Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
auf die Füße. Die Welt verschwamm vor seinen Augen. Das Gefühl verging jedoch rasch wieder, und Wulfgar machte sich vorsichtig, aber entschlossen auf den Weg zu Morik.
    »Ah, du bist wach. Möchtest du etwas zu trinken, mein Freund?«, fragte der Ganove und hielt ihm die Flasche hin. Wulfgar schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf.
    »Komm schon, du musst was trinken«, lallte der hundsgesichtige Gnoll, der neben Morik saß. Er löffelte sich einen Brocken Gulasch in den Mund, wobei die Hälfte auf seine Jacke und den Boden tropfte.
    Wulfgar sah Moriks neuen jämmerlichen Kameraden böse an.
    »Schon gut, mein Freund«, sagte Morik, der diesen gefährlichen Blick kannte. »Mickers hier ist ein Freund, und zwar ein loyaler, nachdem Togo jetzt tot ist.«
    »Schick ihn weg«, verlangte Wulfgar, und dem Gnoll fiel vor Überraschung der Unterkiefer herab.
    Morik sprang rasch auf, trat neben Wulfgar und ergriff seinen gesunden Arm. »Sie sind Verbündete«, erklärte er. »Sie alle. Sie waren loyal zu Togo, und jetzt sind sie loyal zu mir. Und zu dir.« »Schick sie weg«, wiederholte Wulfgar mit Nachdruck.
    »Wir befinden uns auf der Straße«, argumentierte Morik. »Wir brauchen wachsame Augen, Kundschafter, die viel versprechende Gelegenheiten ausspähen, und Schwerter, um uns bei der Verteidigung zu helfen.« »Nein«, sagte Wulfgar.
    »Du verstehst nicht, welche Gefahren hier lauern, mein Freund«, appellierte Morik an die Vernunft seines riesigen Freundes und versuchte, ihn zu beruhigen.
    »Schick sie weg!«, brüllte Wulfgar. Er erkannte, dass er mit Morik nicht weiterkam und stürmte zu Mickers hinüber. »Verschwindet von hier und aus diesem Wald!«
    Mickers schaute an dem großen Mann vorbei. Morik zuckte resigniert mit den Achseln.
    Mickers stand auf. »Ich bleibe bei ihm«, verkündete er und deutete auf den Ganoven.
    Wulfgar schlug dem Gnoll die Essschale aus der Hand, packte ihn am Hemd und zog ihn auf die Zehenspitzen. »Du hast noch eine letzte Chance, freiwillig zu verschwinden«, knurrte der Barbar und stieß Mickers fort, der mehrere Schritte zurückstolperte. »Meister Morik?«, beschwerte sich der Gnoll. »Oh, verschwinde besser«, sagte Morik unglücklich.
    »Und wir anderen auch?«, fragte einer der Menschen aus der Räuberbande, der am Rand der Lichtung zwischen ein paar Felsen stand. Er hatte einen Bogen in der Hand.
    »Sie oder ich, Morik«, sagte Wulfgar, und sein Tonfall gestattete keine Diskussion. Der Barbar und der Ganove schauten wieder zu dem Bogenschützen und sahen, dass er einen Pfeil angelegt hatte. Wulfgars Augen blitzten vor Wut, und er ging auf den Schützen zu. »Ein Schuss«, rief er mit ruhiger Stimme. »Du hast Zeit für einen Schuss. Wirst du dein Ziel treffen?« Der Schütze hob seine Waffe.
    »Ich glaube nicht, dass du das tun wirst«, sagte Wulfgar lächelnd. »Nein, du wirst vorbeischießen, weil du es weißt.«
    »Weil ich was weiß?«, wagte der Bogenschütze zu fragen.
    »Weil du weißt, dass dein Pfeil mich nicht töten wird, selbst wenn er trifft«, erwiderte Wulfgar und schritt weiter auf den Mann zu. »Nicht sofort, nicht bevor ich meine Hände um deinen Hals lege.« Der Mann spannte die Bogensehne, aber Wulfgar lächelte nur noch selbstsicherer und ging weiter. Der Schütze schaute sich nervös um und suchte nach Hilfe, fand aber keine. Als er erkannte, dass er einen zu gefährlichen Gegner herausgefordert hatte, senkte er den Bogen, wirbelte herum und rannte davon.
    Wulfgar drehte sich um. Auch Mickers und die anderen hatten sich aus dem Staub gemacht.
    »Jetzt müssen wir ständig vor ihnen auf der Hut sein«, stellte Morik düster fest, als Wulfgar wieder bei ihm ankam. »Du hast unsere Verbündeten vertrieben.«
    »Ich werde mich nicht mit mörderischen Dieben verbünden«, sagte Wulfgar nur.
    Morik trat einen Schritt zurück. »Was bin ich denn, wenn nicht ein Dieb?«
    Wulfgars Gesichtsausdruck verlor etwas von seiner Grimmigkeit. »Na ja, vielleicht mit einem«, korrigierte er sich mit einem Schmunzeln.
    Morik lachte gezwungen. »Hier, mein großer und nicht besonders schlauer Freund«, sagte er und griff nach einer neuen Flasche. »Trinken wir auf uns beide, die frisch gebackenen Straßenräuber!« »Werden wir das gleiche Schicksal erleiden wie unsere Vorgänger?«, fragte sich Wulfgar laut.
    »Unsere Vorgänger waren nicht so klug«, erklärte Morik. »Ich wusste, wo sie zu finden waren, weil sie zu berechenbar waren. Ein guter Straßenräuber schlägt

Weitere Kostenlose Bücher