Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
berücksichtigen …«, setzte er an.
    »Ich soll dem Wort des Mannes glauben, der meine Ermordung befohlen hat?«, fragte Entreri ungläubig.
    »Ich habe nicht …«, begann Bodeau, bevor er von einer weiteren Stimme aus dem Studierzimmer des Zauberers unterbrochen wurde, diesmal von einer weiblichen.
    »Wenn wir annehmen würden, dass Quentin Bodeau oder irgendein anderes hochrangiges Mitglied seiner Gilde von dem Angriff wusste und ihn guthieß, dann befände sich jetzt in diesem Hause niemand mehr am Leben.«
    Eine große, dunkelhaarige Frau kam durch die Tür, flankiert von einem muskulösen Krieger mit einem geschwungenen schwarzen Schnurrbart sowie einem schmaleren Mann, wenn es überhaupt ein Mann war, denn Entreri konnte kaum irgendwelche Gesichtszüge unter der Kapuze seines dunklen Mantels ausmachen. Zwei gepanzerte Wachen folgten dem Trio, und obgleich der letzte Mann die Tür schloss, erkannte Entreri, dass sich wahrscheinlich noch eine weitere Person, wahrscheinlich ebenfalls ein Zauberer, in dem anderen Raum befand. Es war unmöglich, dass sich eine solche Gruppe ohne magische Hilfe in dem Studierzimmer verborgen hatte, auch wenn der Meuchelmörder nur flüchtig hineingeschaut hatte. Außerdem benahm sich dieser Trupp zu unbefangen. Selbst wenn sie alle geschickt mit ihren Waffen umgingen, konnten sie nicht sicher sein, dass sie Entreri alleine zu besiegen vermochten.
    »Ich bin Sharlotta Vespers«, sagte die Frau, und ihre eisigen Augen blitzten auf. »Dies hier sind Kadran Gordeon und Hand. Wie sind alle Leutnants der Gilde von Pascha Basadoni. Ja, er lebt noch immer und freut sich, dass es dir gut geht.«
    Entreri wusste, dass dies eine Lüge war. Wenn Basadoni noch leben würde, hätte die Gilde früher und in einer weniger gefährlichen
Situation Kontakt mit ihm aufgenommen.
»Bist du gebunden?«, fragte Sharlotta.
    »Als ich Calimhafen verließ, war ich es nicht, und ich bin erst seit kurzem wieder in der Stadt«, antwortete der Meuchelmörder. »Jetzt bist du gebunden«, schnurrte Sharlotta, und Entreri verstand, dass er dieser Behauptung nicht widersprechen konnte.

    * * *

    Also würde er nicht getötet werden – zumindest noch nicht. Er würde seine Nächte nicht damit verbringen müssen, über die Schulter nach Meuchelmördern Ausschau zu halten oder sich mit anmaßenden Herausforderungen wie denen des törichten Dog Perry auseinanderzusetzen. Die Gilde Basadoni hatte ihn zu einem der ihren erklärt. Solange sie nicht die Ermordung einer Person beinhalteten, die mit der Gilde verbunden war, durfte er auch Aufträge anderer annehmen, aber seine Kontaktleute würden Kadran Gordeon und Hand sein, denen er nicht traute.
    Er müsste eigentlich mit der Wendung der Ereignisse zufrieden sein, dachte er, als er an diesem Abend schweigend auf dem Dach des Kupfernen Einsatzes saß. Er hätte sich keinen besseren Ausgang erhoffen können.
    Und doch, aus irgendeinem Grund, den Entreri nicht recht fassen konnte, war er überhaupt nicht zufrieden. Er konnte sein altes Leben zurückbekommen – wenn er es denn haben wollte. Mit seinen Fähigkeiten würde er schnell wieder zu seiner früheren Position aufsteigen, das wusste er. Doch jetzt kannte er die Beschränkungen dieses Lebens, und ihm war klar, dass er zwar rasch der anerkannteste Meuchelmörder von Calimhafen werden konnte, dass diese Position jedoch bei weitem nicht die Leere ausfüllen würde, die er in sich verspürte.
    Er wollte einfach nicht zu seinem alten Leben, dem Morden für Geld, zurückkehren. Es waren keine Gewissensbisse – wahrhaftig nicht! –, aber der Gedanke an diese alten Zeiten entzündete keinen Funken der Erregung mehr in ihm.
    Entreri, pragmatisch wie immer, beschloss, die Entwicklung gelassen abzuwarten und von Fall zu Fall zu reagieren. Er glitt schweigend und mit sicherem Schritt über das Dach, kletterte zur Straße hinab und betrat das Haus dann durch die Vordertür.
    Alle Blicke richteten sich sofort auf ihn, doch er achtete nicht darauf, während er durch den Hauptraum zu der Tür an der Rückseite ging. Ein Halbling kam auf ihn zu, als wollte er ihn aufhalten, doch ein finsterer Blick von Entreri verscheuchte ihn, und der Meuchelmörder trat in das Zimmer.
    Erneut sprang ihn der Anblick des unglaublich fetten Dondons an.
    »Artemis!«, sagte Dondon glücklich, obgleich Entreri einen Hauch von Anspannung aus der Stimme heraushörte, eine weitverbreitete Reaktion, wenn der Meuchelmörder unangemeldet bei jemandem

Weitere Kostenlose Bücher