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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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vertrauen«, sagte LaValle ruhig. »Wenn Entreri vorhätte, die Gilde wieder an sich zu reißen, würde ich es dir offen sagen, damit du die Gelegenheit hättest, ihm die Führung zu übergeben und trotzdem noch einen hohen Posten zu behalten.«
    In Quentin Bodeaus grauen Augen flammte es gefährlich auf. »Übergeben?«, wiederholte er.
    »Wenn ich eine Gilde führen würde und erführe, dass es Artemis Entreri nach meinem Posten gelüstete, würde ich dies mit Sicherheit tun!«, erklärte LaValle mit einem Lachen, das die Spannung ein wenig löste. »Aber du brauchst keine solchen Ängste zu hegen. Entreri ist zurück in Calimhafen, das stimmt, aber er ist nicht dein Feind.«
    »Wer kann das wissen?«, erwiderte Bodeau und setzte sich wieder in Bewegung. LaValle gesellte sich zu ihm. »Aber merke dir, dass du keinen weiteren Kontakt mit dem Mann haben darfst.«
    »Das klingt nicht unbedingt vernünftig. Wären wir nicht besser dran, wenn wir über seine Bewegungen Bescheid wüssten?« »Keine weiteren Kontakte«, wiederholte Quentin Bodeau heftiger, packte LaValle an der Schulter und drehte ihn zu sich um, so dass er dem Zauberer in die Augen sehen konnte. »Keine, und daran gibt es nichts zu rütteln.«
    »Du verpasst eine Gelegenheit, fürchte ich«, setzte LaValle an. »Entreri ist ein Freund, und noch dazu ein sehr wertvoller…« »Keine!«, beharrte Quentin und blieb erneut abrupt stehen, um seinem Befehl Nachdruck zu verleihen. »Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich liebend gerne den Meuchelmörder anwerben würde, damit er sich ein paar der Störenfriede unter der Gilde der Gossen-Werratten annimmt. Ich habe gehört, dass Entreri diese widerlichen Kreaturen besonders verabscheut, und dass diese ihn ihrerseits auch nicht gerade ins Herz geschlossen haben.« LaValle lächelte bei der Erinnerung. Pascha Pook war heftig mit einem üblen Werratten-Führer namens Rassiter verbandelt gewesen. Nach Pooks Fall hatte dieser versucht, Entreri zu einer Allianz zu überreden, die für beide Seiten von Vorteil gewesen wäre. Zu Rassiters Unglück hatte ein sehr wütender Entreri die Dinge nicht ganz so gesehen.
    »Aber wir können ihn nicht anwerben«, fuhr Quentin Bodeau fort. »Genausowenig dürfen wir … darfst du noch weiteren Kontakt mit ihm haben. Diese Anweisungen habe ich von der Basadoni-Gilde, der Raker-Gilde und von Pascha Wroning selbst erhalten.«
    LaValle war sprachlos, völlig überrascht von dieser Neuigkeit. Bodeau hatte gerade die drei mächtigsten Gilden von Calimhafen aufgezählt.
    Quentin blieb vor der Tür zum Speisezimmer stehen, da er wusste, dass sich Bedienstete darin befanden und er diese Sache mit dem Magier unter vier Augen klären wollte. »Sie haben Entreri zum Unberührbaren erklärt«, fuhr er fort und meinte damit, dass kein Gildenmeister mit dem Mann sprechen und ihn schon gar nicht anwerben durfte, wenn er keinen Straßenkrieg riskieren wollte. LaValle nickte. Er verstand, war aber nicht allzu glücklich über diese Aussichten. Es ergab natürlich wirklich einen Sinn wie alles, auf was sich die drei rivalisierenden Gilden einigen konnten. Sie hatten Entreri aus dem System ausgesperrt, aus Angst, dass der Meister einer kleineren Gilde möglicherweise seine Schatzkammer leeren könnte und den Meuchelmörder dazu anheuerte, einen der prominenteren Anführer zu töten. Jene, die sich in den mächtigsten Positionen befanden, zogen den gegenwärtigen Zustand vor, und alle fürchteten sie Entreri genug, um zu erkennen, dass er das Gleichgewicht verschieben konnte. Was für ein Beweis für den Ruf des Mannes! Und LaValle wusste besser als alle anderen, dass Entreri ihn zu Recht besaß.
    »Ich verstehe«, sagte er zu Quentin und verbeugte sich, um seinen Gehorsam zu verdeutlichen. »Vielleicht finden wir eine Möglichkeit, meine Freundschaft zu diesem äußerst wertvollen Mann zu nutzen, wenn sich die momentane Situation etwas geklärt hat.«
    Bodeau gelang sein erstes Lächeln seit mehreren Tagen, und er fühlte sich durch LaValles anscheinend ernst gemeinte Versicherung beruhigt. Er war deutlich gelöster, als sie den Weg zu ihrem gemeinsamen Abendessen fortsetzten.
    LaValle hingegen war dies nicht. Er konnte kaum glauben, dass die anderen Gilden so schnell gehandelt hatten, um Entreri zu isolieren. Wenn dies der Fall war, dann würden sie den Meuchelmörder mit Sicherheit scharf beobachten – scharf genug, um von jedem Anschlag auf sein Leben zu erfahren und um die Gilde, die

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