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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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immer wieder in den Weg.
    »Du kannst nichts mehr tun!« schrie er ihr ein Dutzend Mal in das Gesicht.
    »Ich muß es versuchen«, bettelte sie ihn schließlich an, als ihr klar wurde, daß Bruenor sie nicht mit ihrer Arbeit an dem Steinhaufen fortfahren lassen würde.
    Bruenor schüttelte den Kopf - nur die Tränen in seinen Augen und seine offenkundige Qual hielten Catti-brie davon ab, ihm ins Gesicht zu schlagen. Dann wurde sie ruhig und hörte mit ihren Versuchen auf, an dem Zwerg vorbeizukommen.
    »Es ist vorbei«, sagte Bruenor zu ihr. »Der Junge... mein Junge, hat seinen Weg gewählt. Er hat sein Leben für uns gegeben, für dich und mich. Tue ihm nicht die Unehre an, daß du wegen dummer Schmerzen in der Gefahr bleibst, vor der er dich bewahren wollte.« Catti-bries Körper schien vor der unleugbaren Wahrheit hinter Bruenors Worten in sich zusammenzufallen. Als Bruenor Axt und Schild auflas, ging sie nicht wieder zu dem Steinhaufen zurück, der Wulfgars Begräbnishügel war. Der Zwerg kam zu ihr zurück und legte ihr einen Arm um den Rücken.
    »Sag ihm dein Lebwohl«, schlug er ihr vor und wartete schweigend einen Moment, bevor er Catti-brie davonführte, erst zu ihrem Bogen und dann zu dem Höhleneingang, durch den sie die Kammer betreten hatten.
    Catti-brie blieb stehen und betrachtete aufmerksam abwechselnd ihn und den Tunnel, als ob sie ihre Route anzweifelte.
    »Pwent und die Katze müssen ihren eigenen Weg heraus finden«, antwortete Bruenor, der ihre Verwirrung und die Frage in ihrem leeren Blick mißverstand.
    Catti-brie sorgte sich nicht um Guenhwyvar. Sie wußte, daß dem Panther nichts Ernstes zustoßen konnte, solange sie die magische Statuette besaß, und der vermißte Schlachtenwüter machte ihr überhaupt keine Sorgen.
    »Was ist mit Drizzt?« fragte sie einfach.
    »Ich nehme an, daß der Elf noch lebt«, antwortete Bruenor mit Überzeugung. »Einer der Drow hat mich nach ihm gefragt und wollte wissen, wo er sei. Er lebt und ist ihnen entkommen, und meiner Einschätzung nach hat er bessere Chancen, aus diesen Tunneln herauszukommen, als wir beide. Vielleicht ist jetzt auch die Katze bei ihm.«
    »Aber vielleicht braucht er uns doch«, wandte Catti-brie ein und löste sich aus Bruenors sanfter Umarmung. Sie warf sich den Bogen über die Schulter und kreuzte mit grimmigem und entschlossenem Gesicht die Arme über der Brust.
    »Wir gehen heim, Mädchen«, befahl Bruenor ernst. »Wir haben keine Ahnung, wo Drizzt sein mag. Ich kann nur raten und darauf hoffen, daß er am Leben ist!«
    »Willst du das Risiko wirklich eingehen?« fragte ihn Cattibrie einfach. »Willst du wirklich riskieren, daß er uns braucht? Wir haben bereits einen Freund verloren, vielleicht zwei, wenn der Meuchelmörder Regis umgebracht hat. Ich habe nicht vor, Drizzt aufzugeben, auf gar keinen Fall.« Sie zuckte zusammen, als ihr eine andere Erinnerung durch den Kopf schoß, eine Erinnerung daran, wie sie auf Tarterus, einer anderen Existenzebene, verloren gewesen war und Drizzt Do'Urden mutig unaussprechlichem Grauen getrotzt hatte, um sie nach Hause zu bringen.
    »Erinnerst du dich an Tarterus?« fragte sie Bruenor, und der Gedanke ließ den Zwerg, der sich in dieser Situation hilflos fühlte, blinzeln und sich umdrehen.
    »Ich gebe nicht auf«, sagte Catti-brie erneut, »auf gar keinen Fall.« Sie blickte zu dem Tunneleingang auf der anderen Seite, durch den die fliehenden Dunkelelfen anscheinend entkommen waren. »Nicht wegen irgendwelcher verdammten Dunkelelfen und ihren Ausgeburten der Hölle!«
    Bruenor war lange Zeit still, dachte an Wulfgar und grübelte über die entschiedenen Worte seiner Tochter nach. Drizzt mochte tot sein, er mochte verletzt oder wieder eingefangen sein. Wenn es Bruenor wäre, der dort unten verschollen war, und Drizzt wäre hier oben, dann gab es für Bruenor keinen Zweifel daran, was Drizzt getan hätte.
    Er blickte wieder zu Catti-brie und dem Steinhügel hinter ihr. Er hatte gerade Wulfgar verloren. Wie konnte er es riskieren, auch Catti-brie zu verlieren?
    Bruenor blickte Catti-brie genauer an und sah die brodelnde Entschlossenheit in ihren Augen. »Das ist mein Mädchen«, sagte der Zwerg ruhig.
    Sie nahmen die übriggebliebene Fackel wieder auf und verließen die Höhle durch die Öffnung auf der gegenüberliegenden Seite. Gemeinsam gingen sie tiefer in die Tunnel, um nach ihrem vermißten Freund zu suchen.
    * * *
    Jemand, der nicht in der ständigen Düsternis des Unterreiches

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