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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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fallen.
    »Pah! Dann bist du auch noch ein Lügner!« knurrte Bruenor und fuhr mit der Hand zu der Axt an seinem Gürtel. Drizzt hielt ihn auf.
    »Wenn ihr an dem Zauberbann zweifelt«, sagte LaValle, »dann zweifelt nicht auch an meiner Loyalität. Ich bin ein nützlicher Mann und habe in meinem langen Leben schon vielen Meistern gedient. Pook war der Größte von allen, aber Pook ist tot. LaValle lebt, um wieder zu dienen.«
    »Kann es nicht sein, dass er die Gelegenheit sieht, an die Spitze aufzusteigen«, bemerkte Bruenor. Er erwartete darauf eine wütende Antwort von LaValle.
    Statt dessen lachte der Zauberer herzhaft. »Ich habe meinen Beruf«, erwiderte er. »Das ist alles, was mich interessiert. Ich führe ein behagliches Leben und habe die Freiheit, dorthin zu gehen, wo es mir gefällt. Ich brauche nicht die Herausforderungen und Gefahren, mit denen ein Gildenvorsteher zu kämpfen hat.« Er sah Drizzt an, da er diesen für den vernünftigeren von beiden hielt. »Ich diene dem Halbling, und wenn Regis gestürzt wird, werde ich dem dienen, der seinen Platz einnimmt.«
    Drizzt war mit dieser Antwort zufrieden und von der Loyalität des Zauberers überzeugt. Sie ging wahrhaftig über jeden Zauberbann, den der Rubin bewirken könnte. »Lass uns Abschied nehmen«, sagte er zu Bruenor und ging zur Tür.
    Bruenor wusste, dass er Drizzts Urteil vertrauen konnte. Trotzdem reizte es ihn, sich mit einer Drohung zu verabschieden. »Du bist mir einmal in die Quere gekommen, Zauberer«, knurrte er, während er zur Tür ging. »Du hast beinahe mein Mädchen getötet. Wenn meinem Freund ein böses Ende widerfährt, wirst du mit deinem Kopf bezahlen.«
    LaValle nickte, erwiderte aber nichts darauf.
    »Pass gut auf ihn auf«, fügte der Zwerg mit einem Zwinkern hinzu, und dann schlug er die Tür fest hinter sich zu.
    »Er hasst meine Tür«, jammerte der Zauberer.
    * * *
    Eine Stunde später versammelte sich die Gruppe vor dem Haupteingang im Gildenhaus. Drizzt, Bruenor, Wulfgar und Catti-brie trugen wieder ihre Reisekleidung, und Drizzt hatte sich die magische Maske lose um den Hals gehängt.
    Regis gesellte sich mit Dienern im Schlepptau zu ihnen. Er wollte seine mächtigen Freunde zu der Seekobold begleiten. Seine Feinde sollten ruhig seine Verbündeten in ihrer ganzen Pracht sehen, dachte sich verschlagen der neue Gildenvorsteher, insbesondere einen Dunkelelfen!
    »Ein letztes Angebot, bevor wir aufbrechen«, verkündete Regis.
    »Wir bleiben nicht«, gab Bruenor zurück.
    »Nicht an dich«, sagte Regis. Er wandte sich direkt an Drizzt, »sondern an dich.«
    Drizzt wartete geduldig auf das Angebot, da sich der Halbling erst einmal eifrig die Hände rieb.
    »Fünfzigtausend Goldstücke«, sagte Regis schließlich, »für deine Katze. Ich versichere dir, Guenhwyvar wird gut versorgt werden...«
    Catti-brie gab Regis einen Klaps auf den Hinterkopf. »Schäm dich«, schimpfte sie. »Du solltest den Dunkelelfen besser kennen!«
    Drizzt beruhigte sie mit einem Lächeln. »Ein Schatz für einen Schatz?« fragte er Regis. »Du weißt, dass ich ablehnen muss. Guenhwyvar ist unverkäuflich, gleichgültig, wie gut deine Absichten sind.«
    »Fünfzigtausend«, stieß Bruenor hervor. »Wenn wir die wollten, würden wir sie uns nehmen, bevor wir aufbrechen!«
    Regis erkannte jetzt selbst, wie unsinnig sein Angebot war, und errötete vor Verlegenheit.
    »Bist du dir eigentlich wirklich sicher, dass wir die halbe Welt nur durchquert haben, um dich zu retten?« fragte Wulfgar ihn. Regis sah den Barbaren verwirrt an.
    »Vielleicht sind wir ja nur wegen der Katze gekommen«, fuhr Wulfgar in ernstem Ton fort.
    Der verblüffte Ausdruck auf Regis' Gesicht war mehr, als sie ertragen konnten, und ein Gelächter brach aus, wie sie es seit vielen Monaten nicht mehr genossen hatten. Es steckte sogar Regis an.
    »Hier«, bot Drizzt ihm an, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten. »Das kannst du haben.« Er streifte sich die magische Maske über den Kopf und warf sie dem Halbling zu.
    »Solltest du sie nicht lieber aufsetzen, bis wir auf dem Schiff sind?« fragte Bruenor.
    Drizzt sah Catti-brie fragend an, und ihr zustimmendes und bewunderndes Lächeln ließ jeden Zweifel verfliegen, den er vielleicht noch gehegt hatte.
    »Nein«, widersprach er. »Sollen die Calishiten mich beurteilen, wie sie wollen.« Er stieß die Tür auf, damit sich die Morgensonne in seinen blauvioletten Augen spiegeln konnte.
    »Soll die ganze weite Welt mich beurteilen, wie

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