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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wußte, wie er das Wesen nennen sollte.
    Die ganze Zeit über blieb der Doppelgänger ruhig. Er erwiderte Guenhwyvars starren Blick, machte aber keine drohenden Bewegungen.
    Der Matrose hatte kaum die Taverne verlassen, als ihm ein anderer entgegenkam, der die Nachricht brachte, daß man Deudermont gefunden habe.
    Sie verließen die Taverne. Drizzt zerrte den Doppelgänger mit, Guenhwyvar lief auf der anderen Seite der Kreatur. Catti-brie ging mit gespanntem Bogen hinter dem Wesen und ihre Pfeilspitze berührte fast den Hinterkopf des Gefangenen. Sie erreichten die Gasse, als gerade der Kanaldeckel hochgestemmt wurde und ein Matrose sofort in das Loch sprang, um seinem Kapitän herauszuhelfen.
    Deudermont musterte den Doppelgänger, beäugte das perfekte Abbild seiner Selbst mit offener Verachtung. »Du kannst ruhig wieder deine natürliche Gestalt annehmen«, sagte er zu dem Wesen. Er richtete sich auf, wischte ein wenig von dem Schlamm weg, der ihn bedeckte, und erlangte sofort seine Würde wieder.
    »Sie wissen, wer ich bin und was du bist.«
    Der Doppelgänger tat nichts. Drizzt hielt ihm Blaues Licht direkt an die Kehle, Guenhwyvar blieb wachsam auf seiner anderen Seite, und Catti-brie ging zu Deudermont hinüber, um den verwundeten Mann zu stützen.
    »Dürfte ich mich auf deinen Bogen stützen?« fragte der Kapitän, und Catti-brie reichte ihm, fast ohne nachzudenken, die Waffe.
    »Er muß ein Zauberer sein«, sagte Deudermont zu Drizzt, obgleich der Kapitän einen ganz anderen Verdacht hatte. Der verwundete Deudermont nahm den angebotenen Bogen und lehnte sich schwer darauf. »Schneid ihm die Kehle durch, wenn er auch nur eine einzige Silbe ausstößt«, sagte er.
    Drizzt nickte und preßte Blaues Licht ein wenig fester gegen die Kehle des Ungeheuers. Catti-brie wollte Deudermonts Arm nehmen, aber dieser winkte, daß sie vor ihm gehen sollte, und folgte ihr dicht.

    * * *

    Weit entfernt, auf einer rauchverhangenen Ebene des Abgrunds, beobachtete Errtu das sich entwickelnde Geschehen voller Vergnügen. Die Falle war aufgestellt, nicht so, wie der große Tanar'ri es erwartet hatte, als er den Doppelgänger nach Tiefwasser gesandt hatte, aber gestellt war sie dennoch und vielleicht sogar viel entzückender, viel unberechenbarer, viel chaotischer.
    Errtu kannte Drizzt Do'Urden gut genug, um zu wissen, daß die Erwähnung von Caerwich genügt hatte, um ihn zu ködern. Etwas Schreckliches war Drizzt und seinen Freunden in dieser Nacht widerfahren, und sie würden es nicht auf sich beruhen lassen. Sie würden freiwillig zu der erwähnten Insel reisen, um zu ergründen, was es damit auf sich hatte.
    Der mächtige Unhold hatte mehr Spaß, als er über viele Jahre gekannt hatte. Errtu hätte Drizzt die Botschaft auf viel einfacherem Wege übermitteln können, aber diese Intrige – der Doppelgänger, die Hexe, die auf Caerwich wartete – war für sich genommen schon ein Vergnügen.
    Das einzige, das Errtu noch größeren Spaß bereitet hätte, wäre es, Drizzt Do'Urden zu zerreißen, ihn Stück für Stück zu zerfetzen und sein Fleisch vor seinen Augen zu verschlingen. Bei diesem Gedanken heulte der Balor auf und dachte daran, daß dies schon bald geschehen würde.

    * * *

    Deudermont richtete sich so gut es ging auf und lehnte weiterhin jede angebotene Hilfe ab. Der Kapitän setzte eine freundliche Miene auf und blieb dicht hinter Catti-brie, als diese sich langsam auf den Ausgang der Gasse zubewegte, hin zu Drizzt, Guenhwyvar und dem gefangenen Doppelgänger.
    Deudermont beobachtete die seltsame Kreatur am schärfsten. Er erkannte das Böse des Wesens, hatte es am eigenen Leib gespürt. Deudermont haßte das Wesen für die schweren Schläge, die er von ihm erhalten hatte, aber dadurch, daß es die Gestalt des Kapitäns angenommen hatte, hatte ihm die Kreatur auf eine Weise Gewalt angetan, die er nicht ertragen konnte. Wenn er die Kreatur jetzt anblickte, wie sie seine eigene Gestalt trug, konnte Deudermont seinen Zorn kaum beherrschen. Er hielt sich dicht bei Catti-brie, beobachtete und versuchte, die kommenden Ereignisse vorauszusehen.
    Nahe bei der Hafenstraße stand Drizzt ruhig neben dem gefesselten Betrüger. Der Drow und viele der anwesenden Mannschaftsmitglieder hatten ihre Aufmerksamkeit auf den verwundeten Kapitän gerichtet, und keiner von ihnen bemerkte es, als die Kreatur damit begann, ihre formbare Gestalt erneut zu verändern: Sie bildete ihre Arme um, so daß sie aus den Banden schlüpfen

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