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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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er Zwerge vorgefunden, die sich über die noch immer zerbrochene Figur gebeugt hatten und ihre bärtigen Köpfe schüttelten. Eine Woche war seit dem Zwischenfall vergangen, und Guenhwyvar war so erschöpft, daß sie nicht mehr stehen konnte. Sie lag vor der Feuerstelle in Drizzts Raum und war kaum noch in der Lage, ihren Kopf von den Pranken zu heben.
    Das Warten war das schlimmste.
    Doch jetzt war Drizzt gerufen worden. Er wußte, daß an diesem Morgen ein Bote aus Silbrigmond angekommen war; er konnte nur hoffen, daß Alustriel eine Lösung parat hatte.
    Bruenor sah ihn an, als er durch die offene Tür des Audienzsaales hereinkam. Der rotbäckige Zwerg nickte und deutete mit dem Kopf zur Seite, und Drizzt bog dorthin ab und schob die Tür auf, ohne vorher zu klopfen.
    Es war einer der seltsamsten Anblicke, die Drizzt Do'Urden je gesehen hatte. Die zerbrochene – noch immer zerbrochene! – Statuette lag auf einem kleinen, runden Tisch. Regis stand daneben und war fieberhaft dabei, mit Mörser und Stößel eine schwärzliche Substanz zusammenzumischen.
    Auf der anderen Seite des Tisches, gegenüber von Drizzt, stand ein kleiner, breit gebauter Zwerg: Buster Rüster, der gerühmte Rüstmeister, derselbe, der damals im Eiswindtal Drizzts eigene geschmeidige Kettenrüstung geschmiedet hatte. Drizzt wagte es jetzt nicht, den Zwerg zu begrüßen, um dessen offensichtliche Konzentration nicht zu stören. Buster stand mit weit gespreizten Beinen da. In gewissen Abständen holte er übertrieben tief Luft, dann hielt er wieder absolut still, denn in seinen Händen trug er, in feuchtes Gewebe aus feinstem Material gehüllt... Augäpfel.
    Drizzt verstand nicht, was vorging, bis ihn eine Stimme, eine vertraute, übersprudelnde Stimme, aus seinem Schock riß.
    »Sei gegrüßt, du mit der mitternächtlichen Haut!« sagte der körperlose Zauberer vergnügt.
    »Harkle Harpell?« fragte Drizzt.
    »Wer könnte es wohl sonst sein?« bemerkte Regis trocken.
    Drizzt gab ihm im stillen recht. »Was geht hier vor?« fragte er und blickte dabei den Halbling an, da er wußte, daß eine Antwort von Harkle die verwirrende Situation eher noch unverständlicher machen würde.
    Regis hob seine Mörserschale ein wenig. »Eine Paste aus Silbrigmond«, erklärte er hoffnungsvoll. »Harkle überwacht ihre Herstellung.«
    »Ich überwache sie«, witzelte der abwesende Magier, »aber ein Auge habe ich nicht auf die Schüssel geworfen!«
    Drizzt konnte darüber nicht lächeln, nicht, solange der Kopf der Statuette noch immer zu Füßen der Skulptur lag.
    Regis kicherte, aber es war eher Spott als Humor. »Sie sollte jetzt fertig sein«, erklärte er. »Aber ich wollte, daß du sie aufträgst.«
    »Drowfinger sind so geschickt«, warf Harkle ein.
    »Wo bist du?« wollte Drizzt wissen, den die lächerliche Situation des Zauberers ungeduldig und nervös machte.
    Harkle blinzelte, und die Augenlider erschienen dabei aus dem Nichts. »In Nesme«, erwiderte der Magier. »Wir werden bald nördlich der Trollmoore sein.«
    »Und dann nach Mithril-Halle gelangen, wo du wieder mit deinen Augen vereint wirst«, sagte Drizzt.
    »Ich sehe diesem Ereignis mit Freude entgegen!« brüllte Harkle, aber erneut lachte er als einziger.
    »Wenn er damit weitermacht, werfe ich die verdammten Augen in meine Esse«, knurrte Buster Rüster.
    Regis stellte die Schale auf den Tisch und zog ein winziges metallenes Werkzeug hervor. »Du wirst nicht viel von der Paste benötigen«, sagte der Halbling, während er Drizzt das feine Instrument reichte. »Und Harkle hat uns gewarnt, daß wir die Mixtur nur außen an die zusammengefügten Teile auftragen dürfen.«
    »Es ist nur ein Leim«, fügte die Stimme des Magiers hinzu. »Die Magie der Statuette wird die eigentliche Kraft sein, die den Gegenstand wieder eins werden läßt. Die Paste muß in ein paar Tagen wieder abgekratzt werden. Wenn es wie geplant funktioniert, wird die Figur...« Er hielt inne und suchte nach dem passenden Wort. »Dann wird sie wieder geheilt sein«, beendete er den Satz.
    »Wenn es funktioniert«, wiederholte Drizzt. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um das empfindliche Instrument in seinen Händen genau zu befühlen, um sicherzustellen, daß die Verbrennungen, die er sich zugefügt hatte, als die Magie der Statuette durchgebrannt war, geheilt waren, so daß er das Werkzeug richtig greifen konnte.
    »Es wird funktionieren«, versicherte ihm Regis.
    Drizzt holte einmal tief und konzentriert Luft, dann hob

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