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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Drizzt, der den Kapitän beobachtete, konnte sich nicht erinnern, ihn jemals so unbeteiligt gesehen zu haben. Offensichtlich hatte das mit dem Zwischenfall in Tiefwasser und dem geheimnisvollen Ziel zu tun, über das Deudermont nicht sprechen wollte.
    Der Drow packte sein Haltetau am Außenklüver fester und seufzte. Deudermont würde sich ihm schon noch anvertrauen.
    Der Wind ließ nach, und die Seekobold holte auf. Es sah so aus, als würde das Piratenschiff doch nicht entkommen. Die Spielleute, die in den langen und ereignislosen Stunden der Jagd aufgehört hatten zu musizieren, versammelten sich wieder und nahmen ihre Melodie wieder auf. Drizzt wußte, daß die Piraten bald die Musik vernehmen würden, sie würde über die Wellen zu ihnen dringen wie ein Vorbote des Verderbens.
    Jetzt schienen die Dinge wieder normal zu sein, ein wenig entspannter, trotz des Umstandes, daß die Schlacht kurz bevorstand. Drizzt versuchte sich davon zu überzeugen, daß Deudermont so ruhig war, weil er gewußt hatte, daß sie das Piratenschiff einholen würden. Alles war wieder normal.
    »Gischt von achtern!« erscholl ein Ruf, und alle drehten sich um.
    »Was ist das?« erklang mehr als eine Stimme. Drizzt blickte zu Catti-brie, die ihr Fernrohr nach hinten gerichtet hatte und befremdet den Kopf schüttelte.
    Der Drow lief ein Stück aufs Heck zu und lehnte sich mittschiffs über die Reling, um einen ersten Blick auf ihren Verfolger zu werfen. Er sah eine hohe Gischtwelle, wie sie die Rückenflosse eines riesigen Mörderwals erzeugen würde, wenn irgendein Wal dieser Welt so schnell schwimmen könnte. Aber Drizzt wußte instinktiv, daß dies kein Tier war, und das wußte auch jeder andere an Bord der Seekobold.
    »Es wird uns rammen!« warnte Waillan Micanty, der neben der Ballista auf dem Achterdeck stand. Noch während er sprach, scherte ihr unglaublich schneller Verfolger nach steuerbord aus und zog an der Seekobold vorbei, als würde sie stillstehen.
    Es war kein Wal, erkannte Drizzt, als die Kreatur, oder was immer es war, an ihnen vorbeipflügte. Sie war zwanzig Fuß von der Seekobold entfernt, aber dicht genug, um eine mächtige Welle gegen das Schiff branden zu lassen. Der Drow glaubte, eine Gestalt in der Gischt ausmachen zu können, eine menschliche Gestalt.
    »Es ist ein Mann!« rief Catti-brie von oben herab und bestätigte damit Drizzts Vermutung.
    Die gesamte Mannschaft sah ungläubig zu, wie die rasende Gestalt sich von der Seekobold en tfernte und der Karavelle näherte.
    »Ein Zauberer?« fragte Deudermont Robillard.
    Robillard zuckte die Schultern, wie es auch alle anderen taten. Keiner hatte eine Erklärung. »Die wichtigere Frage«, sagte der Zauberer schließlich, »wäre, herauszufinden, wie die Gesinnung des Neuankömmlings ist. Ist er Freund oder Feind?«
    Anscheinend wußten auch die Piraten auf der Karavelle dies nicht, denn einige standen starrend an der Reling, während andere zu ihren Armbrüsten griffen. Die Mannschaft am Katapult des Piratenschiffes schoß sogar eine Kugel brennendes Pech auf den Fremden ab, aber dieser bewegte sich zu schnell für sie, als daß sie die Entfernung richtig schätzen konnten, und das Geschoß verzischte harmlos in seinem Kielwasser. Dann war der rasende Mann neben der Karavelle und hielt spielend mit ihr Schritt. Die Wogen glätteten sich und enthüllten einen in eine Robe gekleideten Mann, der einen schweren Rucksack trug, auf den Wellen stand, wild mit den Armen winkte und etwas schrie. Er war jetzt zu weit entfernt von der Seekobold, als daß jemand an Bord hätte hören können, was er sagte.
    »Er spricht bestimmt einen Zauber«, rief Catti-brie aus dem Krähennest herab. »Er...« Sie brach abrupt ab, worauf ihr Drizzt einen besorgten Blick zuwarf. Obgleich der Drow sie aus der Entfernung und von seinem Blickwinkel aus nicht gut ausmachen konnte, sah er doch, daß sie verwirrt war und den Kopf schüttelte, als könne sie das, was sie erblickte, nicht glauben.
    Die Männer an Deck der Seekobold be mühten sich herauszufinden, was da vorging. Sie sahen hektische Aktivitäten an der Reling der Karavelle, die dem Fremden zugewandt war, der auf dem Wasser stand. Sie hörten Rufe und das klickende Geräusch von Armbrüsten, aber falls der Mann von irgendwelchen Bolzen getroffen wurde, so zeigte er es nicht.
    Plötzlich erschien dort, wo die Karavelle sich befand, ein enormer Blitz aus Feuer, der sich sofort in eine gewaltige Wolke aus dichtem Nebel verwandelte, in

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