Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
wollte.
    »Halt! Halt!«, rief Arumn, eilte hinter der Theke hervor und winkte seine Türsteher weg. Zwei eilten dem Mann zu Hilfe, den Wulfgar geschlagen hatte. Dieser war so durcheinander, dass sie ihn auf die Beine ziehen und stützen mussten.
    Noch immer winkte Arumn sie alle weg. Er stand vor Wulfgar und befand sich deutlich in Reichweite, aber er hatte keine Angst – oder er zeigte sie zumindest nicht.
    »Ich könnte jemanden mit deiner Kraft gebrauchen«, meinte er. »Das war Reef, den du mit einem Klaps auf die Bretter geschickt hast, und Reef ist einer meiner besseren Kämpfer.«
    Wulfgar schaute auf die gegenüberliegende Seite des Raumes, wo der Mann mit den anderen Türstehern saß, und schnaubte verächtlich. Arumn führte ihn an die Theke zurück, ließ ihn sich setzen und ging dann auf die andere Seite des Tresens, um eine Flasche zu holen, die er vor den Mann stellte.
    Wulfgar nahm einen mächtigen Schluck, der bis zum Magen hinab brannte.
    »Ein Zimmer und freie Kost«, sagte Arumn. »Soviel du essen kannst. Und alles, was ich dafür als Gegenleistung erwarte, ist, dass du mir hilfst, meine Taverne von Kämpfen freizuhalten, und wenn doch mal einer ausbricht, ihn schnell zu beenden.«
    Wulfgar schaute über die Schulter zu den anderen Männern. »Was ist mit denen?«, fragte er, nahm einen weiteren Schluck und hustete, während er sich mit dem nackten Unterarm über den Mund wischte. Der starke Schnaps schien ihm die Haut von der Kehle zu ätzen. »Sie helfen mir, wenn ich sie darum bitte, so wie sie den meisten Kneipenbesitzern in der Halbmondstraße und den umliegenden Gassen helfen«, erklärte Arumn. »Ich habe daran gedacht, mir meinen eigenen Mann anzuheuern und ihn zu behalten, und ich glaube, du würdest gut in diese Rolle passen.«
    »Du kennst mich kaum«, wandte Wulfgar ein, und sein dritter Schluck leerte beinahe die Flasche. Dieses Mal schien sich das Brennen schneller auszubreiten, bis sich sein ganzer Körper warm und ein wenig taub anfühlte. »Und du weißt nichts über meine Vergangenheit.«
    »Und sie kümmert mich auch nicht«, sagte Arumn. »Wir haben nicht sehr viele von deiner Art hier – Nordländer, meine ich. Ihr habt einen Ruf als Kämpfer, und so wie du Reef beiseite geschleudert hast, scheint mir dieser Ruf wohlverdient.« »Zimmer und Kost?«, fragte Wulfgar.
    »Und zu trinken«, fügte Arumn hinzu und deutete auf die Flasche, die Wulfgar prompt an den Mund setzte und leerte. Er wollte sie Arumn zurückgeben, doch sie schien aus seiner Hand zu springen, und als er sie wieder ergreifen wollte, schubste er sie stattdessen nur täppisch davon, bis Arumn sie ihm geschickt fortnahm.
    Wulfgar setzte sich aufrechter hin, oder versuchte es zumindest, und kniff die Augen zusammen, um sich zu konzentrieren. Als er sie wieder öffnete, sah er eine neue volle Flasche vor sich stehen, verschwendete keine Zeit und setzte sie an die Lippen.
    Eine Stunde später half Arumn, der selbst ein paar Gläser getrunken hatte, Wulfgar die Treppe hinauf und in ein winziges Zimmer. Er versuchte, den Barbaren zu dem kleinen Bett zu lenken – eine schmale Pritsche, die für den riesigen Mann nicht sehr bequem war –, doch stattdessen fielen sie beide um und krachten erst gegen die Pritsche und dann auf den Boden.
    Sie brachen in Lachen aus, ein ehrliches Lachen, das erste für Wulfgar seit seiner Rettung in der Eishöhle.
    »Sie fangen kurz nach der Mittagszeit an, in die Taverne zu kommen«, erklärte Arumn, und bei jedem seiner Worte flogen Speicheltropfen durch die Luft. »Aber ich brauche dich nicht vor Sonnenuntergang. Ich werde dich dann holen, und ich schätze, ich werde dich wecken müssen!«
    Darüber brachen sie erneut in Gelächter aus, und Arumn torkelte aus der Tür, ließ sich dagegen fallen, um sie zu schließen, und ließ Wulfgar alleine in dem pechschwarzen Raum zurück. Alleine. Vollständig alleine.
    Dieser Gedanke überwältigte ihn beinahe. Als er betrunken da saß, erkannte der Barbar, dass Errtu nicht mit ihm hier hereingekommen war, dass alles, jede Erinnerung, ob gut oder schlecht, nur noch ein harmloser, verschwommener Schleier war. In jenen Flaschen und unter dem Einfluss des starken Schnapses fand Wulfgar Erleichterung.
    Kost und ein Zimmer und zu trinken, hatte Arumn versprochen. Für Wulfgar war die letzte Zusage die wichtigste.

    * * *

    Entreri stand nicht weit vom Ort seiner Beinahe-Niederlage gegen Merle Pariso entfernt in einer Gasse und schaute zu dem

Weitere Kostenlose Bücher