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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und seine Anhänger, auch wenn sie nicht so lautstark waren wie Berkthgars, jubelten jetzt ebenfalls. »Ich habe in Frieden und mit Kraft geführt«, endete Revjak fest, eine Behauptung, die nur allzu wahr war.
    »Das tat ich auch!« unterbrach ihn Berkthgar schnell. »In Siedelstein, fern von unserer Heimat. Ich habe unser Volk durch Krieg und Frieden geführt, und ich habe den Marsch zurück ins Eiswindtal geleitet, in unsere Heimat!«
    »Wo Revjak der König des Elchstammes ist«, warf der ältere Mann ohne zu zögern ein.
    »Durch welches Geburtsrecht?« verlangte Berkthgar zu wissen.
    Das war ein Problem, und Revjak wußte es.
    »Welches Geburtsrecht beansprucht Revjak, der Sohn Jörns des Roten, der kein König war?« fragte Berkthgar listig.
    Revjak hatte darauf keine Antwort.
    »Deine Stellung wurde dir übertragen«, fuhr Berkthgar fort und erzählte eine Geschichte, die seinem Volk nicht neu war, die er jedoch aus einer anderen Perspektive wiedergab, als man sie normalerweise hörte. »Sie wurde dir – weder durch Herausforderung noch durch das Recht – von Wulfgar, dem Sohn des Beornegar, gegeben.«
    Kierstaad beobachtete dies alles vom Rande des Kreises her. In diesem Moment erkannte der junge Mann den wahren Grund für Berkthgars Kampagne gegen Wulfgar. Solange die Legende Wulfgars immer noch überlebensgroß vor den Barbaren aufragte, solange war der Anspruch seines Vaters auf den Thron stark. Doch wenn Wulfgar angezweifelt wurde...
    »Der rechtmäßig die Königswürde von Heafstaag beanspruchte, der durch Geburtsrecht rechtmäßig König war«, argumentierte Revjak. »Wie viele hier«, fragte er die Versammelten, »erinnern sich an den Kampf, in dem Wulfgar, Sohn von Beornegar, unser König wurde?«
    Viele Köpfe nickten, hauptsächlich ältere Männer, die all die Jahre über im Eiswindtal geblieben waren.
    »Auch ich erinnere mich an diesen Kampf«, knurrte Berkthgar trotzig. »Und ich bestreite nicht Wulfgars Anspruch und nicht all das Gute, das er für mein Volk getan hat. Aber du hast keinen Anspruch durch dein Blut, nicht mehr als ich selbst, und ich will Anführer sein, Revjak. Ich beanspruche das Recht der Herausforderung!«
    Der Jubel war lauter als zuvor.
    Revjak schaute zu seinem Sohn und lächelte. Er konnte Berkthgars Anspruch nicht ausweichen, ebensowenig, wie er den riesigen Mann im Kampf besiegen könnte. Er wandte sich wieder Berkthgar zu. »Gewährt«, sagte er, und der Jubel, sowohl von Berkthgars als auch von Revjaks Anhängern, wurde ohrenbetäubend.
    »In fünf Stunden, bevor die Sonne hinter dem Horizont versinkt«, begann Berkthgar.
    »Jetzt«, sagte Revjak unerwarteterweise.
    Berkthgar musterte den Mann und versuchte herauszufinden, was für einen Trick er vorhatte. Normalerweise fand ein solcher Kampf nicht direkt nach der Herausforderung statt, sondern erst, nachdem beide Kämpfer Zeit gehabt hatten, sich geistig und körperlich vorzubereiten.
    Berkthgar kniff die Augen zu Schlitzen zusammen, und die ganze Versammlung verfiel in erwartungsvolles Schweigen. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des riesigen Mannes aus. Er fürchtete Revjak nicht, weder jetzt noch zu irgendeiner anderen Zeit. Langsam glitt seine Hand über seine Schulter, griff nach dem Heft von Bankenfuere, und er zog die mächtige Klinge aus der Scheide. Diese Hülle war an der Seite aufgeschlitzt, so daß Berkthgar die Waffe schnell ziehen konnte. Er reckte die schwere Klinge hoch in den Himmel.
    Revjak griff ebenfalls zu seiner Waffe, aber seinem aufmerksamen und besorgten Sohn kam es so vor, als wäre er nicht auf den Kampf vorbereitet.
    Berkthgar kam vorsichtig näher und spürte bei jedem Schritt das Gleichgewicht, in dem sich Bankenfuere befand.
    Dann hob Revjak die Hand, und Berkthgar hielt wartend inne.
    »Wer unter uns hofft, daß Revjak gewinnt?« fragte Revjak, und lauter Jubel stieg aus vielen Kehlen auf.
    Berkthgar, der annahm, daß es seinem Gegner nur darum ging, sein Selbstvertrauen zu senken, stieß ein tiefes Knurren aus. »Und wer will Berkthgar, Berkthgar den T apferen, als König des Elchstammes sehen?«
    Der Jubel war offenkundig noch lauter.
    Revjak trat dicht an seinen Gegner heran. Er machte keine drohende Geste, hatte eine Hand gehoben und den Kopf seiner Axt zum Boden gerichtet. »Die Herausforderung ist beantwortet«, sagte er und warf seine Waffe auf die Erde.
    Alle rissen ungläubig die Augen auf, Kierstaad vielleicht noch mehr als die anderen. Das war Ehrlosigkeit! Das

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