Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit
lachte leise, und dann zischte ein Pfeil nur knapp einen Zoll vor seinem Gesicht entlang. Überrascht, dass diese Bande so gut organisiert war, überlegte der Ganove es sich plötzlich anders und griff nach seiner Geldbörse.
Doch auch Wulfgar hatte seine Meinung geändert und war wütend darüber, dass ihn jemand beinahe getötet hätte. Bevor Morik dem Preis zustimmen konnte, sprang der Barbar vom Wagen und rannte mit leeren Händen auf Togo zu, um es sich dann anders zu überlegen und die Richtung zu ändern. Auf dem Weg, wo er sich eben noch befunden hatte, zischten Pfeile entlang. Er rannte in Richtung des monströsen Schützen, den er ein Dutzend Fuß hinter der Straße in einem Baumwipfel erspäht hatte. Wulfgar brach durch das Unterholz und krachte gegen einen auf dem Boden liegenden Holzklotz. Ohne merklich langsamer zu werden, riss er den Klotz an sich und schleuderte ihn einem weiteren Mann, der hier lauerte, ins Gesicht, um dann weiterzustürmen.
Er erreichte den Baum, als sich gerade ein Pfeil neben ihm in den Boden grub. Wulfgar ignorierte es und sprang nach einem tief hängenden Ast. Er erwischte ihn und stemmte sich mit so unglaublicher Kraft und Geschicklichkeit empor, dass er den Baum förmlich hinaufzulaufen schien. Kleine Zweige schlug er zur Seite, unter größeren tauchte er hindurch und kam so bis auf die Höhe des Bogenschützen. Die Kreatur, ein Gnoll, der noch größer war als Wulfgar, bemühte sich verzweifelt, einen neuen Pfeil anzulegen. »Behalt ihn!«, schrie der feige Gnoll, schleuderte den Bogen nach Wulfgar und sprang von seinem Ast, da ihm ein Fall aus sechs Metern Höhe lieber war, als sich dem rasenden Wulfgar zu stellen. So leicht gelang dem Gnoll die Flucht jedoch nicht. Wulfgar ließ eine Hand vorschießen und erwischte die Kreatur am Kragen. Trotz allem Zappeln, trotz Wulfgars ungünstiger Position und dem Gewicht des Gnolls hatte der Barbar keine Probleme, ihn zu sich hochzuziehen. Dann hörte er Moriks Hilfeschrei.
Auf dem Kutschbock stehend, schwang der Ganove wild sein schmales Schwert, um die Angriffe von Togo und einem zweiten menschlichen Kämpfer abzuwehren, der aus dem Gebüsch gesprungen war. Schlimmer war, dass er hörte, wie sich von hinten ein Dritter näherte, und am schlimmsten war, dass noch immer regelmäßig Pfeile durch die Luft zischten.
»Ich werde zahlen!«, schrie er, doch die monströsen Räuber lachten nur.
Aus dem Augenwinkel erspähte Morik einen Bogenschützen, der auf ihn zielte. Er sprang zurück, als das Geschoss auf ihn zuflog und wich damit sowohl dem Pfeil als auch dem Stoß des überraschend gewandten Fechters vor ihm aus. Dieser Sprung hatte jedoch auch seinen Preis, denn er stolperte über die Rückenlehne des Kutschbocks und fiel in eine Kiste voller Flaschen, die dabei zerbrachen. Morik sprang sofort wieder auf und schrie wütend, während er mit dem Schwert gegen die Holzlehne schlug.
Togo sprang vor und nahm die Position auf dem Kutschbock ein, aber Morik tat dasselbe und drang auf ihn ein, ohne sich um den anderen Kämpfer oder die Bogenschützen zu kümmern. Togo holt zu einem Hieb aus, doch Morik, der mit dem Schwert sehr schnell war, stieß zuerst zu und traf Togos Hand, was diesen dazu brachte, seine Waffe fallen zu lassen. Noch während Togos Schwert zu Boden klirrte, sprang Morik auf ihn zu und richtete zugleich sein Schwert nach außen, um die Angriffe des anderen Räubers abzuwehren. Er riss einen Dolch aus dem Gürtel und stieß ihn Togo mehrmals in den Bauch. Der Halbork versuchte verzweifelt, die Angriffe mit den bloßen Händen abzuwehren, doch Morik war zu schnell und stieß um sie herum, während er gleichzeitig sein Schwert um die Klinge von Togos Partner kreisen ließ.
Togo sprang zurück und vom Kutschbock herab. Er schaffte es gerade noch, einen Schritt zu machen, dann griff er sich an den Bauch und brach zusammen.
Morik hörte, dass der dritte Angreifer um den Wagen herumkam. Er hörte über sich einen schreckerfüllten Schrei und dann einen weiteren von dem näher kommenden Feind. Der Ganove schaute gerade noch rechtzeitig nach oben, um den Gnoll, den Wulfgar gefangen hatte, kreischend und mit wild wedelnden Armen herunterfallen zu sehen. Das lebende Geschoss traf den dritten Räuber, eine kleine Menschenfrau, und schmetterte beide gegen den Wagen. Die Frau versuchte stöhnend davonzukriechen; der Bogenschütze lag reglos da.
Morik verstärkte seine Attacken auf den verbliebenen Räuber, sowohl um vom
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