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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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seine schützenden Flammen gehüllt war und sich mit dem Feuerstab gegen die Wange tippte.
    Die Hitze überwältigte Entreri beinahe. Die Flammen waren überall, an den Wänden, auf dem Boden und an der Decke. Holz prasselte protestierend, und Balken brachen zusammen.
    »Ich werde nicht gehen«, hörte er Merle Pariso. »Ich werde bleiben, bis das Leben dich verlassen hat, Artemis Entreri.«
    Die beiden Schwerter sausten in perfekter Zusammenarbeit heran, und Entreri wusste, dass der Zauberer beinahe bekam, was er wollte. Der Meuchelmörder entging den Schlägen nur um Haaresbreite, tauchte unter den Klingen durch und spurtete auf die Tür zu. Er legte die Arme schützend vors Gesicht und sprang in die Feuerwand, um durch die zerschmetterte Tür zu brechen.
    Er traf auf eine absolut solide Barriere, eine magische Wand, wie er sofort erkannte. Er krabbelte hastig aus den Flammen zurück in den brennenden Raum, und die beiden Schwerter warteten bereits auf ihn. Merle Pariso stand ruhig da und richtete seinen gefährlichen Feuerstab auf ihn.
    Doch da erschien neben dem Zauberer eine körperlose Hand in einem grünen Handschuh, die aus dem Nichts auftauchte und etwas hielt, das wie ein großes Ei aussah.
    Merle Parisos Augen weiteten sich vor Entsetzen. »W-wer?«, stotterte er. »Wa …?«
    Die Hand warf das Ei auf den Boden, wo es in einem riesigen Ball pulvrigen Staubes explodierte, der in die Luft stieg und sich in eine vielfarbig schimmernde Wolke verwandelte. Jetzt hörte Entreri Musik, sogar über das Brüllen des Feuers hinweg, viele verschiedene Noten, die die Tonleiter hinaufstiegen, dann wieder hinabsanken und in einem langen, monotonen Summen endeten.
    Die glühenden Schwerter verschwanden. Das tat auch die Feuerwand, die den Weg zur Tür versperrte, obwohl die normalen Flammen weiterhin an Wand und Tür loderten. Und auch Merle Parisos Feuerschild erlosch.
    Der Zauberer schrie auf, wedelte hektisch mit den Armen und versuchte, einen neuen Zauber zu beschwören – eine magische Fluchtmöglichkeit, erkannte Entreri, denn jetzt spürte er die Hitze offensichtlich ebenso deutlich wie der Meuchelmörder.
    Entreri nahm an, dass die magische Barriere ebenfalls verschwunden war und er aus dem Raum hätte fliehen können. Aber er konnte seine Augen nicht von Pariso lösen, der sich sichtlich beunruhigt zurückzog. Zu beider Erstaunen begannen jetzt viele der kleineren Feuer in der Nähe des Zauberers ihre Gestalt zu ändern, bis sie kleinen, menschenartigen Wesen glichen, die Pariso in einem seltsamen Tanz einkreisten.
    Der Zauberer sprang zurück, stolperte über ein loses Brett und fiel auf den Rücken. Die kleinen Feuerwesen sprangen wie ein Rudel jagender Wölfe auf ihn, entzündeten seine Kleider und verbrannten seine Haut. Pariso öffnete den Mund, um zu schreien, und eine der kleinen Kreaturen sprang ihm direkt in die Kehle, raubte ihm die Stimme und verbrannte ihn von innen.
    Die grünbehandschuhte Hand winkte Entreri.
    Die Wand hinter ihm brach zusammen, so dass Funken und Glut durch die Luft flogen, so dass er dieser Fluchtmöglichkeit beraubt war.
    Der Meuchelmörder umkreiste die Hand vorsichtig, aber rasch, und sein besserer Blickwinkel ließ ihn erkennen, dass sie nicht wirklich körperlos war, sondern nur aus einer Art Dimensionstor ragte. Bei diesem Anblick wurden Entreri die Knie schwach. Er wäre beinahe zu der wild lodernden Tür gerannt, doch ein Geräusch von oben sagte ihm, dass die Decke einbrach. Entreri sprang durch das Dimensionstor. Aus reinem Überlebensinstinkt – denn wenn er darüber nachgedacht hätte, hätte er den Tod gewählt – sprang Entreri durch das Dimensionstor. Und in die Arme seiner Retter.

Das Finden einer Nische
    Er kannte die Stadt, wenn auch nur flüchtig. Vor vielen Jahren war er ein einziges Mal hergekommen, in den Tagen der Hoffnung und der Zukunftsträume, als sie nach Mithril-Halle gesucht hatten. Nur weniges kam Wulfgar jetzt vertraut vor, als er langsam durch die Stadt schritt und den Anblick und die Geräusche der vielen Märkte und das allgemeine Gewimmel einer nördlichen Stadt auf sich wirken ließ, die aus ihrem Winterschlaf erwachte.
    Viele, viele Augen richteten sich auf ihn, als er durch die Straßen ging, denn Wulfgar mit seinen fast sieben Fuß Größe, den massiven Schultern, der muskulösen Brust und dem auf den Rücken geschnallten glänzenden Kriegshammer war kein gewöhnlicher Anblick. Barbaren kamen gelegentlich nach Luskan, doch selbst unter

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