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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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konnte.
    Drizzt bekam seinen zweiten Krummsäbel erst aus der Scheide, nachdem die Kreatur ihn plötzlich zur Seite geschubst hatte. Der Doppelgänger stürmte zum Ausgang der Gasse, aber Guenhwyvar war ihm dicht auf den Fersen. Aus dem Rücken der Kreatur wuchsen Flügel, und er sprang hoch in die Luft, um in die Nacht davonzufliegen.
    Guenhwyvar setzte zu einem mächtigen Satz an, um den Fliehenden zu verfolgen, während Kapitän Deudermont einen Pfeil aus dem Köcher an Catti-bries Hüfte zog. Die Frau bemerkte den Diebstahl und wirbelte herum, gerade als der Bogen hochkam. Sie schrie auf, sprang zur Seite, und Deudermont ließ das Geschoß fliegen.
    Der Doppelgänger war mehr als zwanzig Fuß über dem Boden, als Guenhwyvar ihren Sprung begann, aber dennoch erwischte der große Panther das fliegende Monster und verbiß sich in seinem Fußgelenk. Das Glied begann sofort, sich zu verformen, und der Halt des Panthers wurde dadurch unsicherer. Da schoß der silbrige Pfeil heran und rammte sich dem Doppelgänger direkt zwischen den Flügeln in den Rücken.
    Guenhwyvar fiel herab und landete gewandt auf ihren gepolsterten Tatzen. Der Doppelgänger stürzte und war bereits tot, bevor er noch den Boden berührte.
    Sofort war Drizzt da, und die anderen eilten ebenfalls herbei.
    Erneut begann die Kreatur, ihre Gestalt zu verändern. Die zuletzt getragenen Züge schmolzen dahin und formten sich zu einer humanoiden Gestalt, wie sie keiner der Anwesenden je zuvor gesehen hatte. Die Haut des Wesens war vollkommen glatt, und die Finger seiner schlanken Hand wiesen nicht die geringsten Furchen auf. Es war vollständig haarlos, und alles an ihm schien vollkommen unauffällig. Es war ein Klumpen menschenartig geformten Lehms und nichts sonst.
    »Doppelgänger«, meinte Deudermont. »Es hat den Anschein, daß Pinochet über unsere letzten Unternehmungen nicht sehr erfreut ist.«
    Drizzt nickte und gestattete sich, der Argumentation des Kapitäns zu folgen. Dieser Zwischenfall hatte nichts mit ihm zu tun, nichts mit dem, wer er war und woher er kam.
    Das mußte er einfach glauben.

    * * *

    Errtu war restlos entzückt von dem Spektakel und freute sich, daß er seinen angeworbenen Meister der Tarnung nicht mehr zu entlohnen brauchte. Es beunruhigte den Unhold einen Moment lang, daß sein Führer für die Reise der Seekobold zu der nirgendwo verzeichneten Insel gerade verstorben war, aber der Balor war weiter guten Mutes. Die Saat war gelegt; der Doppelgänger hatte Deudermont gegenüber Andeutungen über das Ziel der Reise gemacht, und Drizzt hatte den Namen der Insel gehört und würde ihn an den Kapitän weitergeben. Der Balor wußte, daß keiner von beiden feige war und daß ihre Neugier den Sieg davontragen würde.
    Errtu wußte, daß Drizzt und Deudermont ihren Weg nach Caerwich und zu der blinden Seherin finden würden, die die Botschaft des Unholds besaß. Bald schon.

Unerwartete »Hilfe«
    Zwei Wochen später lief die Seekobold aus und nahm Kurs nach Süden. Kapitän Deudermont erklärte, daß sie etwas in Baldurs Tor zu erledigen hätten, einem der größten Häfen an der Schwertküste, der etwa auf halbem Weg zwischen Tiefwasser und Calimhafen lag. Niemand stellte Deudermont offen in Frage, aber viele hatten das Gefühl, daß er nervös und beinahe unentschlossen wirkte, ein Charakterzug, den bislang niemand bei dem selbstsicheren Kapitän kennengelernt hatte.
    Dieses ungewohnte Verhalten änderte sich am vierten Tag der Reise, als der Ausguck der Seekobold einen Rahsegler ausmachte, dessen Deck voller Seeleute war. Karavellen besaßen gewöhnlich etwa vierzig bis fünfzig Mann Besatzung. Ein Piratenschiff, das schnell und mit einer großen Überzahl angreifen wollte und anschließend die Beute rasch an Land brachte, mochte bis zu der dreifachen Zahl an Bord haben. Piratenschiffe beförderten keine Fracht; sie beförderten Krieger.
    Falls Deudermont zuvor unentschlossen gewirkt hatte, so war dies jetzt nicht mehr der Fall. Alle Segel der S eekobold wurden gehißt. Catti-brie hängte sich Taulmaril über die Schulter und begann, zum Krähennest hinaufzusteigen, während Robillard Befehl erhielt, seinen Platz auf dem Achterdeck einzunehmen und mit Hilfe seiner Magie die Segel noch mehr zu füllen. Aber der natürliche Wind kam bereits stark aus Nordwesten und damit von achtern. Er füllte die Segel der Seekobold gleichermaßen wie die des Piratenschiffes, und es würde eine lange Jagd werden.
    Auf dem Mitteldeck stimmten die

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