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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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anderen sprachen, stieß ein langes und verloren wirkendes »Oohhhh« aus.
    Deudermont suchte nach einem Weg aus diesem Dilemma, aber er erkannte, daß er sich ins Unvermeidliche fügen mußte. Sein Platz war auf der Seekobold, und nachdem soviel auf dem Spiel stand, hatten Drizzt und Catti-brie keine andere Wahl, als den Worten der blinden Seherin zu folgen. Außerdem war Deudermont die Miene seiner Gefährten nicht entgangen, als Ivan ihnen sagte, daß Bruenor Mithril-Halle verlassen hatte. Drizzt wollte ins Eiswindtal, und das war wahrscheinlich auch der Ort, an den Bruenor gezogen war.
    »Falls wir an die Schwertküste zurückkehren sollten, bevor das Winterwetter beginnt, werde ich die Seekobold vielleicht die Küste hinauf in die Treibeis-See segeln«, meinte Deudermont – das war seine Art, den Freunden Lebwohl zu sagen. »Ich würde dieses Eiswindtal gerne einmal besuchen.«
    »Meine Heimat«, sagte Drizzt ernst.
    Catti-brie nickte Drizzt und Deudermont zu. Sie fühlte sich beim Abschiednehmen nie wohl, und sie wußte, daß die Zeit des Abschieds nun gekommen war.
    Es war an der Zeit, nach Hause zu gehen.

Das Gefühl der Macht
    Stumpet Reißklaue stapfte durch den Schnee den Abhang von Kelvins Steinhügel hinauf. Die Zwergin wußte, daß ihr Weg riskant war, denn die Schneeschmelze war im Eiswindtal in vollem Gange, und der Berg war nicht so hoch, daß die Temperatur dort ständig unter dem Gefrierpunkt blieb. Die Zwergin spürte, wie die Feuchtigkeit durch ihre dicken Lederstiefel sickerte, und mehr als einmal hörte sie das vielsagende Grollen sich lösenden Schnees.
    Aber sie stapfte störrisch weiter, durch die Gefahr sogar ein wenig angeregt. Der gesamte Abhang konnte abrutschen; Lawinen waren an Kelvins Steinhügel nicht ungewöhnlich, wo die Schneeschmelze schnell kam. Stumpet fühlte sich in diesem Moment wie eine wahre Abenteurerin, die sich in ein Gebiet wagte, wo, wie sie annahm, seit vielen Jahren niemand mehr gewesen war. Sie wußte nur wenig über die Geschichte dieser Region, denn sie war mit Dagna und vielen anderen von der Zitadelle Adbar aus nach Mithril-Halle gekommen, und dort war sie in den Bergwerken zu beschäftigt gewesen, um den Geschichten zu lauschen, die Mitglieder des Clans Heldenhammer über das Eiswindtal erzählt hatten.
    Stumpet kannte nicht die Geschichte der berühmtesten Lawine an diesem Berg. Sie wußte nicht, daß Drizzt und Akar Kessel hier ihren letzten Kampf ausgetragen hatten, bis der Boden unter ihnen nachgegeben und Kessel unter sich begraben hatte.
    Stumpet blieb stehen, griff in einen Beutel und holte ein Stück Schmalz hervor. Sie sprach einen kleinen Zauber aus und strich sich mit dem Schmalz über ihre Lippen. Der Zauber sollte ihr helfen, die Kälte abzuwehren. Weiter unten wurde es rasch Sommer, aber hier oben war der Wind noch kalt, und die Zwergin war von Feuchtigkeit durchdrungen. Gerade als sie mit dem Zauber fertig war, hörte sie ein weiteres Grollen und blickte zum Gipfel des Berges hinauf, der noch immer zweihundert Fuß entfernt war. Sie fragte sich das erste Mal, ob sie wirklich hinaufgelangen würde.
    Kelvins Steinhügel war gewiß kein großer Berg. In der Nähe von Adbar, Stumpets Geburtsort, oder bei Mithril-Halle hätte man ihn nicht einmal als Berg bezeichnet. Er war nur ein kleiner Hügel, ein tausend Fuß hoher Klumpen aus Felsen. Doch hier draußen in der flachen Tundra erschien er wie ein Berg, und Stumpet Reißklaue war eine Zwergin, für die der Hauptzweck eines Berges darin bestand, eine Herausforderung zum Erklettern darzustellen. Sie wußte, sie hätte auch bis später im Sommer warten können, wenn nur noch wenig Schnee auf Kelvins Steinhügel verblieben sein würde und der Boden leichter zu betreten war, aber die Zwergin war noch nie für ihre Geduld bekannt gewesen. Außerdem würde der Berg ohne den gefährlichen, rutschigen Schnee auch gar keine große Herausforderung darstellen.
    »Fall bloß nicht auf mich drauf«, sagte Stumpet zu dem Berg. »Und laß mich nicht wieder ganz nach unten rutschen!«
    Sie sprach zu laut, und wie zur Antwort gab der Berg ein gewaltiges Stöhnen von sich. Plötzlich rutschte Stumpet nach hinten.
    »Oh, verdammt noch mal!« fluchte sie, hob ihren langen Eispickel und suchte nach einem Halt. Sie fiel hintenüber, behielt aber genügend die Orientierung, um einem vorragenden Stein auszuweichen und ihren Pickel daran festzuhaken. Ihre Muskeln wurden heftig beansprucht, als der Schnee über sie

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