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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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uns.«
»Aber in Luskan …«, wandte Regis ein.
    »Knurrbauch denkt, dass mein Junge vielleicht in der Stadt ist«, warf Bruenor grob ein. Der Tonfall des Zwergen verriet, dass er selbst darüber nachdachte, dem Händler nach Luskan zu folgen. »Das ist gut möglich«, sagte Drizzt. »Und ich hoffe es sogar, denn Luskan ist bei weitem nicht so gefährlich wie die Wildnis des Grats der Welt.«
    Bruenor und Regis blickten ihn verwirrt an, denn wenn er ihrer Ansicht zustimmte, warum folgten sie dann nicht dem Händler? »Falls Wulfgar sich in Luskan befindet, dann ist es besser, wir reisen jetzt weiter«, antwortete Catti-brie für Drizzt. »Wir wollen ihn jetzt nicht finden.«
    »Was sagst du?«, verlangte der verblüffte Zwerg zu wissen.
    »Wulfgar hat uns verlassen«, erinnerte ihn Drizzt. »Aus eigenem Willen. Glaubst du, dass drei Tage viel verändert haben?«
    »Das wissen wir nicht, solange wir ihn nicht fragen«, antwortete Bruenor, doch sein Tonfall war nicht mehr so streitlustig, und die brutale Erkenntnis der Situation drang allmählich in sein Gehirn ein. Natürlich wollten Bruenor und sie alle Wulfgar finden, und sie wollten, dass der Mann seine Entscheidung, sie zu verlassen, zurücknahm. Aber das würde natürlich nicht geschehen.
    »Wenn wir ihn jetzt aufspüren, stoßen wir ihn damit nur noch weiter von uns fort«, sagte Catti-brie.
    »Zunächst würde er wütend werden, weil er das Gefühl hätte, dass wir uns einmischen wollen«, stimmte Drizzt ihr zu. »Und dann, wenn sein Ärger schließlich verraucht wäre – falls das überhaupt passieren würde –, würden ihn seine Taten noch mehr beschämen, als sie es jetzt bereits tun.«
    Bruenor schnaubte und hob resigniert die Arme in die Höhe.
    Bevor sie sich auf den Weg machten, warfen sie alle einen letzten Blick auf Luskan und hofften, dass Wulfgar sich wirklich dort befand; sie bewegten sich in Richtung Süden, umgingen die Stadt und wanderten dann die Südstraße entlang, die sie in etwa einer Woche nach Tiefwasser bringen sollte. Sie hofften, dass sie von dort aus mit einem Handelsschiff nach Süden bis Baldurs Tor fahren konnten, um von dort den Fluss hinauf nach Iriaebor zu reisen. Dann würden sie wieder auf die Straße wechseln, die sie mehrere hundert Meilen über die Leuchtenden Ebenen zu Caradoon und der Schwebenden Seele bringen sollte. Regis hatte diese Reise zu Hause in Bryn Shander mit Hilfe von Karten und Informationen von Händlern geplant. Der Halbling hatte Tiefwasser und nicht das näherliegende Luskan als ihren Ausgangspunkt gewählt, weil jeden Tag Schiffe aus dem großen Hafen der Stadt abfuhren, von denen viele nach Baldurs Tor segelten. Er war sich allerdings ebenso wenig wie die anderen sicher, ob dies die beste Route war. Die Karten, die man im Eiswindtal bekommen konnte, waren bei weitem nicht vollständig oder aktuell. Drizzt und Catti-brie, die einzigen aus der Gruppe, die bereits zu der Schwebenden Seele gereist waren, waren dort auf magischem Weg angekommen, ohne dass sie über den Weg dorthin viel erfahren hatten.
    Trotz der sorgfältigen Vorbereitung des Halblings kamen jedem von ihnen an diesem Tag Zweifel an ihren anspruchsvollen Reiseplänen, als sie die Stadt passierten. Jene Pläne waren aus einer Liebe zum Reisen und zum Abenteuer erstellt worden, aus dem Wunsch heraus, die Wunder der Welt zu genießen, und aus einem völligen Vertrauen auf ihre eigenen Fähigkeiten. Doch jetzt, nach Wulfgars Weggang, waren diese Liebe und das Vertrauen heftig erschüttert worden. Vielleicht taten sie besser daran, zu der angesehenen Zauberergilde von Luskan zu gehen und einen Magier anzuwerben, der Kontakt mit Cadderly aufnahm. Der mächtige Priester könnte auf einem magischen Wind rasch zu ihnen kommen und diese Angelegenheit schnell beenden. Oder vielleicht würden die Herren von Tiefwasser, die im ganzen Land für ihren Gerechtigkeitssinn und die Macht bekannt waren, diesen auch durchzusetzen, den Gefährten das Kristallfragment abnehmen und einen Weg finden, es zu zerstören, wie auch Cadderly es geschworen hatte.
    Wenn einer der vier an jenem Morgen seine wachsenden Zweifel laut geäußert hätte, wäre die Reise vielleicht abgebrochen worden. Doch aufgrund ihrer Verwirrung über Wulfgars Fortgehen und weil keiner von ihnen zugeben wollte, dass sie sich nicht auf eine andere Aufgabe konzentrieren konnten, solange ihr teurer Freund sich in Gefahr befand, hielten sie ihre Zungen im Zaum und teilten ihre Zweifel nur in

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