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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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zu wissen, wie dies möglich war, denn er wußte, wie sein toter Held es getan hatte. Jetzt waren Wulfgars einstige Gefährten dort draußen in der Wildnis und brauchten Hilfe.
    Es war an der Zeit zu handeln.
    Er erreichte die Zwergenminen gegen Mittag und huschte leise in die niedrigen Tunnel. Auch jetzt waren die Kammern zum größten Teil leer, da die Zwerge wie immer eifrig mit ihrem Schmieden und ihrem Handwerk beschäftigt waren. Ihre Geschäftigkeit überwog offensichtlich sogar jede Sorge um die Sicherheit ihres Anführers. Am Anfang kam dies Kierstaad seltsam vor, aber dann erkannte er, daß die scheinbare Gleichgültigkeit der Zwerge in Wahrheit ein Zeichen des Respekts war, den sie Bruenor erwiesen, der niemanden brauchte, um auf ihn aufzupassen, und der zudem oft genug mit seinen nicht-zwergischen Freunden unterwegs gewesen war.
    Kierstaad, der jetzt viel vertrauter mit dem Ort war, hatte wenig Schwierigkeiten, wieder zu Bruenors Raum zu finden. Als er Aegisfang erneut in den Händen hielt und der Kriegshammer sich so fest und angenehm anfühlte, wußte er, was er zu tun hatte. Der Nachmittag war bereits halb vorüber, als der junge Barbar mit Aegisfang in der Hand endlich wieder auf der offenen Tundra war. Seiner Berechnung nach waren ihm Bruenor und seine Gefährten einen halben Tag voraus, und Revjak war bereits seit acht Stunden unterwegs. Doch sie bewegten sich vermutlich eher langsam, und Kierstaad war jung. Er würde laufen.

    * * *

    Die Rast dauerte den Rest des Nachmittags, bis Stumpet ebenso plötzlich und unerwartet wieder aufstand und erneut losstapfte. Sie schritt zielstrebig aus, obgleich ihre Augen nur einen leeren, gedankenlosen Ausdruck zeigten.
    »Ein wirklich aufmerksamer Unhold, uns eine Rast zu gewähren«, meinte Bruenor sarkastisch.
    Keiner von ihnen fand das sonderlich komisch – wenn Errtu diese spontane Ruhepause arrangiert hatte, dann wußte er genau, wo sie sich befanden.
    Dieser Gedanke begleitete sie bei jedem Schritt, bis einige Zeit später etwas anderes Drizzts Aufmerksamkeit erregte. Er lief am Rande der Gruppe entlang, bewegte sich rasch in weiten Bögen von einer Seite zur anderen. Nach kurzer Zeit blieb er stehen und winkte Bruenor, zu ihm zu kommen.
    »Wir werden verfolgt«, erklärte der Drow.
    Bruenor nickte. Der Zwerg, der kein Neuling in der Tundra war, hatte die unmißverständlichen Zeichen ebenfalls bemerkt: Ein Flackern der Bewegung weit neben ihnen, das Auffliegen von Tundravögeln, die aufgeschreckt worden waren, aber zu weit entfernt waren, als daß die Gefährten dies verursacht hätten können.
    »Barbaren?« fragte Bruenor sorgenvoll. Trotz der momentanen Schwierigkeiten zwischen den beiden Völkern hoffte Bruenor, daß es Berkthgar und seine Stammesgefährten waren. In diesem Fall wüßte der Zwerg zumindest, was für eine Art von Problemen auf ihn zukam!
    »Wer immer es ist, der uns folgt, kennt die Tundra – nur wenig Vögel sind aufgeschreckt worden, und kein Wild wurde aufgescheucht. Goblins könnten niemals so vorsichtig sein, und Tundra-Yetis verfolgen nicht heimlich, sondern greifen einfach an.«
    »Also Menschen«, erwiderte der Zwerg. »Und die einzigen Menschen, die die Tundra gut genug kennen, sind die Barbaren.«
    Drizzt widersprach ihm nicht.
    Sie trennten sich. Bruenor ging zurück zu Catti-brie und Regis, um den beiden von ihrem Verdacht zu berichten, und Drizzt zog in einem weiten Bogen weiter. Es gab wirklich nicht viel, was sie gegen die Verfolgung tun konnten. Die Gegend war zu offen und eben, um irgendwelche Ausweichmanöver zu versuchen. Es war anzunehmen, daß Berkthgars Leute sie mehr aus Neugier beobachteten und sie nicht unbedingt angreifen würden. Sich ihnen jetzt zu stellen, mochte Probleme schaffen, die bislang überhaupt nicht existierten.
    So marschierten die Freunde weiter. Sie liefen den Rest des Tages und bis weit in die Nacht hinein, bis Stumpet schließlich wieder anhielt und sich auf den harten und kalten Boden fallen ließ. Die Gefährten machten sich sofort daran, diesmal ein richtiges Lager zu errichten. Sie nahmen an, daß ihre Ruhepause mehrere Stunden dauern würde, und sie wußten, daß der Sommer bereits am Schwinden war und die Kühle des Winters in das Eiswindtal zu kriechen begann, insbesondere in den immer länger werdenden Nächten. Catti-brie wickelte eine schwere Decke um Stumpet, obgleich die verzauberte Zwergin es überhaupt nicht zu bemerken schien.
    Die Ruhe dauerte eine lange Stunde

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