Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Kontrolle, und das schien den Pascha nicht so sehr zu beunruhigen, wie es eigentlich der Fall sein musste.
    »Immer, immer«, erwiderte Basadoni, doch dann verwandelte sich sein Grinsen in eine Grimasse. »Bis jetzt. Jetzt hast du versagt, und zwar bei einer Aufgabe, die viel zu leicht war.«
    Entreri zuckte mit den Achseln, als sei es unwichtig. »Das Ziel war ein erbärmlicher Mann«, erklärte er. »Wirklich, muss ich, der Meuchelmörder, der all deine Prüfungen bestanden hat, der so weit aufgestiegen ist, dass er neben dir sitzen durfte, als er noch ein blutjunger Mann war, jämmerliche Tagelöhner ermorden, die eine Summe schuldig sind, die ein Taschendieblehrling an einem halben Tag zusammenbringen könnte?«
    »Darum ging es nicht«, beharrte Basadoni. »Ich habe dich wieder hereingelassen, aber du warst eine lange Zeit fort, und daher musstest du dich erst wieder beweisen. Nicht vor mir«, fügte der Pascha rasch hinzu, als er das Stirnrunzeln des Meuchelmörders sah. »Nein, vor deinen törichten Leutnants«, meinte Entreri. »Sie haben sich ihre Stellungen verdient.« »Genau das befürchte ich.«
    »Jetzt ist es Artemis Entreri, der jemanden unterschätzt«, meinte Pascha Basadoni. »Jeder der drei hat seinen Platz und dient mir gut.« »Gut genug, um mich von deinem Haus fernzuhalten?«, fragte Entreri.
    Pascha Basadoni seufzte schwer. »Bist du gekommen, um mich zu töten?«, fragte er, und dann lachte er erneut. »Nein, das nicht. Du würdest mich nicht töten, weil du keinen Grund dazu hast. Du weißt natürlich, dass ich dich wieder aufnehmen würde, falls du auf irgendeine Weise über Kadran Gordeon und die anderen siegen solltest.« »Eine weitere Prüfung?«, fragte Entreri trocken.
    »Wenn ja, dann ist es eine, die du selbst erschaffen hast.«
    »Indem ich das Leben eines armen Tropfes verschont habe, der den Tod wahrscheinlich vorgezogen hätte?«, fragte Entreri mit einem Kopfschütteln, als wäre der bloße Gedanke einfach nur lächerlich. Ein Aufzucken des Verstehens erhellte Basadonis alte Augen. »Dann war es also nicht Mitgefühl?«, fragte er grinsend. »Mitgefühl?«
    »Für den kleinen Wicht«, erklärte der Alte. »Nein, er kümmert dich nicht, und es ist dir auch gleichgültig, dass er später ermordet wurde. Nein, nein, und ich hätte es wissen müssen. Es war kein Mitgefühl, das die Hand von Artemis Entreri zurückhielt. Niemals! Es war Stolz, nichts als einfacher, törichter Stolz. Du wolltest dich nicht auf die Stufe eines Schuldeneintreibers begeben und hast deshalb einen Krieg begonnen, den du nicht gewinnen kannst. Oh, du Narr!«
    »Den ich nicht gewinnen kann?«, wiederholte Entreri. »Du ziehst da gewagte Schlüsse.« Er musterte das Gesicht des alten Mannes eine Weile und senkte seine Augen in die des anderen. »Sag mir, Pascha, wer soll deinem Wunsch nach gewinnen?«, fragte er.
    »Schon wieder Stolz«, erwiderte Basadoni und warf dabei die Arme in einer Geste hoch, die ihm fast seine ganze Kraft raubte und nach Luft keuchen ließ. »Aber diese Sache ist sowieso müßig«, fügte er einen Augenblick später hinzu. »Wonach du wirklich fragst, ist, ob mir noch immer etwas an dir liegt, und das tut es natürlich. Ich erinnere mich noch gut an deinen Aufstieg innerhalb der Gilde, so wie ein Vater an das Heranwachsen seines Sohnes. Ich wünsche dir nichts Böses in diesem Krieg, den du begonnen hast, obgleich dir bewusst sein muss, dass ich wenig tun kann, um die Geschehnisse zu verhindern, die ihr, du und Kadran, in Bewegung gesetzt habt. Und wie ich bereits gesagt habe: natürlich kannst du nicht gewinnen.« »Du weißt nicht alles.«
    »Genug«, sagte der alte Mann. »Ich weiß, dass du keine Unterstützung von den anderen Gilden hast, nicht einmal bei Dwahvel und ihren kleinen Leuten oder bei Quentin Bodeau und seiner armseligen Truppe. Oh, sie schwören, neutral zu sein – das würden wir gar nicht anders wollen –, aber sie werden dir nicht bei deinem Kampf helfen, ebenso wenig wie irgendeine der wirklich mächtigen Gilden. Und deshalb bist du dem Untergang geweiht.« »Und das weißt du von jeder Gilde?«, fragte Entreri listig.
    »Selbst von den widerwärtigen Werratten aus den Abwasserkanälen«, sagte Pascha Basadoni im Brustton der Überzeugung, doch Entreri bemerkte eine leichte Rauheit in seinem Ton, die ihm verriet, dass der alte Mann nicht ganz so selbstsicher war, wie er tat. Es lag eine Traurigkeit darin, erkannte Entreri, eine Erschöpftheit und ganz

Weitere Kostenlose Bücher