Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
die Händler unsere Hilfe vielleicht schon bald bitter nötig haben.« Sie setzten ihren Marsch in rascherem Tempo fort, folgten den Wagenspuren und erblickten nach wenigen Stunden die Händler, die mit einem wackelnden Wagenrad kämpften, das sich gelockert hatte.
    Zwei der fünf Männer, offensichtlich die angeheuerten Wachen, zogen heftig an dem Gefährt, um es anzuheben. Währenddessen bemühte sich ein dritter, ein junger und starker Bursche, den Regis als Meister Camlaine, den Elfenbeinschnitzerei-Händler, identifizierte, eifrig, aber mit wenig Erfolg darum, das leiernde Rad wieder auszurichten und zu befestigen. Beide Wachen waren bis über die Knöchel in den Morast eingesunken, und obgleich sie mit aller Macht zogen, konnten sie den Wagen kaum weit genug anheben, dass das Rad repariert werden konnte.
    Die Gesichter von allen Fünfen erhellten sich, als sie die Ankunft von Drizzt und seinen Freunden bemerkten, die bei den Bewohnern von Eiswindtal eine wohlbekannte Heldengemeinschaft waren. »Welch glückliches Zusammentreffen, Meister Do'Urden!«, rief der Händler Camlaine aus. »Leiht uns doch die Stärke eures Barbarenfreundes aus. Ich werde euch gut bezahlen, ich verspreche es. Ich muss in vierzehn Tagen in Luskan sein, doch wenn wir weiter so langsam vorankommen wie bisher, dann fürchte ich, dass wir noch bei Wintereinbruch im Eiswindtal sind.«
    Bruenor übergab Catti-brie seine Axt und winkte Wulfgar heran. »Komm schon, Junge«, sagte er. »Du hebst an, und ich mache den Amboss für dich.«
    Mit einem beiläufigen Achselzucken ließ Wulfgar den Halbling von seinen Schultern gleiten und setzte ihn auf dem Boden ab. Regis stöhnte klagend auf und eilte zu einem Grashügel, da er keinen Schlamm auf seine neuen Stiefel bekommen wollte.
    »Meinst du, du kriegst ihn hoch?«, fragte Bruenor, als der riesige Wulfgar zu ihm an den Wagen trat. Ohne ein Wort zu sagen, ja, ohne auch nur seinen mächtigen Kriegshammer Aegisfang aus der Hand zu legen, griff Wulfgar nach dem Wagen und hob ihn an. Der Schlamm schmatzte protestierend auf und klammerte sich hartnäckig fest, doch am Ende konnte er das Rad nicht weiter festhalten, und es löste sich aus dem morastigen Boden.
    Nach einem Augenblick, in dem sie nur ungläubig starrten, griffen die beiden Wachen ebenfalls zu und halfen mit, den Wagen noch höher zu wuchten. Bruenor ließ sich auf Hände und Knie hinab und stemmte seinen Rücken direkt neben dem Rad gegen die Achse.
    »Mach schon, richte das verflixte Ding«, sagte er und stöhnte dann auf, als sich das Gewicht auf ihn herabsenkte.
    Wulfgar nahm dem sichtlich kämpfenden Händler das Rad aus den Händen, richtete es aus und schob es dann fest und sicher an seinen Platz. Er trat einen Schritt zurück, hob Aegisfang mit beiden Händen und versetzte dem Rad einen ordentlichen Hieb, so dass es fest saß. Bruenor grunzte, als sich das Gewicht plötzlich verlagerte, und Wulfgar hob den Wagen erneut ein paar Zoll an, so dass Bruenor darunter hervorschlüpfen konnte. Meister Camlaine inspizierte das Werk, drehte sich mit einem strahlenden Lächeln um und nickte glücklich.
    »Ihr könntet eine neue Karriere beginnen, guter Zwerg und mächtiger Wulfgar«, meinte er lachend. »Als Wagenflicker.« »Das ist wahrlich ein Bestreben, das eines Zwergenkönigs würdig wäre«, antwortete Drizzt, der mit Catti-brie und Regis dazu trat. »Gib deinen Thron auf, guter Bruenor, und repariere die Wagen von verunglückten Händlern.«
    Darüber mussten sie alle lachen, bis auf Wulfgar, der nicht weiter darauf einging, und Regis, der sich noch immer über seine schmutzigen Stiefel ärgerte.
    »Ihr seid weit weg von Zehn-Städte«, stellte Camlaine fest, »und im Westen liegt keine Stadt. Wollt ihr das Eiswindtal wieder verlassen?« »Nur kurz«, erwiderte Drizzt. »Wir haben etwas im Süden zu erledigen.« »Luskan?«
    »Noch hinter Luskan«, erklärte der Drow. »Aber wir werden wohl tatsächlich durch diese Stadt kommen, wie es scheint.«
    Camlaines Gesicht leuchtete auf, er freute sich offenkundig über diese Nachricht. Er griff nach dem klimpernden Geldbeutel an seinem Gürtel, aber Drizzt hob die Hand, da er es lächerlich fand, dass der Mann ihnen eine Bezahlung anbieten wollte.
    »Natürlich«, meinte Camlaine, der sich peinlich berührt daran erinnerte, dass Bruenor Heldenhammer wirklich ein Zwergenkönig und reicher war, als es ein einfacher Händler sich jemals zu erträumen gewagt hätte. »Ich wünschte, es gäbe

Weitere Kostenlose Bücher