Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne
Hohepriesterinnen, und wußte auf einmal, daß die Gnome niemals entkommen konnten.
Eine nach der anderen sangen die drei ihre Zaubersprüche und warfen ihre Hände nach vorn, aus denen schon bald ein feiner Nebel sprühte. Als die Feuchtigkeit das felsige Elementarwesen traf, begann sich der Riese aufzulösen, und Ströme von Schlamm ersetzten plötzlich den massiven Stein.
Die Priesterinnen setzten ihre Angriffszauber fort. Der felsige
Riese kam brüllend vor Wut auf sie zu, wobei seine Züge durch den verrutschenden Schlamm bald immer mehr verzerrt waren.
Eine Nebelwolke traf ihn und schickte eine dicke Schlammschicht die Brust des Monsters hinab, aber die Priesterin, die diesen Angriff unternommen hatte, war zu sehr mit ihrem Zauber beschäftigt und zog sich nicht rechtzeitig zurück. Ein Felsenarm schoß heran, traf sie mit voller Wucht, so daß mehrere Knochen brachen, und schleuderte sie dann durch die Luft, bis sie gegen einen Stalagmiten prallte.
Die restlichen beiden Drowfrauen trafen den Riesen erneut und lösten jetzt seine Beine auf, so daß er hilflos zu Boden krachte. Er begann sofort damit, seine Glieder wieder neu zu formen, aber die beiden Priesterinnen setzten ihren tödlichen Sprühregen fort. Als der Anführer der Gnomen sah, daß ihr Verbündeter verloren war, rief er zur Attacke, und die Svirfnebli stürmten vor. Sie überwältigten eine der Priesterinnen, bevor die Drow, die an den Flanken gelauert hatten, herankamen und ihre Angriffslinien wie ein zuschnappendes Maul schlossen. Der Kampf war erneut hitzig entbrannt, und diesmal fand er direkt unterhalb von Drizzt Do'Urdens Versteck statt.
Es schnürte ihm die Kehle zu, als er das Geschehen betrachtete und sah, wie ein Gnom immer wieder von drei Drow geschlagen wurde, bis er schreiend fiel und starb.
Drizzt fand jetzt keine Ausflüchte mehr. Er konnte Recht von
Unrecht unterscheiden, und er wußte, was es zu bedeuten hatte, daß Lloths Priesterinnen hier waren. Feuer loderten in seinen lavendelfarbenen Augen auf, seine Krummsäbel fuhren aus ihren Scheiden, und Blaues Licht flammte zu leuchtendem Leben auf.
Er erspähte die letzte Priesterin links unter sich. Sie stand neben einem hohen, schmalen Stalagmiten, und einen Arm hatte sie ausgestreckt, um einen Svirfnebli zu berühren. Der Gnom wehrte sich nicht gegen sie, sondern stand nur still da und stöhnte zitternd unter dem magischen Angriff der Priesterin. Schwarze Energie knisterte den Arm der Drowfrau entlang, als sie ihrem unglücklichen Opfer die Lebenskraft aussaugte.
Drizzt klemmte sich Blaues Licht unter den Arm und sprang vor. Er schlang seinen freien Arm um die Oberkante des dünnen Stalagmiten und glitt blitzschnell hinab. Er erreichte direkt neben der Priesterin den Boden und machte seine Waffen wieder bereit.
Die erschrockene Drowfrau stieß eine Reihe scharfer Befehle aus, da sie Drizzt offenbar für einen Verbündeten hielt. Aber Blaues Licht fuhr in ihr Herz.
Der halb ausgesaugte Gnom blickte Drizzt neugierig an und wurde dann ohnmächtig. Drizzt lief los und rief den Gnomen in ihrer eigenen Sprache die Warnung zu, daß sich in der Nähe des Ausgangs weitere Drow verbargen. Der Waldläufer achtete jedoch darauf, sich nicht offen zu zeigen, da ihm klar war, daß ihn wahrscheinlich jeder Gnom, der ihn sah, angreifen würde, und jeder Drow, dem er begegnete, konnte
ihn erkennen.
Er versuchte, nicht daran zu denken, was er gerade getan hatte, versuchte, nicht an die Augen der Frau zu denken, die denen seiner Schwester Vierna so sehr geähnelt hatten.
Er stürmte vor und lehnte seinen Rücken gegen einen Steinhügel, während um ihn herum die Kampfschreie der beiden Parteien erschollen. Plötzlich sprang hinter einem Stalagmiten ein Gnom hervor und schwenkte gefährlich seinen Hammer, und noch bevor Drizzt erklären konnte, daß er kein Feind war, tauchte ein weiterer Drow auf und stellte sich neben ihn.
Der plötzlich zögernde Gnom sah sich hektisch nach einer Fluchtmöglichkeit um, aber sein neuer Gegner sprang auf ihn zu.
Rein instinktiv hieb Drizzt nach dem Waffenarm des Drow, und sein Krummsäbel riß ihm eine klaffende Wunde. Der ebenholzfarbene Drow ließ sein Schwert fallen und drehte sich schreckerfüllt halb zu diesem Drow um, der gar kein Verbündeter war. Stolpernd blickte der Drow gerade noch rechtzeitig wieder nach vorn, daß er den Gnomenhammer direkt in das Gesicht geschmettert bekam.
Der Gnom verstand das alles natürlich nicht, und als der Drow
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