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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Wenn ich die Seekobold unter vollen Waffen an sie heranfahre, werden sie die beiden wahrscheinlich ohne Kampf ausliefern«, erläuterte Robillard mit blitzenden Augen.
    Deudermont brachte ein Kichern zustande. »Ich wünschte nur, ich könnte dabei sein«, sagtet er. Die drei nahmen das als Zustimmung und machten sich auf der Stelle auf den Weg zur Tür.
    »Was ist mit Magistrat Jharkheld?«, fragte Deudermont rasch, bevor sie davoneilen konnten.
    »Ich habe ihn gebeten, mit der Aburteilung der anderen beiden zu warten«, erwiderte Robillard, »so wie es dein Wunsch war. Wir brauchen sie, um zu bestätigen, das dieses neue Paar ebenfalls an dem Anschlag beteiligt war.«
    Deudermont nickte und bedeutete dem Trio zu gehen, während er sich seinen eigenen Gedanken zuwandte. Er glaubte noch immer nicht, dass Wulfgar etwas damit zu tun hatte, obwohl er keine Ahnung hatte, wie er das beweisen sollte. In Luskan reichte, wie in den meisten Städten von Faerün, der bloße Verdacht, dass ein Mann in verbrecherische Handlungen verstrickt war, um ihn hängen, vierteilen oder auf eine andere unangenehme Weise, die der richtende Magistrat ersinnen konnte, ins Jenseits befördern zu lassen.
    »Ich bin ein ehrlicher Händler, und was anderes kannst du mir nicht nachsagen«, verkündete Kapitän Pinnickers von der Krummbeinigen Dame, der sich über die Reling gebeugt hatte und gegen das Auftauchen der imposanten Seekobold protestierte, deren Katapult, Ballista und Bogenschützen sein Deck ins Visier genommen hatten. »Ich habe es dir bereits gesagt, Kapitän Pinnickers, wir sind weder hinter dir noch hinter deinem Schiff her, sondern hinter zwei Männern, die du an Bord hast«, antwortete Robillard mit allem gebotenen Respekt.
    »Pah! Macht euch davon, oder ich rufe die Stadtwache!«, rief der zähe alte Seebär.
    »Das dürfte dir nicht schwer fallen«, erwiderte Robillard selbstgefällig und deutete zum Kai neben der Krummbeinigen Dame.
    Kapitän Pinnicker schaute hinüber und entdeckte über hundert bewaffnete Stadtsoldaten, die mit grimmigen Gesichtern auf dem Pier standen.
    »Du kannst weder fliehen, noch dich verstecken«, erklärte Robillard. »Ich bitte dich aus Höflichkeit ein letztes Mal um deine Erlaubnis. Um deiner selbst willen erlaube meiner Mannschaft, dein Schiff zu entern und die beiden Männer zu suchen, hinter denen wir her sind.«
    »Dies ist mein Schiff!«, sagte Pinnickers und tippte sich mit dem Daumen gegen die Brust.
    »Oder ich werde die Sache meinen Schützen überlassen«, verkündete Robillard, der jetzt aufrecht und imposant an der Reling der Seekobold stand und jeden Anschein von Höflichkeit abgelegt hatte. »Ich werde mich mit Vernichtungszaubern daran beteiligen, die du dir nicht einmal vorstellen kannst. Anschließend werden wir dann das Wrack nach den beiden Männern absuchen.«
    Pinnickers schien leicht zurückzuzucken, aber er hielt seinen grimmigen, entschlossenen Gesichtsausdruck aufrecht.
    »Ich biete dir zum letzten Mal die Möglichkeit an zu wählen«, sagte Robillard und kehrte zu seiner gespielten Höflichkeit zurück. »Eine schöne Wahlmöglichkeit«, knurrte Pinnickers. Er machte eine hilflose Geste, mit der er Robillard bedeutete, dass er und die anderen an Bord kommen durften.
    Sie fanden Grauser Raffer und Tee-a-nicknick ohne langes Suchen, und Robillard identifizierte sie. Außerdem fanden sie auf einem Balken neben dem tätowierten Halbmenschen einen interessanten Gegenstand: eine lange Röhre.
    »Blasrohr«, erklärte Waillan Micanty und reichte es Robillard.
    »In der Tat«, sagte der Zauberer, der die exotische Waffe untersuchte und von ihrem Aussehen schnell darauf schloss, wie sie benutzt wurde. »Was könnte man damit wohl abschießen?«
    »Etwas Kleines, dessen Ende so geformt ist, dass es die Röhre ausfüllt«, erklärte Micanty. Er nahm die Waffe wieder an sich, legte die Lippen an das Rohr und blies hinein. »Es würde nicht funktionieren, wenn zu viel Luft an dem Pfeil vorbeikäme.« »Klein, sagst du. So wie eine Katzenklaue?«, fragte Robillard, der dabei das gefangene Duo musterte. »Mit einem formbaren, gefiederten Ende?«
    Waillan, der Robillards Blick zu den trübseligen Gefangenen folgte, nickte grimmig.
    Wulfgar war irgendwo, weit jenseits jeden Schmerzes, in sich selbst verloren und hing blutig und zerschlagen an seinen angeketteten Handgelenken. Die Muskeln in seinem Rücken hatten sich vor langer Zeit zu Knoten verkrampft, und selbst wenn man ihn zu Boden

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