot einmal zu niedrig ausfiel, konnte der Händler den Preis immer noch auf den angemessenen Marktwert anheben.
    »Fünfhundert Goldstücke für die vier«, bot Drizzt an, der glaubte, daß die Tiere mindestens das Doppelte wert waren.
    Sali Dalibs Finger begannen wieder ihr Trommelspiel, und seine blaßgrauen Augen funkelten. Drizzt erwartete jetzt einen Wortschwall und ein unverschämtes Gegenangebot, aber Sali Dalib beruhigte sich plötzlich und lachte mit seinen goldenen und elfenbeinfarbenen Zähnen.
    »Einverstanden!« stimmte er zu.
    Drizzt konnte gerade noch den Mund halten, bevor er die Antwort, die er sich bereits überlegt hatte, hervorstieß. Er gab lediglich ein bedeutungsloses Glucksen von sich. Er warf dem Händler einen neugierigen Blick zu und begann dann, das Gold in dem Beutel zu zählen, den Deudermont ihm gegeben hatte.
    »Fünfzig mehr für dich, wenn du uns zu einer Karawane nach Calimhafen führst«, bot Bruenor an.
    Sali Dalib sah auf einmal sehr nachdenklich aus und schlug sich mit den Fingern gegen die dunkeln Stoppeln am Kinn. »Ausgerechnet heute ist eine aufgebrochen«, erwiderte er. »Ihr könnt sie aber ohne Schwierigkeiten einholen. Das solltet ihr sogar, denn es ist die letzte in dieser Woche nach Calimhafen.«
    »Auf in den Süden!« rief der Zwerg glücklich seinen Gefährten zu.
    »In den Süden? Ha-ha-ha-ha-ha!« platzte Sali Dalib heraus. »Nicht in den Süden! Der Süden ist nur gut für Diebe!«
    »Calimhafen liegt im Süden«, gab Bruenor argwöhnisch zurück. »Und demnach wird doch wohl auch die Straße im Süden liegen.«
    »Die Straße nach Calimhafen liegt im Süden«, bestätigte ihm Sali Dalib, »aber die Klugen reisen erst gen Westen auf der besseren Straße.«
    Drizzt reichte dem Händler einen Beutel mit Gold. »Wie erreichen wir die Karawane?«
    »Richtung Westen«, antwortete Sali Dalib und verstaute den Beutel in einer seiner Taschen, ohne den Inhalt zu überprüfen. »Nur eine Stunde weiter. Leicht zu finden. Folgt den Schildern am Horizont. Kein Problem.«
    »Wir brauchen Proviant«, bemerkte Catti-brie.
    »Die Karawane ist gut ausgerüstet«, antwortete Sali Dalib. »Bester Platz zum Kaufen. Macht euch jetzt auf den Weg. Holt sie ein, bevor sie in die Handelsstraße Richtung Süden abbiegen!« Er half ihnen, ihre Reittiere auszusuchen: ein großes einhöckriges Kamel für Wulfgar, ein zweihöckriges für Drizzt und kleinere Tiere für Catti-brie und Bruenor.
    »Vergeßt nicht, gute Freunde«, sagte der Händler zum Abschied, als sie auf ihren Tieren saßen. »Alles, was ihr braucht...«
    »... besorgt Sali Dalib!« antworteten sie im Chor. Mit einem letzten Aufblitzen seiner goldenen und elfenbeinfarbenen Zähne schlurfte der Händler in das Zelt.
    »Ich hatte den Eindruck, daß er handeln wollte«, sagte Cattibrie, als sie auf den steifbeinigen Kamelen zum ersten Wegweiser ritten. »Er hätte für die Tiere mehr bekommen können.«
    »Natürlich waren sie gestohlen«, sagte Bruenor, da es für ihn offensichtlich war.
    Aber Drizzt war sich da nicht so sicher. »Ein Händler wie er hätte auch für Diebesgut einen besseren Preis herausschlagen können«, erwiderte er, »und nach meinem Wissen über die Regeln des Handelns hätte er auf jeden Fall das Gold zählen müssen.«
    »Pah!« schnaubte Bruenor, der sich damit abmühte, sein Reittier auf dem richtigen Weg zu halten. »Du hast ihm wahrscheinlich mehr geboten, als die Tiere wert sind!«
    »Was dann?« fragte Catti-brie Drizzt, die eher dessen Meinung war.
    »Und wohin?« kam Wulfgar gleichzeitig mit einer Frage und einer Antwort. »Er hat seinen Goblin mit einer Botschaft weggeschickt.«
    »Er legt einen Hinterhalt«, folgerte Catti-brie.
    Drizzt und Wulfgar nickten. »So sieht es aus«, sagte der Barbar.
    Bruenor dachte über diese Möglichkeit nach. »Pah!« schnaubte er wieder. »Soviel Verstand, so etwas zuwege zu bringen, hat der nicht im

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