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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Schreibtisch und unsichtbar umgeben von einem Dutzend äußerst fähiger und absolut loyaler Soldaten von Bregan D'aerthe. Selbst ohne die verborgenen Wachen war Jarlaxles Schreibtisch mit mehr als genug tödlichen Tricks ausgerüstet für den Fall, daß Gäste Ärger machen wollten. Und natürlich war auch Jarlaxle selbst kein schlechter Krieger. Ein kleiner Teil von ihm – ein sehr kleiner Teil – fragte sich, wie er wohl in einem Kampf gegen Uthegental abschneiden würde.
    Nur wenige Krieger, ob Drow oder Angehörige anderer Rassen, waren in der Lage, den Söldnerführer einzuschüchtern, aber angesichts dieses Wahnsinnigen erlaubte er es sich, ein wenig Demut zu zeigen.
    »Ultrin Sargtlin!« stieß Uthegental den Drow-Ausdruck für »Größter Kämpfer« aus, und nach Dantrag Baenres Tod schien dies nicht einmal anmaßend. Jarlaxle stellte sich häufig den Kampf vor, von dem die meisten Drows in Menzoberranzan erwartet hatten, daß er eines Tages zwischen den bitteren Rivalen Uthegental und Dantrag stattfinden würde.
    Dantrag war der schnellere gewesen – schneller als irgend jemand sonst –, aber schon aufgrund seiner Stärke und Größe war Uthegental in einem solchen Kampf immer Jarlaxles Favorit gewesen. Wenn ihn die Kampfeswut überkam, besaß Uthegental die Stärke eines Riesen, wie es hieß, und dieser furchteinflößende Waffenmeister war so zäh, daß er in einem Kampf mit geringeren Kreaturen – wie zum Beispiel Goblinsklaven – seinem Widersacher immer den ersten Schlag zugestand und niemals den Angriff zu parieren versuchte. Er nahm den bösartigen Treffer hin und suhlte sich in seinem Schmerz, bevor er seinem Feind die Glieder einzeln ausriß und sich die erlesensten Körperteile zum Mittagessen zubereiten ließ.
    Jarlaxle schauderte bei dem Gedanken, dann verdrängte er das Bild und erinnerte sich daran, daß er und Uthegental wichtigere Geschäfte zu erledigen hatten.
    »Es gibt keinen Waffenmeister und auch keinen anderen Drow in Menzoberranzan, der mir gewachsen wäre«, fuhr Uthegental mit seiner Prahlerei fort, für die sich Jarlaxle keinen anderen Grund denken konnte als den übermäßig aufgeblähten Stolz des Wilden.
    Der Drow protzte weiter und immer weiter, wie es seine Art war, und obgleich Jarlaxle ihn gern gefragt hätte, ob das Ganze einen Zweck verfolgte, schwieg er doch, da er sicher war, daß der Gesandte des zweiten Hauses schließlich doch noch dazu übergehen würde, eine ernsthafte Diskussion zu beginnen.
    Plötzlich brach Uthegental seine Tirade ab, und seine Hand schoß vor, um sich einen Edelstein von dem Schreibtisch zu schnappen, den Jarlaxle als Briefbeschwerer benutzte. Uthegental murmelte ein Wort, das Jarlaxle nicht verstand, aber die scharfen Augen des Söldners bemerkten ein leichtes Flackern in der Brosche des riesigen Drow, dem Hausemblem von Barrison del'Armgo. Dann hielt Uthegental den Edelstein in die Luft und drückte ihn mit aller Kraft. Die Muskeln in seinem mächtigen Arm spannten und wölbten sich, aber das Juwel hielt stand.
    »Ich müßte in der Lage sein, dies hier zu zerquetschen«, knurrte Uthegental. »Das ist die Macht, die Magie, mit der mich Lloth gesegnet hat!«
    »Der Edelstein wäre nicht mehr soviel wert, wenn er zu Staub zerdrückt würde«, erwiderte Jarlaxle trocken. Worauf wollte Uthegental hinaus? fragte er sich. Aber natürlich, es ging in der ganzen Stadt etwas Seltsames mit der Magie vor sich. Jetzt verstand Jarlaxle Uthegentals vorherige Prahlerei besser. Der Waffenmeister war in der Tat noch immer stark, aber nicht mehr so stark, ein Umstand, der Uthegental beträchtlich beunruhigte.
    »Die Magie versagt«, sagte Uthegental, »sie versagt überall. Die Priesterinnen knien im Gebet und opfern Drow um Drow, und dennoch bringt nichts, was sie tun, Lloth oder ihre Dienerinnen zum Vorschein. Die Magie versagt, und es ist Oberin Baenres Schuld!«
    Jarlaxle bemerkte, daß sich Uthegental ständig wiederholte. Wahrscheinlich, um sich selbst an das zu erinnern, worüber er sprach, sinnierte der Söldner, und sein säuerlicher Gesichtsausdruck spiegelte seine Meinung über Uthegentals Intelligenz treffend wider. Natürlich entging Uthegental dieses subtile Mienenspiel.
    »Das könnt Ihr nicht wissen«, erklärte Jarlaxle. Uthegentals Anschuldigung kam zweifellos von Oberin Mez'Barris selbst. Dem Söldner wurde jetzt vieles klar, vor allem die Tatsache, daß Mez'Barris Uthegental ausgesandt hatte, um bei Bregan D'aerthe nachzufühlen, ob

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