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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hatte. Dort endete die Ähnlichkeit, denn Wulfgar hatte in der Folge durch das Blut regiert, während Berkthgar weiterhin durch die Tat herrschte. Wulfgar hatte immer nach dem gesucht, was am besten für sein Volk war. Er hatte darauf vertraut, daß sie einem klugen Kurs folgten oder daß sie, wenn sie nicht mit ihm übereinstimmten, den Kurs verweigerten und ihm zeigten, worin sein Fehler bestand.
    Berkthgar verfügt nicht über ein solches Vertrauen, weder zu seinem Volk noch zu sich selbst. Er regiert allein durch die Tat, durch Stärke und Einschüchterung. Er hatte recht damit gehabt, in das Tal zurückzukehren, und seine Leute hätten dies erkannt und seinem Weg zugestimmt, aber er gab ihnen niemals die Chance dazu.
    Und so irrt Berkthgar: Er hat niemanden, der die Fehler seines Kurses korrigiert. Eine Rückkehr zu der alten Lebensweise muß nicht vollständig sein, muß nicht all das verwerfen, was an dem neuen Leben gut war. Wie so oft, liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
    Revjak weiß dies, und das tun auch viele andere, vor allem die älteren Angehörigen des Stammes. Diese Andersdenkenden können jedoch nichts unternehmen, solange Berkthgar durch die Tat regiert, solange seine Stärke nicht in Vertrauen ruht.
    Viele andere aus dem Stamm, hauptsächlich die jungen und starken Männer, sind von dem mächtigen Berkthgar und seiner entschlossenen Art beeindruckt; ihr Blut kocht, und ihr Geist ist hochfliegend.
    Und wird abstürzen, fürchte ich.
    Der bessere Weg ist, die alte Lebensweise wieder aufzunehmen, aber die Allianzen zu bewahren, die Wulfgar geschmiedet hat. Das ist der Weg des Blutes und der Weisheit.
    Berkthgar führt durch die Tat und nicht durch das Blut. Er wird sein Volk zurück zur alten Lebensweise und den alten Feindschaften führen.
    Es ist ein Weg des Leidens.
    Drizzt Do'Urden

Stumpets Marsch
    Drizzt, Catti-brie, Bruenor und Regis folgten Stumpet auf ihrem tranceartigen Marsch durch die Tundra, der sie nach Nordosten führte. Ihr Kurs verlief gerade, schnurgerade, so als wüßte sie genau, wo sie hinging, und sie marschierte viele Stunden lang, ohne müde zu werden.
    »Wenn sie vorhat, den ganzen Tag zu gehen, werden wir ihr nicht folgen können«, meinte Bruenor und sah dabei Regis an, der keuchend und prustend versuchte, zu Atem zu kommen und nicht den Anschluß zu verpassen.
    »Du könntest die Katze rufen, damit sie ihr folgt«, schlug Catti-brie dem Waldläufer vor. »Dann könnte Guen später zu uns zurückkommen und den Weg weisen.«
    Darüber dachte Drizzt nur einen Moment lang nach, bevor er den Kopf schüttelte. Guenhwyvar würde vielleicht noch für wichtigere Zwecke gebraucht werden, als der Zwergin zu folgen, und daher wollte er nicht die kostbare Zeit verschwenden, die sich der Panther auf der ersten materiellen Ebene aufhalten konnte. Der Drow zog in Erwägung, Stumpet festzuhalten und zu fesseln, und er setzte gerade dazu an, dies Bruenor vorzuschlagen, als die Zwergenpriesterin sich plötzlich einfach auf den Boden setzte.
    Die vier Gefährten stellten sich um sie herum. Sie fürchteten um ihre Sicherheit, fürchteten, daß dies der Ort war, an dem Errtu sie haben wollte. Catti-brie hatte Taulmaril schußbereit in den Händen und suchte den mittäglichen Himmel nach einem Zeichen des Unholds ab.
    Doch alles war ruhig, der Himmel vollständig blau und vollständig leer, mit Ausnahme von ein paar bauschigen Wolken, die schnell im Wind vorbeitrieben.

    * * *

    Kierstaad hörte, wie sein Vater mit einigen der älteren Männer über Drizzts und Bruenors Marsch sprach. Genauer, der junge Mann hörte die Sorge seines Vaters, daß die Freunde erneut in Schwierigkeiten sein könnten. Am selben Morgen noch verließ sein Vater das Lager der Barbaren mit einer Gruppe seiner engsten Freunde. Sie wollten jagen gehen, sagten sie, aber Kierstaad wußte es besser.
    Revjak folgte Bruenor.
    Zunächst war der junge Barbar gekränkt, daß sein Vater sich ihm nicht anvertraut hatte und ihn nicht gefragt hatte, ob er ihn begleiten wollte. Aber als er an Berkthgar dachte, der immer kurz vor einem Wutausbruch stand, erkannte Kierstaad, daß er das nicht mehr brauchte. Wenn Revjak die Ehre der Jörn-Familie verloren hatte, so hatte Kierstaad vor, sie zurückzugewinnen. Berkthgars Macht über den Stamm wurde immer größer, und nur ein Akt von heroischen Ausmaßen konnte Kierstaad die benötigte Anerkennung bringen, die er brauchte, um das Recht der Herausforderung zu beanspruchen. Er glaubte

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