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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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übernehmen zu lassen, finden vielleicht ein Unterkommen in der neuen Gilde. Wer jedoch in sinnloser Loyalität zu dem Verlierer verharrt, dessen Leiche wird in der Gosse von den Bettlern ausgeplündert werden.«
    Chalsee blickte zur Seite. Diese Unterhaltung gefiel ihm überhaupt nicht. Bis zum gestrigen Tag, bis sie erfahren hatten, dass Artemis Entreri zurückgekehrt war, hatte er sein Leben und seine Karriere für recht sicher gehalten und sich stetig in der Hierarchie einer verhältnismäßig starken Gilde nach oben gearbeitet. Und jetzt schien Dog Perry vorzuhaben, die Messlatte höher zu legen, eine höhere Stufe zu erreichen. Obwohl Chalsee diese Verlockung verstehen konnte, war er nicht sicher, auf was man sich da einließ. Falls es ihnen gelang, Entreri zu besiegen, würden Dog Perrys Vorhersagen eintreffen, da war er sicher, aber der bloße Gedanke, sich mit Artemis Entreri anzulegen…
    Chalsee war noch ein Junge gewesen, als Entreri Calimhafen verlassen hatte, er hatte keine Verbindung zu den Gilden besessen und nichts von den vielen Opfern des Meuchelmörders gewusst. Zu dem Zeitpunkt, als Chalsee in die Unterwelt eingetaucht war, beanspruchten andere die Position des besten Attentäters von Calimhafen: Marcus, das Messer, aus der Gilde von Pascha Wroning; die unabhängige Clarissa und ihre Truppen, die die Bordelle führten, in denen der Adel der Region verkehrte – ja, Clarissas Feinde schienen einfach zu verschwinden. Dann waren da noch Kadran Gordeon aus der Basadoni-Gilde und der Kampfmagier Slay Targon gewesen, letzterer vielleicht der tödlichste von allen. Keiner von ihnen hatte den Ruf von Artemis Entreri auch nur annähernd auslöschen können, obwohl das Ende von Entreris früherer Karriere in Calimhafen von dem Fall des Gildenmeisters getrübt wurde, dem der Meuchelmörder gedient hatte, und seiner angeblichen Unfähigkeit, einen gewissen Gegner zu besiegen, der immerhin ein Drowelf gewesen war.
    Und jetzt wollte Dog Perry sich mit einem einzigen Mord in die Gesellschaft dieser vier berüchtigten Attentäter katapultieren, und Chalsee musste vor sich selbst zugeben, dass der Plan plausibel klang. Mit Ausnahme des kleinen Details natürlich, dass es sich bei dem Opfer um Entreri handeln sollte.
    »Die Entscheidung ist gefällt«, sagte Dog Perry, der Chalsees Gedanken zu erraten schien. »Ich werde mich um ihn kümmern … mit oder ohne deine Hilfe.«
    Die unausgesprochene Drohung, die sich hinter diesen Worten verbarg, entging Chalsee nicht. Wenn Dog Perry auch nur irgendeine Chance gegen Entreri haben wollte, durfte es keine neutralen Parteien geben. Als er Chalsee sein Vorhaben enthüllt hatte, hatte er damit deutlich gemacht, dass der andere entweder auf seiner Seite oder auf der von Entreri stehen musste. Wenn man bedachte, dass Chalsee den legendären Meuchelmörder noch nicht einmal kannte und ihn als Verbündeten ebenso fürchtete wie als Feind, blieb ihm keine wirkliche Wahlmöglichkeit.
    Die beiden begannen sofort damit, einen Plan zu entwerfen. Dog Perry beharrte darauf, dass Artemis Entreri innerhalb von zwei Tagen tot sein würde.
    »Der Mann ist kein Feind«, versicherte LaValle später am Abend Quentin Bodeau, als beide durch die Gänge schritten, die zu dem privaten Speiseraum des Gildenmeisters führten. »Seine Rückkehr nach Calimhafen bedeutet keineswegs, dass er die Gilde zurückfordern will.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte der offenkundig nervöse Anführer. »Wie kann irgendjemand wissen, was im Kopf dieses Mannes vorgeht? Er hat stets durch seine Unberechenbarkeit überlebt.«
    »Das siehst du falsch«, erwiderte LaValle. »Entreri ist immer berechenbar gewesen, weil er nie einen Hehl aus dem gemacht hat, was er will. Ich habe mit ihm gesprochen.«
    Diese Bemerkung bewirkte, dass Quentin Bodeau herumfuhr und den Zauberer direkt anschaute. »Wann?«, stotterte er. »Wo? Du hast das Gildenhaus den ganzen Tag über nicht verlassen.«
    LaValle lächelte und legte den Kopf schief, während er den Mann musterte – den Mann, der gerade törichterweise zugegeben hatte, dass er LaValles Bewegungen überwachte.
    Wie verängstigt musste Quentin sein, wenn er zu solchen Maßnahmen griff. Andererseits war dem Magier klar, dass Quentin wusste, dass LaValle und Entreri alte Bekannte waren und dass der Attentäter mit Sicherheit versuchen würde, ihn anzuwerben, falls er plante, wieder die Macht in der Gilde zu übernehmen.
    »Du hast keinen Grund, mir nicht zu

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