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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Volk finden. Wir werden herausfinden, was das Beste für unsere Zukunft ist.«
    Berkthgar schob ihn beiseite. »Ich werde allein entscheiden«, berichtigte er laut. »Ich brauche keinen Rat von einem Feigling!«
    Er trat aus dem Kreis, und seine engsten Anhänger folgten ihm.
    Von der Ablehnung seines Angebotes verletzt, aber nicht wirklich überrascht, zog Revjak etwas Trost aus dem Umstand, daß er sein Bestes versucht hatte, das zu tun, was das Richtige für den Stamm war. Das zählte jedoch nur wenig, als der Mann zu seinem Sohn blickte, der gerade die Riten der Mannbarkeit hinter sich gebracht hatte.
    Kierstaads Gesichtsausdruck spiegelte Unglauben wider, ja sogar Scham.
    Revjak hob den Kopf und trat zu dem jungen Mann. »Bitte verstehe mich«, verlangte er. »Es war der einzige Weg.«
    Kierstaad ging fort. Die Logik hätte ihm die Wahrheit über den Mut seines Vaters an diesem Tag offenbart, aber Logik spielte nur eine kleine Rolle im Bewußtsein des jungen Mannes. Kierstaad fühlte sich beschämt, und er wollte nichts so sehr wie fortlaufen, hinaus in die offene Tundra, und dort leben oder sterben.
    Was von beiden war ihm im Augenblick gleichgültig.

    * * *

    Stumpet saß auf der höchsten Spitze von Kelvins Steinhügel, was ihr als eine leichte Kletterei erschienen war. Ihre wachen Gedanken waren jedoch jetzt, so wie die meisten ihrer Träume, nach Süden gerichtet, auf die hochragenden Gipfel des Grats der Welt. Flüchtige Bilder des Ruhms und des Sieges rasten durch den Geist der Zwergin. Sie sah sich auf dem höchsten Berg stehen und auf die ganze Welt hinabblicken.
    Wie vollkommen unvernünftig diese Vorstellung war, drang nicht in Stumpet Reißklaues bewußte Gedanken vor. Der ständige Strom von Bildern, die Flut von Verblendung begann, den normalerweise so pragmatischen Verstand der Zwergin zu zerrütten. Immer mehr wich die Logik Wunschträumen, Wünschen, die nicht wirklich ihre eigenen waren.
    »Ich bin auf dem Weg, ihr hohen Gipfel«, sagte die Zwergin plötzlich zu den fernen Bergen. »Und keiner von euch ist groß genug, um mich unten zu halten!«
    Da, sie hatte es laut ausgesprochen, hatte ihre Entscheidung verkündet. Sofort begann sie, ihre Sachen zusammenzupacken, schwang sich über die Kante des Gipfels und stieg zum Fuß des Berges hinab.
    In ihrem Rucksack schnurrte Crenshinibon förmlich vor Freude. Das mächtige Artefakt hatte noch immer nicht vor, auf Dauer bei Stumpet Reißklaue zu bleiben. Der intelligente Gesprungene Kristall hatte erkannt, wie störrisch diese Frau war, trotz der Verblendungen, die er ihr eingegeben hatte. Schlimmer noch, Crenshinibon kannte den Platz, den Stumpet in ihrer Gesellschaft als Priesterin von Moraddin, dem Seelenschmied, einnahm. Bislang war es dem Artefakt gelungen, Stumpet von jedem Versuch, mit ihrem Gott zu kommunizieren, abzulenken, aber früher oder später würde die Zwergin diese höhere Verbindung aufnehmen und dabei wahrscheinlich die Wahrheit über den »Wärmestab« in ihrem Rucksack erfahren.
    Also würde Crenshinibon sie dazu benutzen, von den Zwergen fortzukommen, in die Wildnis des Grats der Welt zu entkommen, wo er einen Troll, einen Riesen oder vielleicht sogar einen Drachen finden mochte, der ihm als Träger dienen konnte.
    Ja, ein Drache, hoffte Crenshinibon. Das Artefakt würde gern in Verbindung mit einem Drachen arbeiten!
    Stumpet, die sich solcher Wünsche nicht bewußt war, die nicht einmal wußte, daß ihr »Wärmestab« überhaupt zu Wünschen fähig war, dachte nur daran, den Gebirgszug zu bezwingen. Und sie war sich nicht einmal selber sicher, warum sie das wollte.

    * * *

    Bereits am ersten Abend seiner Herrschaft begann Berkthgar die Regeln zu verkünden, denen die Barbaren des Eiswindtales zu folgen hatten, eine Lebensweise, der sie bis vor einem Jahrzehnt gefolgt waren, bis Wulfgar Heafstaag besiegt hatte.
    Jeder Kontakt mit den Leuten aus Zehn-Städte war abzubrechen, und kein Barbar durfte bei Todesstrafe mit Bruenor Heldenhammer oder irgendeinem aus dem bärtigen Volk sprechen.
    »Und wenn einer der Zwerge in der offenen Tundra in Not angetroffen wird«, sagte Berkthgar, und Kierstaad hatte das Gefühl, daß er direkt ihn anblickte, als er sprach, »so laßt ihn sterben!«
    Später an diesem Abend saß Kierstaad, eine gequälte Seele, alleine unter dem weiten Baldachin der Sterne. Jetzt verstand er, was sein Vater am Nachmittag versucht hatte. Revjak konnte Berkthgar nicht besiegen, das wußte jeder, und so hatte der

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