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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Achseln und hob die Hände. Als Morik nicht sofort antwortete, zuckte eine neunschwänzige Katze über den nackten Rücken des Diebes und hinterließ tiefe Striemen, die noch mehr brannten, als sein Schweiß hineintropfte.
    »Du hattest das Gift«, argumentierte Vohltin, »und die tückische Waffe. Aber es war nicht das gleiche Gift in der Phiole, die wir gefunden haben. Eine schlaue List, wie ich vermute, um uns vom richtigen Weg abzulenken, Kapitän Deudermont zu heilen.« »Wirklich, eine List«, erwiderte Morik trocken. Der Wärter schlug ihn erneut mit der Peitsche und hob den Arm für einen dritten Hieb. Volthin hob jedoch die Hand, um den brutalen Folterknecht aufzuhalten. »Du gibst es zu?«, fragte der Prälat.
    »Die ganze Sache«, antwortete Morik. »Eine List, die von jemand anderem ersonnen wurde, indem er mir und Wulfgar das gesandt hat, was du für den Beweis gegen uns hältst. Anschließend hat er Deudermont angegriffen, als dieser herüberkam, um mit uns zu …« »Genug!«, sagte ein offenkundig frustrierter Vohltin, denn er und alle anderen Befrager hatten denselben Unsinn wieder und wieder von Morik und Wulfgar gehört. Der Prälat stand auf und wandte sich kopfschüttelnd zum Gehen. Morik wusste, was das bedeutete. »Ich kann dir andere Dinge erzählen«, bat der Dieb, aber Vohltin hob nur den Arm und winkte wegwerfend.
    Morik setzte erneut zum Sprechen an, doch die Worte und der Atem vergingen ihm zugleich, als ihm der Wärter hart gegen die Nieren schlug. Morik keuchte auf und zuckte zusammen, was nur dazu führte, dass der Schmerz in seiner Hand und seinem Daumen umso schärfer wurde. Dennoch zuckte er trotz aller Selbstbeherrschung erneut zusammen, als der Wärter ihn wieder schlug, denn der Rohling trug einen Metallring über den Knöcheln, der mit kleinen Dornen besetzt war.
    Morik dachte an die Dunkelelfen, die ihn vor längerer Zeit nachts in der Wohnung aufgesucht hatten, die er in der Nähe des »Entermessers« gemietet hatte. Wussten sie, was jetzt geschah? Würden sie kommen und Wulfgar retten? Und wenn sie es täten, würden sie Morik ebenfalls befreien? In jenen ersten Stunden, als sie im selben Raum angekettet waren, hätte er Wulfgar fast von ihnen erzählt. Er hatte nur deshalb gezögert, weil er fürchtete, dass der Barbar, der so offenkundig in seinen peinigenden Erinnerungen verloren war, ihn sowieso nicht hören konnte, während andere Ohren ihn belauschen mochten.
    Wäre es nicht fantastisch, wenn der Magistrat ihn auch noch beschuldigen konnte, gemeinsame Sache mit Drow zu machen? Nicht, dass es noch eine Rolle spielte. Ein weiterer Schlag traf seinen Leib, dann griff der Wärter wieder nach der Peitsche, um ein paar neue Striemen in Moriks Rücken zu hinterlassen.
    Wenn diese Dunkelelfen nicht kamen, war sein Schicksal auf eine äußerst schmerzhafte Weise besiegelt, das wusste Morik.
    Robillard war nur ein paar Minuten fort, doch als er in Deudermonts Zimmer zurückkehrte, fand er ein halbes Dutzend Priester vor, die sich fieberhaft mit dem Kapitän beschäftigten. Camerbunne stand im Hintergrund und leitete die Gruppe.
    »Er brennt innerlich«, erklärte der Priester, und selbst aus der Entfernung erkannte Robillard an der Farbe des fiebrigen Deudermonts und an den Schweißströmen, die ihm übers Gesicht liefen, dass der Priester Recht hatte. Der Zauberer bemerkte außerdem, dass es in dem Raum immer kälter wurde, und er erkannte, dass zwei der Männer, die hier arbeiteten, keine Zauber wirkten, um den Kapitän zu heilen, sondern um Kälte zu erzeugen. »Ich verfüge über Zauber, die das Gleiche bewirken«, bot Robillard an. »Mächtige Formeln auf Pergamentrollen, die sich an Bord der Seekobold befinden. Vielleicht wäre dem Kapitän besser damit gedient, wenn deine Priester sich auf seine Heilung konzentrieren könnten.«
    »Lauf«, sagte Camerbunne, und Robillard tat noch etwas Besseres, indem er eine Reihe von Dimensionstoren benutzte, um innerhalb weniger Augenblicke zur Seekobold zu gelangen. Der Zauberer kramte in seinen vielen Zauberzutaten, Pergamentrollen, magischen Gegenständen und fein gearbeiteten Objekten, die er bei Gelegenheit verzaubern wollte, bis er schließlich ein Pergament fand, auf dem drei Sprüche standen, mit denen Eis erzeugt werden konnte, sowie die dazu nötigen Hilfsmittel. Während Robillard sich dafür verfluchte, nicht besser vorbereitet zu sein, und sich gleichzeitig schwor, am kommenden Tag all seine magischen Kräfte dazu zu

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