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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Behauptungen oder Versprechungen ab«, erwiderte der Zauberer. »Wer mich kennt, weiß, dass ich wenig tue, um das Machtgleichgewicht um mich herum zu verändern, und dass ich demjenigen diene, dem sich die Waagschale am meisten zuneigt.« »Ein pragmatischer Überlebenstyp«, befand Entreri. »Und doch, hast du mir nicht gerade versichert, dass du mich informiert hättest, wenn du es gewusst hättest? Du gibst ein Versprechen ab, Zauberer, ein Versprechen deiner Dienste. Aber hättest du dieses Versprechen an Quentin Bodeau nicht gebrochen, wenn du mich gewarnt hättest? Vielleicht kenne ich dich nicht so gut, wie ich gedacht habe. Vielleicht kann man deiner Loyalität nicht trauen.«
    »Für dich mache ich eben eine Ausnahme«, stammelte LaValle und suchte nach einem Weg aus der Falle dieser Logik. Er wusste mit Gewissheit, dass Entreri versuchen würde, ihn zu töten, wenn er glaubte, ihm nicht trauen zu können.
    Und mit ebensolcher Gewissheit war ihm klar, dass er es nicht überleben würde, wenn Entreri beschloss, ihn umzubringen.
    »Deine Anwesenheit alleine genügt, dass sich das Machtgleichgewicht der Seite zuneigt, der du dich anschließt«, erklärte er. »Aus diesem Grund würde ich niemals wissentlich gegen dich handeln.«
    Entreris Erwiderung darauf bestand darin, dass er den Mann weiter musterte, was LaValle erneut unruhig herumrutschen ließ. Entreri, der wenig Zeit für solche Spielchen hatte und zudem LaValle nicht wirklich etwas tun wollte, brach die Spannung. »Erzähle mir von der Gilde und ihrem gegenwärtigen Zustand«, verlangte er. »Erzähle mir von Bodeau und seinen Leutnants und darüber, wie ausgedehnt sein Netzwerk auf der Straße mittlerweile ist.«
    »Quentin Bodeau ist ein vernünftiger Mann«, berichtete LaValle bereitwillig. »Er tötet nicht, solange er nicht dazu gezwungen wird, und er stiehlt nur von denen, die sich den Verlust leisten können. Aber viele seiner Untergebenen und auch viele andere Gilden sehen diese Einstellung als Schwäche an, und daher hat die Gilde unter seiner Führung gelitten. Wir sind nicht mehr so ausgedehnt wie zu Pooks Zeit oder wie damals, als du dem Halbling Regis die Führung entrissen hast.« Er fuhr fort, die Einflussgebiete der Gilde zu schildern, und der Meuchelmörder war überrascht, wie sehr Pooks große alte Gilde an den Rändern zu bröckeln begonnen hatte. Straßen, die einst mitten in Pooks Einflussbereich gelegen hatten, waren jetzt völlig außer Reichweite, denn die Gassen, die als Grenzgebiete für gewisse Operationen galten, lagen inzwischen viel dichter am Gildenhaus.
    Das Gedeihen oder die Schwäche von Bodeaus Geschäften interessierte Entreri wenig. Dies war nichts weiter als ein informeller Besuch. Er versuchte, ein Gespür für die gegenwärtige Struktur von Calimhafens Unterleib zu bekommen, damit er sich nicht unbeabsichtigt den Zorn irgendeiner Gilde zuzog.
    LaValle fuhr damit fort, ihm von den Leutnants zu berichten, wobei er die Entwicklungsmöglichkeiten des jungen Chalsee aufs Höchste pries und Entreri mit todernster Stimme vor Dog Perry warnte, was jedoch keinerlei Eindruck auf den Meuchelmörder zu machen schien. »Sei auf der Hut vor ihm«, wiederholte LaValle und bemerkte den gelangweilten Ausdruck auf Entreris Gesicht. »Er war dabei, als ich dich in der Kristallkugel beschwor, und er war alles andere als glücklich darüber, dass Artemis Entreri nach Calimhafen zurückgekehrt ist. Deine bloße Anwesenheit stellt eine Bedrohung für ihn dar, denn er fordert einen stattlichen Preis für seine Dienste als Meuchelmörder, und das nicht nur von Quentin Bodeau.« Als LaValle noch immer keine Reaktion erhielt, wurde er noch deutlicher. »Er will der nächste Artemis Entreri werden«, sagte der Zauberer grob.
    Das entlockte dem Meuchelmörder ein leises Lachen, das nicht dem Zweifel an Dog Perrys Fähigkeiten entsprang, diesen Traum wahr werden zu lassen. Es hatte auch nichts damit zu tun, dass Entreri sich geschmeichelt fühlte, sondern er amüsierte sich nur darüber, dass dieser Dog Perry nicht begriff, nach was er da eigentlich strebte, denn in diesem Fall würde er sich andere Ziele suchen.
    »Für ihn ist deine Rückkehr vielleicht mehr als nur lästig«, warnte
LaValle. »Möglicherweise hält er sie für eine Gefahr oder, schlimmer
noch … für eine Gelegenheit.«
»Du magst ihn nicht«, stellte Entreri fest.
    »Er ist ein Mörder ohne Disziplin und daher kaum berechenbar«, erwiderte der Zauberer. »Der

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