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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gold, und lassen sie dann wieder ziehen. Andererseits sind es nur zwei Wagen, die keine Wachen dabei haben, und so sollten wir problemlos in der Lage sein, sie zu überfallen – eine runde Sache, wenn es richtig gemacht wird, und ohne Zeugen.« Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand, als er Wulfgars finsteren Blick bemerkte.
    »Dann also nur einen Wegezoll«, lenkte Morik ein. »Eine berechtigte Bezahlung für unsere Arbeit auf der Straße.«
    Selbst das gefiel dem Barbaren nicht sonderlich, aber er nickte zustimmend.
    Er wählte einen Abschnitt des Weges aus, der mit Felsbrocken übersät war, so dass die Wagen langsamer werden mussten, um nicht den Verlust eines Rades oder sogar eines Pferdes zu riskieren. Ein einzelner Baum auf der linken Seite des Pfads lieferte Wulfgar die Requisite, die er benötigte, um seinen Teil des Angriff auszuführen, sollte es so weit kommen.
    Morik wartete weithin sichtbar am Straßenrand, als die beiden Wagen heranrumpelten.
    »Seid gegrüßt!«, rief er und trat mit hochgereckten Armen auf den Weg. Der Ganove wich ein klein wenig zurück, als er sah, dass der Mann, der neben dem Kutscher auf dem Bock saß, eine ziemlich große Armbrust hob. Er konnte jedoch nicht allzu weit zurückweichen, denn er musste den Wagen dazu bringen, an der richtigen Stelle zu halten.
    »Aus dem Weg, oder ich verpass dir ein hübsches Loch«, rief der Armbrustschütze.
    Als Antwort hob Morik den gewaltigen Kopf eines der getöteten Riesen hoch. »Da wärst du schlecht beraten«, erwiderte er, »sowohl moralisch als auch körperlich.«
    Der Wagen kam holpernd zum Stehen und zwang damit das Gefährt dahinter, ebenfalls stehen zu bleiben.
    Morik verrenkte sich fast das Knie dabei, als er mit dem Fuß einen zweiten Riesenkopf hinter einem Felsbrocken hervorangelte. »Ich freue mich, euch mitteilen zu können, dass der Weg vor euch nun frei ist.«
    »Dann mach jetzt Platz«, erwiderte der Kutscher, »oder er schießt dich nieder, und ich fahre dich über den Haufen.«
    Morik lachte leise, ging zu dem Sack, der auf der Straße lag, und zog den dritten Kopf hervor. Trotz ihrer markigen Worte erkannte er, dass die Leute auf dem Wagen von dem Spektakel mit den Köpfen ziemlich beeindruckt waren – und ein wenig Angst bekommen hatten. Einen Mann, der drei Riesen besiegt hatte, durfte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    »Meine Freunde und ich haben die ganze Woche hart daran gearbeitet, die Straße zu säubern«, erklärte Morik. »Freunde?«
    »Glaubst du, ich hätte dies alleine getan?«, lachte Morik. »Du schmeichelst mir. Nein, ich hatte dabei die Hilfe von vielen Freunden.« Morik ließ seinen Blick über die Felsvorsprünge gleiten, die den Pass säumten, als befänden sich dort seine zahlreichen »Freunde«. »Ihr müsst ihnen verzeihen, sie sind sehr schüchtern.« »Fahr weiter!«, erklang ein Ruf aus dem Wagen, und die beiden Männer auf dem Kutschbock schauten sich an.
    »Deine Freunde verstecken sich wie Banditen«, rief der Fahrer Morik zu. »Mach den Weg frei!«
    »Banditen?«, wiederholte Morik ungläubig. »Ohne uns wärt ihr jetzt schon tot und würdet zermalmt unter riesigen Felsbrocken liegen.«
    Die Tür der Kutsche öffnete sich knarrend, und ein älterer Mann lehnte sich heraus. »Du verlangst Bezahlung für eure Taten«, stellte er fest und kannte diese Vorgehensweise offensichtlich nur allzu gut (wie die meisten Händler in den nördlichen Regionen von Faerün). »Verlangen ist so ein hässliches Wort«, erwiderte Morik.
    »Genauso hässlich wie dein Spiel, kleiner Bandit«, entgegnete der Händler.
    Morik zog seine Augen drohend zu Schlitzen zusammen und warf einen bezeichnenden Blick auf die drei Riesenköpfe.
    »Also gut«, lenkte der Händler ein. »Was ist der Preis für euer Heldentum?«
    »Wir brauchen Vorräte, um unsere Wacht aufrechtzuerhalten«, erklärte Morik sachlich. »Und vielleicht ein wenig Gold als Belohnung für unsere Mühen.« Jetzt war der Händler an der Reihe, finster zu blicken. »Um den Witwen der Männer etwas zu geben, die unseren Angriff auf den Riesen-Clan nicht überlebt haben«, improvisierte Morik.
    »Ich würde drei nicht gerade einen Clan nennen«, erwiderte der Händler trocken, »aber ich will eure Leistung nicht schmälern. Ich biete dir und deinen versteckten Freunden eine gute Mahlzeit, und wenn ihr zustimmt, mich als Eskorte bis nach Luskan zu begleiten, werde ich jedem von euch ein Goldstück pro Tag bezahlen«, fügte der Mann hinzu

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