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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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offenkundig ein Mangel an Kontrolle. Die Leutnants führten die Gilde.
    »Ich erzähle dir dies aus Anerkennung für alles, was du für mich getan hast«, sagte der Meuchelmörder und war nicht überrascht, als sich die Augen des klugen alten Paschas misstrauisch zusammenzogen. »Nenne es Loyalität, nenne es die Begleichung einer letzten alten Schuld«, fuhr Entreri fort, und er war dabei völlig ehrlich – zumindest, was die Warnung anbelangte. »Du weißt nicht alles, und deine Leutnants werden mich nicht besiegen.«
    »Stets voller Selbstvertrauen«, erwiderte der Pascha mit einem Lachen, das erneut in ein Husten überging.
    »Und niemals zu Unrecht«, fügte Entreri hinzu. Er tippte sich an den Hut und trat wieder hinter den Wandschirm, wo das Dimensionsportal auf ihn wartete.

    * * *

    »Ihr habt jede Verteidigungsmöglichkeit ausgeschöpft?«, fragte Pascha Basadoni mit echter Besorgnis, denn der alte Mann wusste genug über Artemis Entreri, um die Warnung des Meuchelmörders ernst zu nehmen. Sobald Entreri verschwunden war, hatte er seine Leutnants versammelt. Er erzählte ihnen nicht von seinem Besucher, wollte sich aber vergewissern, dass sie vorbereitet waren. Die Zeit war nahe, sehr nahe, das wusste er.
    Sharlotta, Hand und Gordeon nickten – ein wenig herablassend, wie Basadoni bemerkte. »Sie werden heute Nacht kommen«, verkündete er. Bevor einer der drei fragen konnte, woher er diese Information hatte, fügte er hinzu: »Ich spüre, wie ihre Augen auf uns ruhen.« »Natürlich, mein Pascha«, schnurrte Sharlotta und beugte sich vor, um den alten Mann auf die Stirn zu küssen.
    Basadoni lachte sie aus, und er lachte noch lauter, als eine Wache aus dem Gang hereinrief, dass das Haus gestürmt würde.
    »Durch den Unterkeller!«, rief der Mann. »Aus der Kanalisation!«
    »Die Werratten-Gilde?«, fragte Kadran Gordeon ungläubig. »Domo Quillilo hat uns versichert, er würde nicht…«
    »Also ist Domo Quillilo Entreri aus dem Weg gegangen«, unterbrach ihn Basadoni.
    »Entreri ist nicht alleine gekommen«, überlegte Kadran.
    »Dann wird er auch nicht alleine sterben«, warf Sharlotta anscheinend unbesorgt ein. »Es ist ein Jammer.«
    Kadran nickte, zog sein Schwert und wollte davoneilen. Mit großer Anstrengung packte Basadoni ihn am Arm. »Entreri wird getrennt von seinen Verbündeten hereinkommen«, warnte der alte Mann. »Und zwar zu dir.«
    »Umso größer wird mein Vergnügen sein«, erwiderte Kadran knurrend. »Führe du unsere Verteidigung an«, wies er Hand an. »Und wenn Entreri tot ist, werde ich dir seinen Kopf bringen, damit wir ihn denen zeigen können, die so dumm waren, ihm gegen uns zu helfen.« Hand hatte den Raum noch kaum verlassen, als er fast von einem hastenden Soldaten überrannt wurde, der aus dem Keller kam. »Kobolde!«, schrie der Mann, und es war ihm anzusehen, dass er kaum glauben konnte, was er da verkündete. »Entreris Verbündete sind stinkende Rattenkobolde.«
    »Dann führ mich hin«, sagte Hand, jetzt mit mehr Selbstvertrauen.
    Gegen die Macht des Gildenhauses mit zwei Zauberern und zweihundert Soldaten würden sich Kobolde nur als unbedeutende Belästigung ausmachen, selbst wenn sie zu Tausenden hereinströmten.
    Drinnen im Zimmer hörten die anderen beiden Leutnants die Nachricht, schauten sich ungläubig an und begannen dann breit zu grinsen.
    Pascha Basadoni, der in seinem Bett lag und die beiden betrachtete, stimmte nicht in ihre Heiterkeit ein. Entreri hatte etwas vor, das wusste der alte Mann, etwas Großes, und Kobolde würden dabei längst nicht das Schlimmste sein.

    * * *

    Es waren wirklich Kobolde, die als Erste hereinströmten. Sie kamen aus den Abwasserkanälen herauf, wo sich – wie sie es mit Entreri abgemacht hatten – die Werratten ängstlich in den Schatten verkrochen. Jarlaxle hatte eine bedeutende Zahl der stinkenden kleinen Kreaturen aus Menzoberranzan mitgebracht. Bregan D'aerthe hatte seine Unterkünfte hauptsächlich entlang des Klauenspalts, der die Stadt der Drow durchzog, und in ihm hausten und vermehrten sich Tausende und Abertausende dieser Wesen. Dreihundert hatten die vierzig Dunkelelfen nach Calimhafen begleitet, und sie bildeten jetzt die erste Angriffswelle. Sie rannten wild durch die unteren Gänge des Gildenhauses, lösten dabei unbeabsichtigt alle mechanischen und magischen Fallen aus und enthüllten die Standpunkte der BasadoniSoldaten.
    Hinter ihnen kam, lautlos wie der Tod, der Trupp der Drow.
    Kimmuriel Oblodra,

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