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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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einem Ort, der als Bruenors Stieg bekannt war. Dies war der Platz, an den der Zwergenkönig sich zum Nachdenken zurückzog. Obgleich diese Säule aus aufgetürmten Steinen nicht sehr hoch über die flache Tundra aufragte – sie war nur knapp fünfzig Fuß hoch –, kam es Bruenor jedesmal, wenn er den schmalen und steilen Weg erklomm, so vor, als steige er bis zu den Sternen hinauf.
    Regis schnaufte und japste, während er die letzten zwanzig Fuß hinaufkletterte und sich neben seinen bärtigen Freund stellte. »Ich bin gern nachts hier oben«, sagte der Halbling. »Doch in einem Monat wird es nicht mehr viel Nacht geben!« fuhr er glücklich fort und versuchte, ein Lächeln auf Bruenors Gesicht zu bringen. Seine Bemerkung traf zu. Die Sommertage im Eiswindtal, das weit, weit im Norden lag, waren wirklich sehr lang, während die Sonne im Winter nur wenige Stunden am Himmel stand.
    »Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um hier oben zu sitzen«, stimmte ihm Bruenor zu. »Zeit, die ich alleine verbringen will.« Während er sprach, drehte er sich zu Regis um, und selbst in der Dunkelheit konnte der Halbling sein finsteres Gesicht sehen.
    Regis wußte, was diese Miene wirklich zu bedeuten hatte. Bruenor bellte mehr, als er biß.
    »Alleine wärst du hier oben nicht glücklich«, konterte der Halbling. »Du würdest an Drizzt und Catti-brie denken und sie so sehr vermissen, wie ich sie vermisse, und dann wärest du am Morgen ein regelrechter knurrender Yeti. Das kann ich nicht zulassen«, sagte der Halbling und drohte mit dem Finger. »Tatsächlich haben mich ein Dutzend Zwerge gebeten, hier hochzusteigen und dich aufzumuntern.«
    Bruenor grunzte, fand aber keine passende Antwort darauf. Er wandte sich von Regis ab, hauptsächlich, damit dieser nicht den Hauch eines Lächelns sehen konnte, der um seine Mundwinkel zuckte. In den sechs Jahren, seit Drizzt und Catti-brie fortgegangen waren, war Regis zu Bruenors engstem Freund geworden, obgleich eine gewisse Zwergenpriesterin namens Stumpet Reißklaue fast ständig, und vor allem in letzter Zeit, an Bruenors Seite gewesen war. Kicherndes Geflüster sprach von einem engeren Band, das sich zwischen dem Zwergenkönig und der Frau entwickelte.
    Aber es war Regis, der Bruenor am besten kannte, Regis, der hier heraus gekommen war, als Bruenor, wie dieser zugeben mußte, wirklich Gesellschaft brauchte. Seit der Rückkehr ins Eiswindtal hatte der alte Zwerg fast ständig an Drizzt und Catti-brie denken müssen. Die einzigen, die Bruenor davor bewahrt hatten, in tiefe Depressionen zu verfallen, waren die gewaltige Arbeit gewesen, die es kostete, die Zwergenminen wieder zu öffnen, und Regis, der immer da war, der immer lächelte und der Bruenor stets aufs neue versicherte, daß Drizzt und Catti-brie zu ihm zurückkommen würden.
    »Was meinst du, wo sie sind?« fragte Regis nach einer langen Zeit des Schweigens.
    Bruenor lächelte und zuckte die Schultern. Er blickte nach Süden und nach Westen, aber nicht zu dem Halbling. »Dort draußen«, war alles, was er erwiderte.
    »Dort draußen«, wiederholte Regis. »Drizzt und Catti-brie. Und du vermißt sie, wie ich es auch tue.« Der Halbling trat dichter heran und legte eine Hand auf die muskulöse Schulter des Zwerges. »Und ich weiß, daß du die Katze vermißt«, sagte Regis und riß den Zwerg damit erneut aus seinen düsteren Gedanken.
    Bruenor blickte ihn an und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Erwähnung von Guenhwyvar erinnerte Bruenor nicht nur an all die kleinen Kabbeleien, die er mit dem Panther gehabt hatte, sondern auch daran, daß Drizzt und Catti-brie, seine beiden liebsten Freunde, nicht alleine waren und durchaus in der Lage, auf sich aufzupassen.
    Der Zwerg und der Halbling standen in dieser Nacht eine lange Weile schweigend da, lauschten dem endlos wehenden Wind, der dem Tal seinen Namen gegeben hatte, und fühlten sich, als stünden sie mitten zwischen den Sternen.

    * * *

    Die Proviantaufnahme in Wyngate verlief problemlos, und die Seekobold
    stach mit gefüllten Vorratskammern und völlig repariert wieder in See und ließ die Mondscheininseln schnell hinter sich.
    Der Wind ließ jedoch stark nach, als sie sich gerade einen Tag von der westlichen Küste der Inseln entfernt hatten. Sie befanden sich auf hoher See, und es war kein Land in Sicht.
    Der Schoner konnte nicht in eine vollständige Flaute geraten, nicht mit Robillard an Bord. Doch auch die Kräfte des Zauberers waren begrenzt, und er entschied

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