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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Bruenors prüfende graue Augen ließen nicht von Berkthgar ab, während er erneut an dem riesigen Mann vorbeischritt.
    Stumpet reckte ihre Nase in die Luft und sah den großen Barbaren nicht einmal an.
    Für Kierstaad, der Bruenor und seinen wilden Clan mochte, war es ein schmerzliches Treffen.

    * * *

    Es blies kaum Wind, und das Knarren der Balken der Seekobold war der einzige Laut, der zu hören war. Der Mond stand voll und bleich über ihnen am wolkenlosen Himmel.
    Catti-brie saß auf der erhöhten Plattform der Ballista, dicht über eine Kerze gebeugt, und schrieb etwas auf ein Stück Pergament. Drizzt lehnte an der Reling, sein Pergament war zusammengerollt und steckte in einer Tasche seines Mantels. Auf Deudermonts klugen Vorschlag hin sollten alle sechs, die in der Höhle der blinden Hexe gewesen waren, das Gedicht so niederschreiben, wie sie es in Erinnerung hatten. Fünf von ihnen konnten schreiben, was einen erstaunlich hohen Prozentsatz bildete. Waillan, der dies nicht konnte, sollte seine Version sowohl Harkle als auch Robillard diktieren, die seine Worte separat aufschreiben sollten – hoffentlich ohne ihre eigene Interpretation damit zu vermischen.
    Drizzt hatte nicht lange gebraucht, um die Verse zu notieren, zumindest jene Teile, an die er sich am deutlichsten erinnerte, jene Teile, die er für die von entscheidender Bedeutung hielt. Er verstand, daß jedes einzelne Wort einen notwendigen Hinweis bilden konnte, aber er war einfach zu erregt, zu überwältigt, um jedem winzigen Detail Aufmerksamkeit zu schenken. In der zweiten Zeile des Gedichtes hatte die Hexe von Drizzts Vater gesprochen, und mehrmals hatte sie später Zaknafeins Überleben angedeutet. Das war alles, an was Drizzt denken konnte.
    Catti-brie war fleißiger, ihre Aufzeichnung der Verse weitaus vollständiger. Aber auch sie war überrascht und überwältigt gewesen und konnte sich nicht sicher sein, wie genau ihre Version sein mochte.
    »Ich hätte ihn gern einmal in eine Nacht wie diese hinausgeführt«, sagte Drizzt, und seine Stimme zerriß die Stille so abrupt, daß die junge Frau fast ihre Feder durch das dünne Pergament gestochen hätte. Sie blickte zu Drizzt, dessen Blick nach oben gerichtet war und auf dem Mond ruhte.
    »Nur eine einzige«, fuhr der Drow fort. »Zaknafein hätte die Nacht an der Oberfläche gemocht.«
    Catti-brie lächelte. Sie hegte keinen Zweifel an seiner Behauptung. Drizzt hatte häufig mit ihr über seinen Vater gesprochen. Drizzts Seele war das Vermächtnis seines Vaters, nicht seiner bösen Mutter. Die beiden ähnelten sich im Kampf und im Herzen, mit dem entscheidenden Unterschied, daß Drizzt den Mut gefunden hatte, Menzoberranzan zu verlassen, und Zaknafein nicht. Er war bei den bösen Dunkelelfen geblieben und schließlich der Spinnenkönigin geopfert worden.
    »An Lloth übergeben und von Lloth gegeben.«
    Die korrekte Zeile fiel Catti-brie plötzlich ein. Sie flüsterte sie einmal, lauschte, wie es sich anhörte, und wußte, daß es so stimmte. Sie beugte sich über ihr Pergament und suchte die Stelle. Sie hatte »zu« statt »an« geschrieben und verbesserte den Fehler schnell.
    Jedes kleine Wort konnte wichtig sein.
    »Ich vermute, die Gefahr, der ich mich jetzt stellen werde, ist bei weitem größer als alles, was wir bislang erlebt haben«, fuhr Drizzt fort und sprach ebenso zu sich selbst wie zu Catti-brie.
    Der jungen Frau entging nicht, daß er in der Einzahl statt in der Mehrzahl gesprochen hatte. Auch sie war betroffen, ein Umstand, den sie klarstellen wollte, aber eine weitere Zeile fiel ihr wieder ein, ausgelöst durch Drizzts Aussage.
    »Auf daß du den dunkelsten der Wege suchst.«
    Catti-brie erkannte, daß es die folgende Zeile war, und ihre Feder kratzte über das Pergament. Drizzt sprach weiter, aber sie hörte ihn kaum. Sie fing jedoch ein paar Worte auf, hörte auf zu schreiben und hob die Augen vom Pergament, um den Drow anzuschauen. Er sprach schon wieder davon, alleine fortzugehen!
    »Die Verse waren für uns beide bestimmt«, erinnerte Catti-brie ihn.
    »Der dunkle Pfad führt zu meinem Vater«, erwiderte Drizzt, »einem Drow, dem du nie begegnet bist.«
    »Und das bedeutet?« fragte Catti-brie.
    »Ich bin es, der den Pfad beschreiten muß...«
    »Mit mir«, sagte Catti-brie entschlossen. »Mach das nicht noch einmal!« schimpfte sie. »Du bist mir einmal davongelaufen und hättest beinahe dich selbst und uns alle durch deine Dummheit ins Verderben gestürzt!«
    Drizzt

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