Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
solche Wahlmöglichkeit angeboten?« fragte ihn Drizzt.
    »Kapitän Deudermont hat gerade gesagt...«, begann Dunkin, wandte sich zu Deudermont um und deutete anklagend mit dem Finger auf ihn. Die Worte blieben ihm jedoch im Halse stecken, als Deudermonts säuerlicher Ausdruck ihm verriet, daß dieses Angebot nicht für ihn bestimmt gewesen war.
    »Du kannst mich nicht hier festhalten!« protestierte Dunkin. »Ich bin der Botschafter seiner Despotigkeit. Ihr hättet mich bereits in Mintarn gehen lassen müssen.«
    »Du wärst im Hafen umgekommen«, erinnerte ihn Drizzt.
    »Du wirst in Mintarn freigelassen werden«, versprach Deudermont.
    Dunkin wußte, was das bedeutete.
    »Sobald wir genau wissen, welchen Anteil du an dem versuchten Überfall auf die Seekobold hattest«, fuhr Deudermont fort.
    »Ich habe nichts getan!« rief Dunkin aus und zupfte an seinem Ohr.
    »Es paßt ein wenig zu gut zusammen, daß du dafür gesorgt hast, Drizzt von unserem Schiff zu entfernen, kurz nachdem du mich darüber informiert hattest, daß nur die Anwesenheit des Drow uns vor Angriffen der Piraten beschützt«, sagte Deudermont.
    »Ich wurde bei diesem Überfall fast getötet!« brüllte Dunkin protestierend. »Wenn ich gewußt hätte, daß die Schurken hinter euch her waren, wäre ich niemals in den Hafen hinaus gerudert.«
    Deudermont blickte Drizzt an.
    »Das stimmt«, gab der Drow zu.
    Deudermont überlegte einen Moment, dann nickte er. »Ich befinde dich für unschuldig«, sagte er zu Dunkin, »und stimme zu, dich nach unserer Reise nach Caerwich in Mintarn abzusetzen.«
    »Du wirst mich also wieder in Wyngate auflesen«, meinte Dunkin, aber Deudermont schüttelte den Kopf.
    »Das ist zu weit«, erwiderte der Kapitän. »Keiner meiner Leute wird in Wyngate von Bord gehen. Und da ich nunmehr nach Mintarn zurückkehren muß, werde ich auf einer nördlicheren Route von Caerwich zurückkommen und die Mondscheininseln ebenfalls weiter im Norden passieren.«
    »Dann laß mich in Wyngate von Bord, und ich werde einen Weg finden, dich in einer nördlichen Stadt der Inseln zu erwarten«, bot Dunkin an.
    »In welcher nördlichen Stadt?« fragte ihn Deudermont.
    Darauf wußte Dunkin keine Antwort.
    »Wenn du gehen willst, kannst du das Schiff in Wyngate verlassen«, bot ihm Deudermont an. »Aber ich kann dir von dort keine Passage zurück nach Mintarn garantieren.« Damit drehte sich Deudermont um und ging in seine Kabine, ohne noch einmal zu dem frustrierten Dunkin zurückzuschauen, der mit hängenden Schultern am Steuerrad stand.
    »Mit deinem Wissen über Caerwich wirst du uns eine große Hilfe sein«, sagte Drizzt zu dem Mann und klopfte ihm auf die Schulter. »Wir werden deine Anwesenheit zu schätzen wissen.«
    »Oh, nun komm schon«, fügte Catti-brie hinzu. »Du wirst ein paar Abenteuer erleben und neue Freunde gewinnen. Was willst du mehr?«
    Auch Drizzt und Catti-brie drehten sich um und gingen, nachdem sie sich hoffnungsvoll zugelächelt hatten.
    »Ich bin hier auch neu«, versicherte Harkle Harpell dem Mann. »Aber ich bin sicher, wir werden Spaß haben.« Lächelnd und dümmlich mit dem Kopf wippend, sprang der sommersprossige Zauberer davon.
    Dunkin trat an die Reling und schüttelte den Kopf. Er mußte zugeben, daß er die S eekobold mochte. Früh verwaist, war Dunkin schon als Junge zur See gefahren und hatte den Großteil der nächsten zwanzig Jahre als Matrose auf Piratenschiffen verbracht und dabei mit den skrupellosesten Schurken an der Schwertküste zusammengearbeitet. Niemals hatte er ein Schiff gesehen, dessen Mannschaft so kameradschaftlich war, und ihr Entkommen vor dem Piratenüberfall in Mintarn war wirklich aufregend gewesen.
    Er war in den letzten Tagen nichts als ein Querulant gewesen, und Deudermont mußte seine Vergangenheit kennen oder zumindest vermuten, daß Dunkin zuzeiten ein Pirat gewesen war. Dennoch behandelte der Kapitän ihn nicht als Gefangenen, und den Worten des Dunkelelfen zufolge wollte er wirklich, daß Dunkin mit nach Caerwich kam.
    Dunkin lehnte sich über die Reling, betrachtete eine Schule flaschenschnäuziger Delphine, die sich in den Kielwellen tummelten, und verlor sich in seinen Gedanken.

    * * *

    »Du denkst schon wieder an sie«, erklang hinter dem grübelnden Zwerg eine Stimme. Es war die Stimme von Regis, die Stimme eines Freundes.
    Bruenor antwortete nicht. Er stand auf einem hochgelegenen Aussichtspunkt am Rand des Zwergentales, vier Meilen südlich von Kelvins Steinhügel,

Weitere Kostenlose Bücher