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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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geheimnisvollen Dunkelelfen nichts mit den seltsamen Geschehnissen zu tun hatten.
    Alle mit Ausnahme von Drizzt Do'Urden. Drizzt würde sich nicht entspannen, solange die Statuette nicht repariert und ihre Magie wiederhergestellt war und die arme Guenhwyvar in ihre Heimat auf der Astralebene zurückkehren konnte.

Das dritte Haus
    Es war nicht so, daß Jarlaxle, der anderen im Denken meist voraus war, den Besuch nicht erwartet hatte, es war einfach die Leichtigkeit, mit der K'yorl sein Lager betrat, an seinen Wachen vorbeigeschlüpft und direkt durch die Wände seiner privaten Räumlichkeiten getreten war, die ihn so beunruhigte. Er sah, wie ihr geisterhafter Umriß hereinkam, und hatte Mühe, sich zusammenzunehmen, als sie greifbarer und bedrohlicher wurde.
    »Ich hatte Euch bereits vor vielen Tagen erwartet«, sagte er schließlich ruhig.
    »Ist das die angemessene Begrüßung für eine Oberin Mutter?« fragte K'yorl.
    Jarlaxle hätte beinahe gelacht, bis er die Haltung der Frau wahrnahm. Sie war zu entspannt, zu sehr bereit zu bestrafen, ja sogar zu töten. K'yorl war anscheinend der Wert von Bregan D'aerthe nicht klar, und das gereichte Jarlaxle, dem Meister des Bluffs und der Intrige, zu einem gewissen Nachteil.
    Er erhob sich aus seinem Sessel, trat hinter dem Schreibtisch vor, zog seinen breitkrempigen und übermäßig gefiederten Hut und verbeugte sich tief. »Seid gegrüßt, K'yorl Odran, Oberin Mutter des Hauses Oblodra, des Dritten Hauses von Menzoberranzan. Mein bescheidenes Heim wird nicht oft geehrt durch solche...«
    »Genug«, zischte K'yorl, und Jarlaxle richtete sich wieder auf. Ohne den Blick von der Frau zu nehmen oder zu blinzeln, ging der Söldner wieder zu seinem Sessel zurück und ließ sich bequem hineinfallen. Seine Füße plazierte er mit einem widerhallenden Knall auf dem Schreibtisch.
    In diesem Moment bemerkte er, daß etwas in seinen Geist eindrang und eine tiefe, beunruhigende Sondierung seiner Gedanken vornahm. Er beendete schnell seine Flüche über das Versagen konventioneller Magie – normalerweise hätte ihn seine verzauberte Augenklappe vor solchen mentalen Sondierungen geschützt – und griff statt dessen auf seine Schlauheit zurück. Er konzentrierte seinen Blick auf K'yorl, stellte sie sich ohne Kleider vor und füllte seinen Geist mit solch obszönen Gedanken, daß die Oberin Mutter inmitten ihrer ernsthaften Geschäftigkeit die Nerven verlor.
    »Ich könnte Euch für solche Gedanken die Haut abziehen lassen«, informierte ihn K'yorl.
    »Solche Gedanken?« Jarlaxle gab sich gekränkt. »Aber Ihr seid doch sicher nicht in meinen Geist eingedrungen! Auch wenn ich nur ein Mann bin, so werden solche Praktiken dennoch nicht gern gesehen. Lloth wäre darüber nicht erfreut.«
    »Lloth sei verdammt«, knurrte K'yorl, und Jarlaxle war über ihre Offenheit und Grobheit aufs äußerste erstaunt. Natürlich wußte jeder, daß das Haus Oblodra nicht das frommste aller Drowhäuser war, aber die Oblodraner hatten dennoch zumindest immer den Anschein von Religiosität gewahrt.
    K'yorl tippte sich an die Schläfe. »Wenn Lloth meiner Ehrerbietung wert gewesen wäre, dann hätte sie die Wahrheit der Macht erkannt«, erklärte die Oberin Mutter. »Der Geist ist es, der uns von den Geringeren unterscheidet, der Geist ist es, der die Rangordnung bestimmen sollte.«
    Jarlaxle erwiderte darauf nichts. Er verspürte kein Bedürfnis, sich mit einer so gefährlichen und unberechenbaren Gegnerin auf eine solche Diskussion einzulassen.
    K'yorl setzte das Thema ebenfalls nicht fort, sondern wedelte mit der Hand, als wollte sie es wegwischen. Jarlaxle konnte erkennen, daß sie frustriert war, und bei dieser Frau bedeutete Frustration Gefahr.
    »Es ist jetzt außerhalb des Einflusses der Spinnenkönigin«, sagte K'yorl. »Ich bin außerhalb ihres Einflusses. Und es beginnt an diesem Tag.«
    Jarlaxle gestattete sich einen überraschten Blick.
    »Ihr habt es erwartet«, sagte K'yorl anklagend.
    Das war allerdings richtig – Jarlaxle hatte sich gewundert, warum die Oblodraner so lange gewartet hatten, obgleich jetzt alle anderen Häuser so verwundbar waren –, aber er würde dies nicht eingestehen.
    »Wo steht Bregan D'aerthe in dieser Sache?«
    verlangte K'yorl zu wissen.
    Jarlaxle hatte das Gefühl, daß jede mögliche Antwort belanglos wäre, da K'yorl wahrscheinlich ihm sagen würde, wo Bregan D'aerthe stand. »Auf der Seite der Sieger«, sagte er doppelsinnig und lässig.
    K'yorl lächelte

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