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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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etwas anderes befohlen«, sagte Junger, und erneut war
der Drow verblüfft darüber, wie gewählt und deutlich der Riese
sprach.
»Es?«
    »Es gibt Rufe, die nicht unbeantwortet bleiben können, musst du wissen«, erwiderte der Riese.
    »Regis!«, rief Drizzt über die Schulter zurück, und er hörte die Geräusche, als seine drei Freunde sich hinter ihm durch den Wald bewegten – nach den Maßstäben ihrer unterschiedlichen Völker waren sie leise, doch für Dunkelelfen-Verhältnisse machten sie dabei einen gehörigen Lärm. Ohne groß den Kopf zu bewegen, denn er wollte den Riesen nicht noch weiter in Alarmbereitschaft versetzen, nahm der Drow Guenhwyvar wahr, die auf leisen Tatzen auf einem Ast zur Linken des Riesen entlang schlich. Sie hielt in Sprungweite zum Kopf des Giganten an. »Der Halbling wird es bringen«, meinte Drizzt. »Vielleicht kann der Ruf dann besser verstanden und aufgehoben werden.«
    Das große Gesicht des Riesen verzog sich verwirrt. »Der Halbling?«, wiederholte er skeptisch.
    Bruenor brach durch das Unterholz, um an Drizzts Seite zu gelangen, dann kamen Catti-brie mit ihrem tödlichen Bogen in der Hand und schließlich Regis, der sich dabei lauthals über einen Kratzer beklagte, den ihm ein Zweig in seine feiste Wange geritzt hatte.
    »Es hat Junger befohlen, uns zu folgen«, erklärte der Drow und deutete dabei auf den Rubinanhänger. »Zeig ihm einen besseren Weg.«
    Von einem Ohr zum anderen grinsend, trat Regis vor, zog den Rubin heraus und ließ den hypnotischen Stein an seiner Kette pendeln.
    »Geh weg, du kleines Ungeziefer«, donnerte der Riese und wendete die Augen ab. »Ich werde deine kleinen Tricks diesmal nicht dulden!«
    »Aber es ruft dich doch«, protestierte Regis und streckte den Edelstein noch weiter vor, während er ihn mit einem Finger seiner anderen Hand in Drehung versetzte, so dass seine vielen Facetten den Feuerschein in faszinierenden Blitzen einfingen.
    »Das tut es«, erwiderte der Riese. »Und deshalb habe ich mit dir
nichts zu schaffen.«
»Aber ich halte doch den Edelstein.«
    »Edelstein?«, wiederholte der Riese. »Was kümmert mich so ein mickriger Schatz, wenn dagegen die Versprechungen von Crenshinibon stehen?«
    Diese Aussage ließ die Gefährten ihre Augen weit aufreißen, mit Ausnahme von Regis, der vom Pendeln seines eigenen Edelsteins so gefangen war, dass er die Worte des Riesen überhaupt nicht wahrnahm. »Oh, schau nur, wie schön es herumwirbelt!«, sagte er glücklich. »Es ruft nach dir, seinem besten Freund, und bittet dich …« Regis brach mit einem gequietschten »He!«, ab, als Bruenor zu ihm stürzte und ihn so heftig zurückzerrte, dass er ihn dabei vom Boden riss. Er landete neben Drizzt und tippelte in einem vergeblichen Versuch, das Gleichgewicht zu halten, nach hinten. Dabei kam er jedoch ins Stolpern und fiel mit einem Krachen ins Gebüsch.
    Junger sprang vor und streckte die Hand aus, als wollte er den Zwerg beiseite wischen, doch ein silbriger Pfeil blitzte an seinem Kopf vorbei, und der Riese zuckte erschreckt wieder hoch.
    »Den nächsten bekommst du ins Gesicht«, versprach ihm Catti-brie. Bruenor zog sich zu der Frau und Drizzt zurück.
    »Du bist törichterweise einem falschen Ruf gefolgt«, sagte Drizzt mit ruhiger Stimme und bemühte sich angestrengt, die Situation unter Kontrolle zu behalten. Der Waldläufer verspürte wahrlich keinerlei Zuneigung zu Riesen, doch er hatte fast Mitleid mit dieser armen, fehlgeleiteten Kreatur. »Crenshinibon? Was ist Crenshinibon?« »Oh, das weißt du sehr genau«, erwiderte der Riese. »Du mehr als jeder andere, Dunkelelf. Du bist der Besitzer, doch Crenshinibon weist dich zurück und hat mich als deinen Nachfolger auserkoren.« »Alles, was ich wirklich über dich weiß, ist dein Name, Riese«, erwiderte der Drow sanft. »Von alters her haben deine Leute die kleinerwüchsigen Völker dieser Welt bekriegt, und trotzdem biete ich dir diese eine Chance, zum Grat der Welt zurückzukehren, in deine Heimat.«
    »Und das werde ich auch tun«, antwortete der Riese mit einem Kichern, wobei er die Füße lässig überkreuzte und sich auf einen Baum stützte. »Sobald ich Crenshinibon besitze.« Der verschlagene Junger schien plötzlich zu explodieren – er riss einen dicken Ast von dem Baum und warf ihn nach den Freunden, hauptsächlich, um Cattibrie mit ihrem tödlichen Bogen dazu zu zwingen, in Deckung zu gehen. Der Riese stürmte vor und war verblüfft, als er sah, dass der Drow bereits

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